Hotelneubau bei Immenstadt auf Kosten der Landwirtschaft?
Ein landwirtschaftlicher Milchviehbetrieb - ungeachtet dessen, dass es der Letzte aktive in Bühl am Alpsee bei Immenstadt ist - bestehend aus 25 Milchkühen und 30 Stück Jungtieren darf in der Diskussion des Hotelneubaus nicht vergessen werden, so der Wortlaut in einer Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) am Aschermittwoch.
"Ein Immenstädter Betrieb, der seine Tiere noch auf grünen saftigen Wiesen grasen lässt und Jungtiere in die nahegelegenen Bergwiesen treibt und damit eine maßgebliche Grundlage für den Wander- und Bergtourismus schafft ist wichtig", so der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Allgäu, Michael Finger.
"Diese Art von Landwirtschaft wird aus Überzeugung, moralischer Verpflichtung gegenüber der Tierwelt, dem Verbraucher und der Landschaft geführt" so Finger. Da fragt man sich, welche Regionalstrategie die Stadt Immenstadt verfolgt? - heißt es weiter. Zuerst müssten bestehende bäuerliche Wirtschaftsbetriebe eine klare Zusage zu Ihrer Existenzsicherung erhalten. Jede Art von Druck, derartige traditionelle Strukturen mit Absicht zu zerstören, halten die AbL- Mitglieder für unmoralisch und befremdlich. Und weiter: Familiengeführte kleinbäuerliche Betriebe sind prägend für traditionelle und authentisch geführte Landwirtschaft im Oberallgäu und somit fest mit dem Begriff Qualitätstourismus verbunden.
Die Arbeitsgemeinschaft fragt: "Wie weit darf die Zukunftsweichenstellung einer Stadt gehen, wenn die Erdrosslung eines seit Jahrzehnten geführten und zum Ortsbild und zum Dorfcharakter maßgeblich prägenden landwirtschaftlichen Familienunternehmen auf dem Spiel steht?"
"Welche Zukunft hat ein landwirtschaftlich bewirtschafteter Hof noch, eingeschnürt durch Straßen und umzingelt von Einfamilienhäusern? Denn eines ist klar, entscheidet sich die Stadt Immenstadt für den Bau dieser Ferienanlage am großen Alpsee, ist die restliche Bebauung nur eine Frage der Zeit und Landwirtschaft dort bald Geschichte!" Hierzu gebe es aktuell im Oberallgäu mehrere Beispiele.
Die Fragerunde der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft geht weiter:
Sind weidende Kühe auf grünen saftigen Wiesen kein Qualitätsmerkmal, mit dem die Stadt für den Tourismus wirbt? Oder der alljährlich so gefeierte Viehscheid im Oberallgäu, dem alle Bürger so gerne beiwohnen? Wo kommen denn die Rinder her, die man in der Öffentlichkeit durch die Stadt treibt? Wer versorgt diese übers Jahr und stellt sie dann für dieses Herbsthighlight zur Verfügung? Gerade die Stadt Immenstadt rühmt sich damit und lockt Touristen an. Was wenn es keine kleinen familiär geführten einheimischen Betriebe mehr gibt? Sind bäuerliche Betriebe in Zukunft nur die Bauernopfer von Strukturentwicklung und welcher ist der nächste? Genauso wenig wie die Pflege der Alpen, Viehweiden und Bergwiesen. All` diese Bereiche werden von den "kleinen" Familienbetrieben aus Überzeugung, Liebe und Verantwortung gegenüber unserer herrlichen und erhaltenswerten Oberallgäuer Landschaft und Tradition geleistet.
""Es irrt der Mensch solang er strebt", sagte einst Goethe. Wir sollten aber unsere Bauern wertschätzen und mitnehmen in eine gemeinsame Zukunft", so Michael Finger. (pm)
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