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Sendung: Guten Abend Allgäu
 
 
Der DSV gibt Tipps zur Sicherheit
(Bildquelle: AllgäuHIT | Christian Veit)
 
Allgäu
Freitag, 28. Januar 2022

Alpine Gefahren - Lawinen und Minusgrade

Frischer Schnee und unberührte Hänge lassen Skifahrer-Herzen höherschlagen. Doch Neuschnee von 20 bis 30 cm innerhalb von 24 Stunden erhöht die Lawinengefahr - verschärft wird die Situation noch, wenn es windig und lange kalt ist. 

Es hat geschneit in den Alpen und vielerorts nicht wenig. Mit jedem Meter Neuschnee und je nach Wetter steigt auch die Gefahr von Lawinenabgängen. Besondere Vorsicht ist während und nach dem Schneefall bei starkem Wind, tiefen Temperaturen, aber auch Warmluft und Sonneneinstrahlung geboten.

Unberührte Hänge und frischer Pulverschnee – das kling sehr verlockend. Freeriden abseits der Piste oder fernab des Massentrubels auf Skitouren gehen, wird immer beliebter. Auch Anfänger wagen sich immer öfter ins freie Gelände. Doch Vorsicht: Wer sich nicht mit den Begebenheiten abseits der Piste auskennt und über keine richtige Ausrüstung verfügt, sollte lieber auf der Piste bleiben. Denn das Risiko eines Lawinenabgangs kann nicht ausgeschlossen werden.

Unbedingt lesen: Lawinenlagebericht und Wetterbericht

Für Freerider, Skitourengeher oder Schneeschuhwanderer ist die richtige Vorbereitung für die Bergtour deshalb lebenswichtig. Zum Pflichtprogramm gehört das Studieren des Lawinenlageberichts (LLB) und der Wettervorhersagen. Der Lawinenwarndienst Bayern gibt tagesaktuelle den Lawinenlagebericht für die Bayerischen Alpen heraus. Unter www.lawinenwarndienst-bayern.de lassen sich die Infos im Netz abrufen oder per E-Mail abonnieren. In zertifizierten Skigebieten hängt er auch aus. Zudem abrufbar ist der Bericht auch über Apps wie SnowSafe oder die Warn-App des Deutschen Wetterdienstes. Für weitere europäische Skigebiete finden sich unter https://www.avalanches.org/ die entsprechenden Informationen in Englisch.

Lawinenwarnstufen: ab Stufe 3 ist Vorsicht geboten

1, 2, 3, 4, 5 – die Bedeutung dieser Zahlen sollte jeder Skifahrer, Tourengeher und Schneeschuhwanderer, der sich abseits der Piste bewegt, kennen. Die Zahlen geben Aufschluss über die Stabilität der Schneedecke – und gelten europaweit. Mit erhöhter Gefahr ist bereits ab Stufe 3 zu rechnen - hier passieren die meisten Lawinenunfälle. Ein deutlicher Hinweis für diese Warnstufe gegen die gelben Warnleuchten an den Kassen- und Lifthäuschen, die ab Stufe 3 in Deutschland und ab Stufe 4 in Österreich eingeschaltete sind. Teil IV der DSV-Lawinenserie erklärt, wie die Gefahrenstufen gelesen werden und gibt weitere Informationen zum Lawinenlagebericht. Zu beachten gilt es außerdem lokale Besonderheiten vor Ort. Viel Schnee kann auch Mittelgebirgen wie dem Hochschwarzwald zu Lawinengefahr führen.

