Programm gegen den Fachkräftemangel zeigt erste Erfolge
Betriebe in Bayerisch-Schwaben halten auch weiterhin an ihren Azubis fest. Ab dem 1. Juni erhalten Unternehmen, die die Anzahl an Azubis erhalten oder gar ausbauen, mehr Geld vom Staat.
Der Fachkräftemangel macht sich vor allem im Handwerk bemerkbar. Um diesem Trend entgegen zu wirken, hat der Gesetzgeber bereits im vergangenen Jahr ein Programm ins Leben gerufen, das Betrieben einen Anreiz schaffen soll, Fachkräfte auszubilden. Zum 1. Juni diesen Jahres wurden die Prämien nun erhöht.
Wie Dr. Christian Fischer von der IHK Schwaben im Interview mit Radio AllgäuHIT erklärt, erhält jeder Betrieb, der die Anzahl an Auszubildenden seit drei Jahren stabil hält, eine Prämie von 4.000 Euro pro Azubi. Bildet der Betrieb mehr junge Menschen aus als in den vergangenen drei Jahren, erhält er sogar 6.000 Euro pro Azubi.
Das Programm zeigt laut Dr. Fischer erste Erfolge und wird gut angenommen: demnach stellten bayerische Betriebe im Jahr 2020 mehr als 3.000 Anträge auf diese Förderung. In einer bundesweiten Statistik aus dem Februar 2021 liegt Bayern damit auf Rang 4.
Die Betriebe halten nach Erkenntnissen der IHK Schwaben an der dualen Ausbildung fest, die Herausforderung liegt an anderer Stelle: "Wir brauchen Jugendliche, wir brauchen Fachkräfte. Von da her der Appell: Jugendliche sollen sich um die Ausbildungsplätze bemühen!", so Dr. Fischer.
Die Chancen, nach der Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden, haben sich auch stark verbessert. So wurden 2020 allein in Bayerisch-Schwaben 14 Prozent weniger Vertragslösungen gemeldet, ein entscheidendes Zeichen für Dr. Fischer, dass die Betriebe an ihren potentiellen neuen Fachkräften festhalten. Dieser Trend setzt sich auch 2021 fort.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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