Mobilitätskonzept Allgäu: weniger Staus und schnellere Parkplätze
Die beiden beliebtesten Parkplätze im Allgäu sind nun digitalisiert: der Parkplatz am Alatsee bei Füssen und der Parkplatz Hinterstein in Bad Hindelang. Digitale Schilder und innovative Apps zeigen schon einige Kilometer vor dem Ziel die Belegung an. Zeitfressender und störender Park-Suchverkehr entfällt. Vorausgegangen war die gemeinsam mit der Allgäu GmbH und dem [ui!] Urban Institute erstellte HotSpot-Analyse, welche diese beiden Parkplätze als besonders dringlich einstuft. Damit ist eine Maßnahme des Mobilitätskonzeptes Allgäu umgesetzt.
Zu einem der Zielgebiete des Digitalisierungsprojektes im Rahmen des Mobilitätskonzept Allgäu gehören die Parkplätze rund um den beliebten Alatsee. Verkehrsstaus und lange Wartezeiten bei der Parkplatzsuche mussten bisher in Kauf genommen werden. Die neu installierten, digitalen Schilder zeigen Besuchern bereits an der letzten Park- und Wendemöglichkeit am Weißensee-Parkplatz an, ob noch freie Parkplätze vorhanden sind und sich eine Weiterfahrt lohnt.
Möglich wird dies durch eine digitale Messung des Zu- und Ablaufverkehrs (Quell-Ziel-Verkehr), welche die konkrete Zahl der Fahrzeuge am Parkplatz Alatsee auf einem digitalen Verkehrsschild anzeigt. Füssens Bürgermeister Maximilian Eichstetter unterstützt das Digitalisierungsprojekt für regionale Ausflugsziele: „Neben dem derzeit erarbeiteten Parkleitsystem für Füssen und die Nachbarorte ist das ein weiterer Puzzle-Stein auf dem Weg zur besseren Information unserer Gäste“.
In Bad Hindelang, Ortsteil Hinterstein, kommt es ebenfalls aufgrund des hohen Besucherandrangs häufig zu Verkehrsstörungen durch starken Parksuchverkehr und besetzten Parkplätzen. Leider kommt es hier zu Wildparken, was für zusätzliche Probleme und Störungen der Anwohner führt. Zukünftig soll dieser Zustand verbessert werden, indem bereits am Parkplatz „Säge“ auf digitalen Verkehrsschildern über die aktuelle Parkplatzsituation in Hinterstein informiert wird. Kameras am Parkplatz „auf der Höh“ und an der Ortseinfahrt Hinterstein messen die Anzahl der Verkehrsteilnehmer und zeigen diese auf einer digitalen Tafel an. „Seit langem arbeiten wir an Lösungen, um das Park- und Verkehrsprobleme in Hinterstein in den Griff zu bekommen. Bisher hat uns die freiwillige Feuerwehr unterstützt. Nun sind es digitale Lösungen, die uns helfen sollen, es für die Anwohner und Besucher erträglicher zu machen. Wir freuen uns darüber, dass wir mit Unterstützung der Allgäu GmbH und im Rahmen unserer Planungen des Parkleitsystems schon erste Maßnahmen umsetzen konnten,“ kommentiert Eric Enders, zweiter Bürgermeister von Bad Hindelang, die neue, digitale Unterstützung.
Die erhobenen Daten der beiden Parkplätze werden zusätzlich analysiert und für die weitere Nutzung zur digitalen Besucherlenkung mit Hilfe von Auskunftssystemen und Apps zur Verfügung gestellt. Durchsagen im Rundfunk und in den Routeninformationen der Navigationsgeräte sollen zusätzlich folgen. Somit können sich Besucher frühzeitig bei Fahrtantritt über den aktuellen Stand der freien Parkplätze informieren und entsprechend ihre Fahrtroute planen.
Der Geschäftsführer der Allgäu GmbH, Klaus Fischer ist begeistert, dass dank der Beteiligung beider Gemeinden nach kurzer Zeit pragmatische Ergebnisse für Besucher und Einheimische umgesetzt werden konnten: „Unser Ziel des Mobilitätskonzepts war, schnell Lösungen für Einheimische und Gäste anbieten zu können. Mit der Digitalisierung der Parkplätze gehen wir im Allgäu einen wichtigen Schritt voran. Die Parkplätze am Alatsee und in Hinterstein sind erste Sofortmaßnahmen, weitere werden folgen.“
Mit Unterstützung des [ui!] Urban Institute und der Bernard Technologies ist es der Allgäu GmbH gelungen, mit dem Aufbau und der Durchführung von Parkplatzmessungen einen ersten Erfolg in der Optimierung des regionalen Tourismusverkehrs zu erlangen. In einem weiteren Schritt wird der konkrete Nutzen des Digitalisierungsprojektes, während dem Sommer- und Herbstbesucherverkehr gemessen und evaluiert. Untersucht wird, ob sich Autofahrer und –Fahrerinnen an Anzeigen gehalten haben. Und sich damit Staus, der Parksuchverkehr und Parksuchzeiten verringert oder sogar aufgelöst haben. Auch wird erhoben, was Anwohner und Besucher von dem Mini-Parkleit-System halten. Die hier gewonnenen Erfahrungen werden in die weiteren Pläne und Maßnahmen des nächsten Jahres einfließen.
Fotos:
Parkplatz Füssen: Markus Bachleitner (the urban institute), Klaus Fischer (Geschäftsführer Allgäu GmbH), Markus Eichstetter (erster Bürgermeister Füssen)
Parkplatz Bad Hindelang:
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