Die Jokers hatten keine Chance
(Bildquelle: ESVK)
Kaufbeuren - Kaufbeuren
Sonntag, 23. Januar 2022
ESV Kaufbeuren verliert 1:4 gegen Landshut
Derby-Time am Sonntagabend in der erdgas schwaben arena. Der EV Landshut gastierte an der Wertach und Vieles stand auf dem Spiel. Die Joker mussten vermeiden abzurutschen und der EVL wollte raus aus dem Tabellenkeller. Die Gäste reisten mit einem kleinen, aber namhaften Kader, zu den nach wie vor dezimierten Kaufbeurern. Für Sören Sturm und Branden Gracel war bislang kein passender Ersatz gefunden worden, Stefan Vajs und Simon Schütz fehlten verletzt, Max Hops war für die U20 im Einsatz und Joey Lewis musste wegen eines positiven Corona Tests aussetzen. Eine gute Nachricht gab es aber auch, Sami Blomqvist konnte wieder mit angreifen und auch alle anderen einsatzbereiten Spieler hatten in den letzten Spielen ansprechende Leistungen gezeigt. Direkt vom ersten Bully weg die Gäste mit viel Druck auf Maximilian Meier und Andreas Schwarz mit einer ersten, sehr guten Einschussmöglichkeit, Meier konnte aber entschärfen. Auch die Joker tauchten ebenfalls früh und gefährlich vor Dimitri Pätzold auf, Max Oswald traf die Scheibe frei vor dem Landshuter Tor aber nicht richtig. Die Hausherren blieben offensiv und fingen sich in der vierten Spielminute einen folgenschweren Konter über Max Forster und Josef Mikyska ein, der zum 0:1 für den EVL einschieben konnte. Die Joker kamen kurz darauf zu ihrem ersten Powerplay, weil Kornelli auf die Strafbank geschickt wurde und in Überzahl lief die Scheibe hervorragend. John Lammers traf dabei einmal mehr nur den Pfosten, die Landshuter waren wieder komplett, doch Alex Thiel konnte nochmals gefährlich abziehen, Spurgeon nahm Pätzold die Sicht und die Scheibe schlug zum 1:1 in der siebten Minute ein. Danach der EVL wieder am Drücker und mit gnadenloser individueller Qualität auf dem Eis. Andreé Hult nahm Geschwindigkeit auf, ließ Koziol stehen und traf in Minute 10 mit der Rückhand zum 1:2 in den Torwinkel. Die Joker hatten keine Zeit zum Durchatmen und fingen sich zwei Minuten später das nächste Ding. Robin Weihager hatte von der Blauen Linie einfach mal in Richtung Tor geschlenzt, Henry Martens kam im Fallen, irgendwie mit dem Schläger noch an den Puck und der trudelte vorbei an Meier ins Tor zum 1:3. Der ESVK musste antworten, Sami Blomqvist und Philipp Krauß tankten sich jeweils vor den Landshuter Kasten und kamen zu Topchancen, aber der Ex-Nationalkeeper Dimitri Pätzold hielt in beiden Fällen stark die Torlinie. Eine schelle Partie verlief zum Ende des ersten Drittels ständig von einem Tor zum anderen, Johannes Krauß dann kurz vor der Sirene nochmals mit einer schönen Einzelaktion und dem Pass zu Markus Lillich, der konnte aber vorerst keinen weiteren Joker Treffer nachlegen. Zum zweiten Drittel gab es ein neues Gesicht im Tor der Landshuter zu sehen und das gehörte zu Olafr Schmidt, da sich Dimitri Pätzold bei einer Parade gegen Blomqvist wohl verletzt hatte. Die Krauß Brüder spielten nun in einer Reihe mit Sami Blomqvist und kreierten die erste gute Chance, doch Olafr Schmidt konnte im letzten Moment gegen Philipp Krauß abwehren. In der 24. Minute schoss Weihager dann im eigenen Drittel die Scheibe über die Bande und wurde deshalb für zwei Minuten vom Eis geschickt, die Joker also mit der nächsten Überzahlsituation, die ihnen aber absolut nichts Zählbares einbrachte. Die Hausherren in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels mit mehr Scheibenbesitz und leichten Spielvorteilen, die dickste Chance hatten aber die Gäste in Person von Goldhelm Sahir Gill, der erst die rotgelbe Hintermannschaft aussteigen ließ, bis er von Maximilian Meier dann aber doch noch kaltgestellt wurde. In Sachen Topchancen glichen die Joker dann durch Sami Blomqvist aus, der ganz allein auf Olafr Schmidt spurten konnte, das Hartgummi jedoch am Torgehäuse vorbeisetzte. Der nächste Treffer fiel dann in der 31. Minute, äußerst bitter gegen den ESVK. Maximilian Forster hatte einen Schuss direkt auf den Körper von Maximilian Meier gesetzt, von wo aus die Scheibe völlig untypisch abprallte und hinter Meier ins Tor fiel. Es wäre fast noch Schlimmer gekommen, weil Andreé Hult kurz darauf einen Penalty Shot zugesprochen bekam, aber Kaufbeurens Schlussmann wahrte durch einen blitzschnellen Reflex sich und seiner Mannschaft noch eine Chance, irgendwie zurück auf die Erfolgsspur zu finden. Die Partie blieb weiter umkämpft und der ESVK nahm jede Abschlussmöglichkeit die sich ihnen bot, mehr als eine weitere Strafe gegen den Schweden Robin Weihager sprang dabei aber nicht heraus. Wieder bissen sich die Hausherren im Powerplay die Zähne aus und Marco Pfleger hätte fast noch einen Unterzahltreffer erzielt. Mit dem klaren Rückstand ging es in die Kabine und dort musste man sich dringend etwas einfallen lassen. Die Rotgelben kamen dynamisch aus der Pause und durch Schweiger und Spurgeon fast zum Anschlusstreffer, Olafr Schmidt rührte aber Zement an. Kaufbeuren machte in den ersten Minuten des Schlussabschnitts komplett das Spiel, war viel besser als der Spielstand von 1:4 vermuten ließ, aber es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Zu oft wurde das Spielgerät aus aussichtsreicher Position vorbeigesemmelt und im Gegensatz zu den Landshutern, wollte ihnen auch keine Scheibe glücklich ins Tor fallen. In der 50. Minute wurde dann Yannik Burghart von Alexander Dotzler von den Beinen geholt und der ESVK durfte für zwei Minuten mit einem Mann mehr agieren. Die wahrscheinlich letzte Chance, in diesem Spiel das Ruder noch einmal herumzureißen. Sami Blomqvist dabei mit einigen starken Aktionen, aber am Ende immer ein Landshuter Stock oder die Schoner ihres Keepers dazwischen. Offensivaktionen der Gäste blieben im dritten Drittel Mangelware, dafür die Defensivarbeit aber blitzsauber. Das Problem war, wie schon gegen Bad Nauheim, die Effektivität und Durchschlagskraft der Rotgelben und es hätte schon ein Eishockeywunder geben müssen, um dieses Spiel in den letzten Minuten noch zu drehen. Das Wunder blieb aus und der EVL durfte die ersten Saisonpunkte gegen den ESVK bejubeln und diese Niederlage kam für die Joker zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das nächste „6-Punkte“ Spiel gibt es aber bereits am Dienstag gegen die Tigers aus Bayreuth.
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