Einführung eines neunjährigen Gymnasiums "G9 neu" ?
Schulen, Sachaufwandsträger sowie Eltern, Schülerinnen und Schüler brauchen eine klare Aussage zur Dauer der Schulzeit am Gymnasium in Bayern. Nach der gescheiterten „Mittelstufe plus“-Reform, die zwei Jahre lang jede Schulentwicklung blockiert hat, drückt sich der Kultusminister seit Monaten um eine klare Entscheidung zwischen G8 und G9. Die bislang geäußerte Absicht, diese Entscheidung den Schulfamilien zu überlassen, wird von allen Betroffenen und allen Verbänden abgelehnt.
Es ist Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen festzulegen. Alle Beteiligten brauchen Planungssicherheit und hierfür eine solide Grundlage. Diese bietet der Gesetzentwurf der Landtags-Grünen mit folgenden Eckpunkten:
Wir haben zu diesem Thema mit Thomas Gehring, Bundestagsabgeordneten der Grünen gesprochen.
Thomas Gehring: „Zeit. Unterrichtszeit. Wir brauchen einfach mehr Unterrichtszeit. Wir brauchen mehr Zeit um Stoff nochmals zu wiederholen, zu vertiefen. Wir brauchen neue Inhalte, mehr politische Bildung. Mehr Zeit für Persönlichkeitsbildung. Und vor allem brauchen wir eine Unterrichts Art und Weise, die dazu führt, dass die Schüler und Schülerinnen in ihrer Unterschiedlichkeit besser wahrgenommen werden. „
Konkret bedeutet das:
- Regelausbildungszeit am neuen Gymnasium „G9 neu“ ist neun Jahre. Schulzeitverkürzungen sind möglich.
- Es gibt kein Zurück zum alten G9, sondern das Gymnasium muss weiterentwickelt werden zu einem „G9 neu“.
- Das „G9 neu“ ist nicht kostenneutral oder allein auf Kosten der Kommunen zu realisieren. Die Verantwortung des Landes für zusätzliche Lehrerstellen und für eine Kostenerstattung an die Kommunen nach dem Konnexitätsprinzip ist gegeben.
Thomas Gehring: „Weil wir gute Schulen wollen und die individuellen Lernbedingungen für alle Schülerinnen und Schüler verbessern wollen, haben wir uns entschieden, den Weg zu einem inhaltlich reformierten "G9 neu" einzuschlagen.“
Mit dem Grünen Gesetzentwurf bekommt das Gymnasium eine Architektur, in der gute pädagogische Arbeit und individuelle Förderung möglich ist:
• Das Gymnasium umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 13
• Schülerinnen und Schüler bekommen mehr Lernzeit bis zum Abitur. Damit wird ein vertieftes und intensives Lernen mit mehr Übungsphasen im Unterricht ermöglicht und das Lernen insgesamt stressfreier gestaltet. Außerdem wird Zeit und Raum zur Entwicklung der Persönlichkeit gegeben.
• Das Gymnasium wird als „G9 neu“ inhaltlich und pädagogisch reformiert, um sich mit einer neuen Lern- und Leistungskultur vor allem auf die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft einstellen zu können.
• Möglichkeiten der individuellen Schulzeitverkürzung regelt die GSO (Schulordnung fürs Gymnasium). Dafür werden zusätzliche Fördermöglichkeiten eingeräumt.
• Die Umstellungskosten belaufen sich auf ca. 1,5 Milliarden Euro für Schulen und Erweiterungsbauten und für 1.000 zusätzlich Lehrkräfte.
Läuft alles nach Plan, kann das neue G9 schon bald eingeführt werden.
Thomas Gehring: „Wir sehen in unserem Gesetzesentwurf vor, dass wir zum nächsten Schuljahr beginnen. Praktisch mit den 5. Und 8. Klassen. Diese Schüler werden dann quasi die ersten Schüler im neuen Konzept.“
Noch ist unklar ob die Grünen es schaffen das „neue G9“ einzuführen. Jedoch besteht durchaus Hoffnung, dass die CSU schlussendlich noch mitzieht.
Thomas Gehring: „Die CSU, vor allem der Kultusminister steht unter Druck. Der Ministerpräsident will etwas ändern. Es ist bekannt, dass es Ärger gibt mit dem G8. Noch will es die CSU generell nicht ändern. Was ich jedoch als Gefahr sehe bei der CSU ist, dass eine Wahlmöglichkeit gemacht wird. Also die Schulen wählen können, ob G8, G9 oder beides gleichzeitig. Denn das wird nicht funktionieren. Deswegen hoffe ich darauf, dass die CSU unserem Gesetzesentwurf zustimmt und so die klare Regelung entsteht, dass wir G9 als Regelform haben. An ganz Bayern und an allen Schulen.“
In den kommenden Wochen wird die erste Lesung stattfinden. Schon bald wird sich zeigen, ob unsere Schüler und Schülerinnen in Zukunft wieder das 9-Jährige Gymnasium, allerdings mit angepassten Inhalten besuchen werden.


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