Körperbehinderte Allgäu (KBA) im Gespräch mit Bund und Land
Im Gespräch mit dem Allgäuer Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Stephan Thomae und dem Landtagsabgeordneten Dr. Dominik Spitzer, pflege- und gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, stellte KBA-Geschäftsführer Dr. Michael Knauth zusammen mit Andrea Ruf, zuständig für Personalentwicklung bei der KBA, die Situation in der Pflege und den pädagogischen Berufen dar.
Dramatisch sei laut Dr. Knauth die Lage in manchen Einrichtungen der Behindertenhilfe. "Besonders in den stationären Bereichen Wohnen und Internat, mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung erwachsener Bewohner und Kinder, werden dringend Mitarbeiter gebraucht. Fehlendes Personal führt zu Überstunden und Einspringen 'aus dem frei', auf Dauer zehrt das sehr an den Nerven und Kräften. Da geht es allen sozialen Trägern gleich, es ist dringen deine Trendwende einzuleiten, ", so der Geschäftsführer der Körperbehinderte Allgäu. Pfleger und Betreuer wollen mit Menschen arbeiten, das ist ihre wichtigste Motivation. Auch diese Motivation leidet unter den aktuellen Arbeitsbedingungen. Mangelndes Personal auf der einen Seite, starre Vorgaben und viel Bürokratie auf der anderen Seite. Als Vorschlag brachte Andrea Ruf unter anderem auch mehr Zeit und Geld für eine Supervision der Mitarbeitenden ins Spiel, ebenso wie eine Digitalisierungs- und Entbürokratisierungsoffensive. "Weniger Dokumentation und Vorgabenbedeutet auch mehr Zeit mit den Bewohnern."
Ebenso wurden eine leichtere und schnelle Anerkennung ausländischer Abschlüsse und eine einfachere Qualifizierung von Quereinsteigern gefordert. "Ein aktives Anwerbeprogramm von Menschen aus dem Ausland ist sinnvoll, denn allein aufgrund unserer Demographie werden wir diese Dienste nicht dauerhaft aus eigener Kraft stemmen können", so Thomae. "Im Koalitionsvertrag ist mir persönlich daher auch ein liberales Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild so wichtig gewesen." Beim Thema Entbürokratisierung kam auch das bayerische" AVPfleWoqG" zur Sprache, laut Dr. Dominik Spitzer ein Bürokratiemonster par excellence. Solch starre Strukturen brauche eine moderne Pflege nicht. Pflegeplätze sollten nicht daran scheitern, dass ein Zimmer 30Quadratzentimeter zu klein sei, wie bereits geschehen. Zudem müsse es bei den Kontrollen durch die FQA (Heimaufsicht) zu einer einheitlichen Regelung kommen und noch wichtiger: auch zu mehr Vertrauen bei Einrichtungen, die seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner auf ihrem Gebiet sind. Dann sollte hier die Kontrollfrequenz reduziert und nur beratend und unterstützend tätig werden.
So könnten die zeitlichen Ressourcen für die tatsächlichen Schwachstellen in der Pflege besser genutzt werden. "Ich finde es wichtig, dass wir hierpragmatisch und lösungsorientiert Strukturen analysieren und Verbesserungenaufzeigen", so Thomae. "Wir verzetteln uns derzeit im Klein-Klein und verlieren dadurch eine echte Vision für unseren Beruf aus den Augen. Wir müssen bestehende Strukturen, die sich nicht bewähren, hinterfragen und neu denken. Das wird mehr Geld kosten, aber eine gute Pflege und pädagogische Betreuung sollte uns das wert sein", appelliert Dr. Knauth abschließend. (PM)
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