Bund Naturschutz verurteilt großflächige Rodung am Eichwald
Der BUND Naturschutz, Kreisgruppe Lindau (BN), fordert von der Stadt Lindau endlich umgehend vollständige Aufklärung über die im Bereich der geplanten Auffangparkplätze Eichwald durchgeführten Exzessivrodungen. Tatsächlich geht diese massive und brutale Beseitigung eines seit Auflassung der DB-Anlagen wild herangewachsenen Sukkzessionswaldes weit über den geplanten Auffangparkplatz des Bebauungsplans „Therme und Freizeitbad, Eissporthalle“ hinaus und geht sogar in die Flächen der DB Liegenschaften hinein.
Die ökologischen Folgen sind derzeit noch gar nicht abschätzbar, dürften aber insbesondere für die Vogelwelt und Fledermäuse vielleicht auch Amphibien und Reptilien immens sein, so Dr. Maximilian Schuff, stellv. Vorsitzender der Kreisgruppe des Bund Naturschutz. Da dieser Bereich in der Nähe von FFH Gebieten liegt, stellt sich die Frage, ob für so einen immensen Eingriff hier auch zuvor eine entsprechende Natur- bzw. artenschutzrechtliche Untersuchung durchgeführt wurde. Nachdem das Stadtbauamt der Stadt Lindau auf die Anfrage des BN bisher nicht reagiert und keine Antwort auf die Nachfragen durch die Geschäftsstelle gegeben hat, stellt die Kreisgruppe diese Fragen nun öffentlich. Gleichzeitig fordert der BN sofortige Aufklärung darüber über den Zweck und Auftraggeber dieser „Landschaftsvergewaltigung“. Immerhin gehen bei der Kreisgruppe vermehrt Rückfragen aufgebrachter Bürger diesbezüglich ein. Lindaus Bürger dürfen nicht im Unklaren gelassen werden über die möglichen Hintergründe. Schon jetzt kursieren in der Lindauer Bürgerschaft Gerüchte, dass diese Flächen entweder für Park & Ship genutzt würden oder als Auffangparkplätze für die Gartenschau.
Kann es wirklich sein, dass ökologisch gravierenden Pläne eines Park & Ship Konzepts in diesem sensiblen Bereiches des Bodensees immer noch nicht fallen gelassen wurden? Offenbar wird nun immer mehr ersichtlich wie schwerwiegend die Entscheidung des Lindauer Stadtrates war den schönsten und eines der sensibelsten Bereiche des bayerischen Bodenseeufers an einen auf maximalen Gewinn ausgerichteten und rücksichtslos vorgehenden württembergischen Großinvestors zu veräußern. Alle Warnungen und Befürchtungen, die die damalige Bürgerinitiative Eichwald und der BN vorbrachten und abgetan wurden scheinen sich zu nun bewahrheiten. Für den BN ist derzeit nicht ersichtlich, ob die Stadt es mit ihren neuen Klima-und Umweltzielen tatsächlich ernst meint oder sich einfach nur den grünen Mantel einer Gartenschau und eines Klimabeirates anzieht. Tatsächlich waren die letzten Entscheidungen des Stadtrates in Sachen Klimapolitik eindeutig kontraproduktiv. Dies betrifft nicht nur die hinsichtlich einer Nichtanschaffung von e-Bussen, sondern viel gravierender die unsinnige Entscheidung über die Art und Weise der Erschließung des Giebelbachviertels. Die Stadt Lindau sollte verstehen, dass Klimapolitik weit mehr ist als die reine Reduktion von CO2 Emission, sondern beim Landschafts- und Naturschutz anfängt.
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