1650 Asylbewerber im Unterallgäu
Die Regierung von Schwaben geht davon aus, dass weiterhin viele Asylbewerber in die Region kommen. Aktuell leben rund 1650 Asylbewerber im Unterallgäu. Darüber informierten Landrat Hans-Joachim Weirather und Ulrike Klotz, Abteilungsleiterin am Landratsamt, nun die Mitglieder des Kreisausschusses des Unterallgäuer Kreistags. „Wenn die Regierung Recht behält“, sagte Weirather, „haben wir eine Planung, die ganz gut passt.“
30 neue Stellen für den Bereich Asyl sieht der diesjährige Stellenplan des Landkreises gegenüber dem Vorjahr vor. Für das zusätzliche Personal sind 1,2 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2016 eingeplant. Ein Teil der neuen Stellen am Landratsamt ist bereits besetzt, weitere Mitarbeiter werden je nach dem eingestellt, wie viele zusätzliche Asylbewerber die Regierung dem Kreis tatsächlich zuweist.
Aber auch wenn dies weniger sind, als momentan angenommen, sieht das Landratsamt viel Arbeit auf sich zukommen. Es sei davon auszugehen, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rund 50 Prozent der derzeitigen Asylbewerber im Unterallgäu anerkennen wird, berichtete Martina Eder, Leiterin der Ausländerbehörde am Landratsamt. Das heißt, dass voraussichtlich mehr als 800 der aktuell hier lebenden Asylbewerber bleiben dürfen. Für die Ausländerbehörde bedeute das viel zu tun, sagte Eder. Denn anerkannte Asylbewerber müssen dort eine Aufenthalts- oder auch eine Arbeitserlaubnis beantragen. Zieht die Familie nach, falle weitere Arbeit an. Abgesehen davon sei es auch sehr arbeitsintensiv, wenn Asylbewerber abgeschoben werden müssen oder wenn diese freiwillig ausreisen, so Eder.
Da es sich nicht genau sagen lässt, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr wirklich zusätzlich ins Unterallgäu kommen, sei der Haushaltsentwurf im Bereich Personal unter Vorbehalt zu sehen, sagte Weirather. „Sollten sich wesentliche Änderungen ergeben, werden diese in den Haushaltsentwurf aufgenommen.“ Der Etat hat heuer ein Volumen von 167,2 Millionen Euro. Davon entfallen 143,9 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, aus dem die laufenden Ausgaben getätigt werden, und 23,3 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt, der die Ausgaben für Investitionen enthält. Mit der beabsichtigten Senkung des Hebesatzes für die Kreisumlage wird der Landkreis laut Weirather den zweitniedrigsten Hebesatz in Schwaben haben. Die Mitglieder des Kreisausschusses befürworteten den Haushaltsentwurf. Über den Etat entscheiden wird der Kreistag am 11. April.
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