Junge Ideen für Memmingen
Der große Sitzungssaal des Rathauses ist vorbereitet wie für eine Stadtratssitzung. Tische und Stühle sind in gegenüberliegenden Reihen gestellt, dazu ein langes Podium. Zahlreiche Referats- und Amtsleiter der Stadtverwaltung nehmen zu beiden Seiten von Oberbürgermeister Manfred Schilder und der Bürgermeister Platz. Anstelle des Stadtrats erscheinen jedoch Schülerinnen und Schüler aus 14 Memminger Schulen, gründlich vorbereitet auf eine Reihe von Themen rund um Freizeit, Schule und den Straßenverkehr. „Wir wollen euch persönlich anhören“, begrüßte Oberbürgermeister Manfred Schilder die jungen Abgeordneten. Es tagt das neue Memminger Kinderparlament.
Neu deshalb, weil es in den Jahren 2010, 2011 und 2014 bereits ein Kinderparlament in der Maustadt gegeben hat. Damals jedoch waren nur wenige Schulen vertreten, ruft Margareta Böckh, Bürgermeisterin und 1. Vorsitzende des Kinderschutzbunds Memmingen-Unterallgäu, in Erinnerung. Nun wurde vom Jugendamt der Stadt und dem Kinderschutzbund gemeinsam ein neues Konzept ausgearbeitet. „Wir setzen ein Kinderecht um“, betont Bürgermeisterin Böckh. „Ihr Kinder sollt mitbestimmen, wie es in Memmingen weitergehen soll.“
Der Jahrmarkt etwa solle zukünftig zwei Wochen lang stattfinden, bringt eine Schülerin der Reichhainschule vor. Der Oberbürgermeister entgegnet, dass auch er den Jahrmarkt sehr genieße, aber andere Bürger auch Nachteile hätten, weil einige Straßen in dieser Zeit gesperrt werden müssten. „Wir sind bei allen Entscheidungen um einen Ausgleich der Interessen bemüht. Das ist oft nicht einfach“, erklärt Schilder. Die Schülerin schiebt eine Idee nach: „Wenn eine Verlängerung nicht geht, könnte man vielleicht zu einer anderen Zeit im Jahr nochmal einen Jahrmarkt organisieren?“ Die Idee kommt gut an. Die Einrichtung eines weiteren, vielleicht etwas kleineren Markts rund um Ostern werde geprüft.
„Wichtig für das Kinderparlament ist die Zusammenarbeit mit den Schulen, denen wir unseren herzlichen Dank aussprechen“, betont Jugendpfleger Andreas Kerler, der die Parlamentssitzung moderiert. Jede Schule entsendet zwei Kinder aus der dritten bis zur sechsten Jahrgangsstufe ins Parlament und bereitet jeweils zwei Themen vor, die eingebracht werden können. Experten der Stadtverwaltung nehmen jeweils dazu Stellung.
Schülerinnen der Grundschule Dickenreishausen plädieren für ein Volleyballfeld. Gartenamtsleiter Rudolf Schnug bringt den Vorschlag zu einem Ortstermin mit Eltern, Sportverein und Bürgerausschuss, um einen geeigneten Platz dafür zu finden. Viel Beifall kommt für diesen Vorschlag aus dem zahlreichen Publikum aus Eltern und Lehrern.
Das Problem von Zigarettenstummeln auf Spielplätzen, die Sorge für Obdachlose in der Stadt, die Sanierung ihrer Schulen, die Einrichtung eines öffentlichen Bücherschranks im Osten der Stadt oder die Beschattung des Bolzplatzes Waimerstraße in Amendingen sind Themen, die den Kindern auf dem Herzen liegen. Schüler der Staatlichen Realschule bringen den Vorschlag, Gutscheine für den Jahrmarkt im Hausaufgabenheft „Memmler“ zu bringen. Viele junge Ideen, Fragen und herzerfrischende Kommentare werden in einer regen Aussprache vorgebracht.
Mehrere Wünsche zielen auf eine Verbesserung der Bäder. Mehr Platz in den Schwimmbecken und moderne Wasserrutschen sind den Kindern wichtig. Eine Schülerin der Edith-Stein-Schule hat sogar ein Plakat mit ihren Vorstellungen für ein Frei- und Hallenbad in Memmingen gestaltet. „Das Freibad ist so alt wie ich, es wurde in meinem Geburtsjahr gebaut“, erklärt Oberbürgermeister Schilder. Stadtoberhaupt und Freibad sind heuer 61 Jahre alt geworden. „Im Stadtrat sind wir an einem Punkt, dass wir sagen, wir wollen ein kombiniertes Hallen- und Freibad. Es muss aber finanziell gestemmt werden können.“ Im Mai stehe das Thema auf der Tagesordnung des Stadtrats, informierte Schilder.
Zum Dank für das Engagement der Kinder erhalten sie eine Trinkflasche mit dem Logo der Stadt Memmingen als Geschenk. Das Kinderparlament soll zweimal im Schuljahr tagen. Die nächste Sitzung ist im Mai geplant. (pm)


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