Warnung vor Phishing: Betrüger erbeuten sechsstelligen Betrag
In einem Fall von Phishing in Neu-Ulm ist es Betrügern gelungen, Zugriff auf ein Bankkonto zu erlangen und einen sechsstelligen Betrag abzubuchen. Die Geschädigte erhielt einen Anruf eines angeblichen Sparkassenmitarbeiters, der sie zur Aktualisierung der Push-TAN-App aufforderte.
Daraufhin wurde ihr eine SMS mit einem Link zur Neueinrichtung der Push-TAN geschickt. Die Geschädigte gab den Link auf einer täuschend echt aussehenden Sparkassenwebseite an die Betrüger weiter. Die Täter nutzten die erhaltenen Daten, um ein neues Mobiltelefon für das Push-TAN-Verfahren zu registrieren, wodurch sie die volle Kontrolle über das Konto der Geschädigten erlangten. Über das Wochenende führten sie zahlreiche Überweisungen ins Ausland durch, wodurch ein sechsstelliger Schaden entstand. Zusätzlich zahlten die Betrüger Geld in mehreren Tranchen auf das Konto der Geschädigten ein, um es anschließend ebenfalls ins Ausland zu transferieren. Auch diese Transaktionen hatten eine sechsstellige Höhe.
Die weiteren Ermittlungen, einschließlich der Herkunft der eingezahlten und transferierten Gelder, wurden vom Fachkommissariat Cybercrime der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm übernommen.
Bei der Phishing-Masche versenden die Täter gefälschte E-Mails, sogenannte Phishing-Mails, oder geben sich in sozialen Netzwerken als vertrauenswürdige Personen aus. Sie versuchen, Empfänger dazu zu bringen, persönliche Daten wie Zugangsdaten, Passwörter und Transaktionsnummern preiszugeben. Mit den gestohlenen Daten können die Betrüger Identitätsdiebstahl begehen und in der vermeintlichen Identität des Opfers online Geschäfte abwickeln, Geld überweisen, Dispokredite nutzen und Online-Einkäufe tätigen. Dadurch entsteht jedes Jahr beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden.
Im vergangenen Jahr wurden beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West insgesamt über 300 erfolgreiche Phishing-Fälle registriert, bei denen die Betrüger etwa 1,3 Millionen Euro erbeuteten. Allein im Landkreis Neu-Ulm wurden rund 50 erfolgreiche Fälle mit einem Schaden von fast 300.000 Euro angezeigt. In diesem Jahr wurden bereits fast 300 Anzeigen erstattet, von denen die Mehrheit aus Sicht der Betrüger erfolgreich war. Die Schadenshöhe erreicht bereits das Niveau des Gesamtschadens im Jahr 2022.
Es ist wichtig, folgende Hinweise zu beachten, um sich vor Phishing-Angriffen zu schützen:
- Kreditinstitute fordern niemals per E-Mail, Telefon oder Post zur Eingabe persönlicher Daten auf, auch nicht aus Sicherheitsgründen.
- Überprüfen Sie die Adressleiste Ihres Browsers und seien Sie bei geringsten Abweichungen misstrauisch.
- Geben Sie die Internetadressen Ihrer Bank immer selbst im Browser ein und klicken Sie nicht auf Links in E-Mails.
- Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten per E-Mail.
- Laden Sie Programme nur über die offizielle Website Ihrer Bank herunter und nutzen Sie Antivirenprogramme und Firewalls.
- Geben Sie persönliche Daten nur innerhalb der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts ein und melden Sie sich nach der Sitzung ab.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand und Ihre Kontobewegungen.
- Geben Sie PIN und TANs nur auf sicheren Websites mit "https://" ein.
- Nutzen Sie nur die offizielle Zugangssoftware Ihrer Bank.
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