Allgäuer Kliniken streiken kommende Woche

Weiter geht es kommende Woche auch im Allgäu mit den Streiks. Nachdem bei der Deutschen Post jetzt endlich eine Lösung auf dem Tisch liegt, wird am Dienstag und Mittwoch in den Allgäuer Kliniken den ganzen Tag über gestreikt. Aufgerufen werden der Klinikverbund Allgäu, das Klinikum Memmingen, die Kliniken Kaufbeuren/Ostallgäu sowie das Krankenhaus Schongau an den Streiks mitzumachen. AllgäuHIT hat mit Uschi Zwick gesprochen, sie ist die Allgäuer ver.di Gewerkschaftssekretärin für den Gesundheitsdienst.

Warum wird überhaupt gestreikt?

Wir befinden uns gerade in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Da kämpfen die Kolleginnen für primär mehr Gehalt, und in dieser Woche geht es primär darum, dass wir das Gesundheitswesen in den Fokus rücken, deswegen streiken wir am Dienstag und Mittwoch im Allgäu vermehrt in den Kliniken.

Wie schaut es mit Notfällen aus? Wenn beispielsweise ein schwerer Unfall passiert, müssen sich dann Patienten darauf einstellen, dass sie nicht sofort behandelt werden können?

Nein. Wir haben speziell zum Beispiel beim Klinikverbund Allgäu eine Notdienstvereinbarung abschließen können, die genau das abdeckt, nämlich dass Notfälle auf jeden Fall behandelt werden, aber es trotzdem zu Einschränkungen beispielsweise im elektiven Programm geben kann, also quasi alles, was auch verschoben werden kann. Das ist im Vorfeld geklärt worden, dass da keine Patientengefährdung im Raum steht.

Was fordert Verdi für die Angestellten im Gesundheitswesen genau?

Wir fordern für unsere Beschäftigten 10,5 Prozent, mindestens aber 500 €.

Glauben Sie, dass bei den nächsten Verhandlungen eine Lösung gefunden werden kann, oder müssen wir uns auf weitere Streiks einstellen?

Die dritte Verhandlungsrunde wird auf jeden Fall spannend werden. Wir merken schon, es ist sehr viel Bewegung drin in der Tarifrunde, es haben sich auch deutlich mehr Beteiligte als in den letzten Jahren, vor allem auch im Gesundheitswesen. Das wird mit Sicherheit nochmal ihre Wirkung zeigen. Aber letztendlich kommt es dann darauf an, was die dritte Verhandlungsrunde zeigt, und vor allem, wie auch der Arbeitgeber reagieren wird.