Voith-Konzern lehnt Alternativkonzept für Sonthofen ab
Der Voith Konzern hält an seinem Schließungsbeschluss am Allgäuer Standort in Sonthofen fest - trotz "bester wirtschaftlicher Daten", so die Aussage der IG Metall gegenüber Radio AllgäuHIT. Die Aufrechterhaltung des Schließungsbeschlusses sorgt für völliges Unverständnis: "Weshalb das Werk mit dem besten Ergebnis innerhalb des Konzerns geschlossen werden soll, erschließt sich uns einfach nicht.", so Carlos Gil von der IG Metall Allgäu. Bei einer Betriebsversammlung am frühen Freitagnachmittag hatte die Unternehmensleitung ein von Seiten des Gesamtbetriebsrats und der IG Metall vorgelegtes Alternativkonzept abgelehnt. Die Gewerkschaft bereitet sich jetzt auf einen Arbeitskampf vor, bleibt aber gesprächsbereit, wie Gil betont. Am Montagvormittag wird es einen ersten Warnstreik geben.
"Einen solchen menschlichen aber auch betriebswirtschaftlichen Wahnsinn habe ich in 30 Jahren Gewerkschaftsarbeit noch nicht erlebt." So bringt ernüchtert Carlos Gil, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Allgäu die Situation auf den Punkt. "Vor allem weiß die Geschäftsführung, dass mit der Schließung des Werks in Sonthofen, die gesamte Produktsparte gefährdet ist", erläutert Gil weiter. "Ich verstehe nicht, weshalb das Werk mit den besten Zahlen geschlossen werden soll."
Dabei liegt ein Alternativkonzept vor, dass nach Angaben der IG Metall das geforderte Einsparvolumen bringt und die Kosten für die Schließung der Werke, insbesondere Sonthofen, vermeiden würde. Mit diesem Alternativkonzept könnte der Standort Sonthofen weitergeführt werden, so die Meinung der Gewerkschaft. "Warum die Geschäftsführung das Konzept nicht annimmt, weiß ich tatsächlich nicht", so Gil nach intensiven Gesprächen.
Als Grund nennt das Voith Management, das Einsparvolumen werde nicht erreicht und die Dauer des Konzepts sei zu lang und würde damit die Beschäftigten zu lange in einer Unsicherheit halten. Auch das führt bei Gil zu Verwirrung, da "das Konzept", seiner Meinung nach, "das geforderte Einsparvolumen bringt. Sogar schneller als das ursprüngliche Konzept der Geschäftsführung". Die Zeitdauer des Alternativkonzeptes sei vor allem darauf ausgelegt einen langfristigen Erfolg zu bringen. Das kurzfristige Konzept der Manager sei aus Gewerkschaftssicht nicht nachhaltig und bringe nichts, "außer vielleicht den Managern eine Vergütung für schnelle Erfolge".
"Die Mitarbeiter sind geschockt aber bereit zu kämpfen!", sagt Birgit Dolde, die Betriebsratsvorsitzende in Sonthofen im Interview bei Radio AllgäuHIT. Die Belegschaft hatte bis zuletzt zur Firma gehalten. Noch in der letzten Betriebsversammlung Ende Februar konnte die Standortleitung den Beschäftigten mitteilen, dass alle gesetzten Monats- und Quartalsziele auf grün stehen. Die Krankheitsquote war auf dem niedrigsten Niveau aller deutschen "Voith Turbo"- Werke. Ein deutliches Signal, findet sie, dass die Mannschaft die Hoffnung nicht aufgegeben hat und zu ihrem Produkt steht.
"Was jetzt passiert, hat nicht mehr die Belegschaft zu verantworten", betont Carlos Gil. "Es ist das Ergebnis einer verantwortungslosen Firmenpolitik der Voith Manager aus Heidenheim."
Die IG Metall wird nun in die Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber gehen. In diesem Arbeitskampf fordert die IG Metall einen Sozialtarifvertrag. Der Forderungsbeschluss liege laut Gil seit Ende Dezember vor. Während dieses Kampfes bleibt die Gewerkschaft offen für Gespräche mit der Geschäftsführung, betont Gil ausdrücklich. "Die Streikkasse der IG Metall ist gefüllt, wir kommen auch ins nächste Jahr wenn es sein muss", so die Gewerkschaft. Einen ersten Vorgeschmack werden die Voith-Verantwortlichen am Montag bekommen. Um 9:30 Uhr wird ein Warnstreik abgehalten. Anschließend empfiehlt die Gewerkschaft ihren Mitgliedern, dass sie nach Hause gehen sollen.
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