Je steiler der Hang, desto größer die Lawinengefahr

Wer sich abseits der Piste bewegt, geht immer ein Risiko ein – auch mit einer sehr guten Vorbereitung. Die meisten Lawinen lösen Freerider, Tourengeher oder Skifahrer selbst aus. Ein Lawinenabgang wird durch verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel die Schneedecke und den Hang, beeinflusst. Es empfiehlt sich, die Hangneigung zu Hause schon mit einer topografischen Karte zu schätzen. Freerider und Variantenfahrer tummeln sich zumeist in Rinnen und Abfahrten, die zwischen 25 und 40 Grad steil sind. Hier können fast alle Lawinenarten auftreten. Typische Skifahrerlawinen sind die sogenannten Schneebrett- und Lockerschneelawinen. Wie sie entstehen und welche Gefahren sie bergen, erklärt Teil I der 13-teiligen Lawinen-Serie des DSV, der als PDF-Datei heruntergeladen werden kann.

Lawinenunfall bedeutet Lebensgefahr

Löst sich ein Schneebrett oder eine Lawine, gibt es für Skifahrer nur eine Lösung: Versuchen, so schnell wie möglich seitlich aus der Gefahrenzone rauszufahren. Gelingt dies nicht, ist es wichtig vor dem Stillstand der Schneemassen die Arme schützend vor das Gesicht zu nehmen, um eine Atemhöhle zu schaffen. Wer eine ABS-Rucksack trägt, löst den Airbag aus

Erste Hilfe – jede Minute zählt

Diejenigen, die nicht von der Lawine erfasst werden, prägen sich den Verschwindepunkt des Erfassten genau ein, um dann richtig zu reagieren. Für die Verschütteten-Suche bleibt im Notfall nicht viel Zeit. Entscheidend ist die erste Viertelstunde. Nach etwa 15 Minuten sind nur noch etwa 90 Prozent der Verschütteten am Leben. Zehn Prozent erliegen nach dem Stillstand der Lawine ihren tödlichen Verletzungen. Teil XI der DSV-Lawinenserie erklärt ausführlich, wie sich Skifahrer bei einem Lawinenabgang verhalt und wie man zur schnellen Bergung eines verschütteten Mitfahrers beitragen kann.

Nie ohne LVS-Geräte, Sonde und Schaufel

Schaufel und Sonde gehören als Grundausstattung in jeden Rucksack. Und natürlich: das LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät). Es sollte immer eingeschaltet am Körper getragen werden. Doch das LVS-Gerät nur dabeihaben, reicht nicht aus. Wer sich abseits der Piste bewegt, muss im Fall der Kameradensuche mit dem LVS-Gerät, der Sonde und der Schaufel umgehen können.

Der Piepser hilft verschüttete Personen schnellstmöglich zu orten. Die Lawinensonde mit einer Länge von etwa drei Metern dient zur Feinsuche und zur Bestimmung der Tiefe des Verschütteten. Mit Hilfe der Schaufel werden Verschüttete vorsichtig ausgegraben. Am effektivsten sind Schaufeln aus Metall, Aluminium oder Blech. Für Sonde und geeignete Schaufel müssen Freerider und Tourengeher mit Kosten von jeweils 30 bis 50 Euro rechnen. Alle Geräte – Piepser, Sonde und Schaufel – können aber auch geliehen werden.

DSV aktiv rät, die Suche nach Verschütteten regelmäßig zu üben. Jeder Handgriff muss sitzen, um Leben zu retten. Praxiskurse, wie sie vom Deutschen Skiverband, dem Alpenverein, Bergführern, Skischulen oder Skivereinen angeboten werden, sind daher unerlässlich!

Mehr zum Thema Lawinenkunden

In einer umfassenden Serie haben die „Stiftung Sicherheit im Skisport“ (SIS) und DSV aktiv Fachwissen und Hintergrundinformationen rund um das Thema Lawinen gebündelt. Die Serie kann über den DSV-Presseserver abgerufen werden.

Außerdem: Mit Tipps und Tricks gegen die Kälte

Im Winter sinken die Temperaturen häufig weit unter Null. Das bringt manche Skifahrer an ihre Grenzen. Was hilft bei Minusgraden, wie lassen sich Kopf, Hände und Gesicht schützen und welche Kleidung ist wichtig? DSV Aktiv gibt Tipps, wie sie die Abfahrt trotz klirrender Kälte genießen.


Tags:
lawine vorsicht berge


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