Blaualgen im Großen Alpsee bei Immenstadt aufgetreten
Am Großen Alpsee bei Immenstadt wurden diese Woche Blaualgen festgestellt, bisher vornehmlich im Bereich entlang der B308 und in der Seemitte. Bei anhaltend heißer Witterung und je nach Strömung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die grün-grauen Schlieren auch in den Badebereichen am See auftauchen. Aktuell werden deshalb die Uferbereiche dreimal täglich kontrolliert und vorsichtshalber Warnschilder angebracht.
Ursächlich für die Vermehrung der Blaualgen, die sich durch eine hellgraue Wasser-Trübung, milchig-graue Schlieren und großflächige Algenteppiche bemerkbar machen, sind vermutlich die verhältnismäßig hohen Wasser- und Lufttemperaturen und ein gutes Nährstoffangebot.
Das Gesundheitsamt Oberallgäu rät, vorsichtshalber an Stellen mit auffälligem Algenwachstum nicht zu baden und vor allem nicht durch Algenteppiche zu schwimmen. Insbesondere kleine Kinder sollten solche Stellen unbedingt meiden. Auch sollte beim Schwimmen möglichst kein algenbelastetes Seewasser verschluckt werden. Wer trotzdem Baden möchte, sollten unbedingt die Duschen an den Freizeitanlagen (Trinkwasserqualität) zum Abspülen der Haut benützen.
Um welche Blaualgenart es sich am Großen Alpsee genau handelt, wird noch untersucht. Mit dem Ergebnis ist erst in der kommenden Woche zu rechnen. Anfang der Woche werden außerdem weitere bakteriologische Wasserproben gezogen. Einige Blaualgenarten können giftig wirkende Substanzen produzieren, die bei Menschen zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, geröteten Augen und Atemnot führen können. Bei Auftreten solcher Beschwerden nach dem Baden im Großen Alpsee sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen und auch das Gesundheitsamt verständigen.
Was sind Blaualgen?
Blaualgen, auch Cyanobakterien genannt, sind mikroskopisch kleine einzellige Lebewesen und gehören zu den ältesten Organismen auf unserem Planeten. Durch ihre Fähigkeit, mittels Photosynthese Sauerstoff zu erzeugen, haben sie die Voraussetzungen für Leben geschaffen. Sie bilden aber auch verschiedene Giftstoffe (Cyanotoxine) und können so zur Gefahr für Mensch und Tier werden. Cyanobakterien sind in allen natürlichen Gewässern vorhanden. Allerdings kann es durch die Überdüngung vieler Seen und Teiche im Hoch- und Spätsommer zu einer massenhaften Vermehrung kommen. Als Teppiche bedecken die Cynanobakterien dann die Wasseroberfläche. Menschenleben waren durch giftige Cyanobakterien bis jetzt noch nicht Gefahr (Quelle: TU Berlin).
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