Bayerische Integrationsbeauftragte in Lindenberg
Landtagsabgeordneter Eric Beißwenger, Landtagslistenkandidatin Hanni Windhaber und die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Mechthilde Wittmann haben im Lindenberger Rathaus mit der Asylkontaktgruppe Westallgäu „Freunde statt Fremde“ und mit Flüchtlingen gesprochen, darunter seit Jahren integrierte Eltern mit Kindern wie auch gerade erst seit kurzem bei uns angekommene Flüchtlinge - Die Zusammenstellung hätte kaum abwechslungsreicher sein können.
Geflüchtete berichteten, dass sie auf ihrer Flucht in muslimischen Ländern trotz gleichen Glaubens kaum Rechte gehabt hätten. Vielmehr habe man ihnen zu verstehen gegeben, dass sie schnell weitermüssten. Auf die Frage, warum er nicht in Österreich und damit in einem sicheren Land geblieben sei, antwortete ein junger Afghane, dass er von Landsleuten am Bahnhof gehört habe, dass es dort „nicht gut“ sei und sie unbedingt nach Deutschland weitermüssten. Prüfen, ob dies tatsächlich stimmt, konnte er das vor Ort nicht wirklich.
Vorzeigebeispiel war ein Gymnasiumlehrer aus Syrien, der schon seit einigen Jahren in Lindenberg lebt. Seine Tochter und auch sein Sohn besuchen das Gymnasium, sprechen perfekt Deutsch und glänzen mit guten Noten. Die Jugendliche hat sogar ein eigenes Buch geschrieben. Der etwas jüngere Bruder spielt Fußball im örtlichen Verein. Der Vater lobte die Westallgäuer Hutmacherstadt für die Möglichkeiten, die sie ihm und seiner Familie ermöglicht hätten. Sehr zur Freude des ebenfalls anwesenden Bürgermeisters von Lindenberg, Eric Ballerstedt.
Es gibt aber auch Fälle in denen es nicht so einfach läuft, es längere Zeit dauert, bis sie einen Aufenthaltstitel erhalten. So wie im Falle eines 22-jährigen Afghanen, der illegal ins Land gekommen war. Wittmann warb um Verständnis, dass bei der Vielzahl der Anträge auch ein sehr strukturiertes Land wie Deutschland an Grenzen stoße.
Beißwenger: „Die Menschen haben den Eindruck, es werden die falschen abgeschoben“, „Flüchtlinge, die in Ausbildung stehen oder Arbeit haben, werden in der Bevölkerung akzeptiert. Nicht akzeptiert werden solche, die Straftaten begehen und kriminell werden und dann nicht abgeschoben werden.“
Und Eric Beißwenger machte klar, dass es durchaus auch Wege gebe, legal ins Land zu kommen. Eine Anstellung müsse nachgewiesen werden, das Unternehmen müsse dies bestätigen und anschließend könne man auf legalem Weg nach Deutschland kommen.
Wittmann und Beißwenger dankten der Asylkontaktgruppe für ihre Arbeit. Sie freue sich, dass es in unserem Land Helfer gebe, die aus reiner Menschlichkeit handeln, so Wittmann. Genau das mache Bayern und auch Deutschland als Ganzes aus.(pm)
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