Digitale Alarmierung - Allgäu wird auf Tetra Funktechnik umgestellt
Die Integrierte Leitstelle Allgäu (ILS) gibt bereits seit vielen Jahren eingehende Notrufe auf digitalem Wege an Feuerwehren, Berg- und Wasserwacht und Rettungsdienste weiter. Nunmehr soll auch die Alarmierung der Feuerwehrleute und Helfer sowie die Sirenensteuerung auf Tetra-Funktechnik umgestellt werden. Diese digitale Alarmierung geht mit einer Vielzahl an technologischen Vorteilen einher.
Die Vorteile des Tetra-Funknetzes in der Übersicht
Für Deutschland als Industriestandort ist es unerlässlich, die digitale Transformation mitzugestalten und die technologischen Vorteile zu nutzen. Eine Cisco Studie „Digital Readiness Index“ belegt, dass Deutschland bei der Digitalisierung weiter fortgeschritten ist, als es viele vermuten würden. Selbstverständlich sind auch im Allgäu verschiedene Entwicklungen zu beobachten, die den Wandel wahrnehmbar werden lassen. Die Umstellung auf das Tetra-Funknetz geht im Allgemeinen mit einer exzellenten Übertragungsqualität und einer maximalen Abhörsicherheit einher. Zudem können bei einer digitalen Kommunikation die einzelnen Teilnehmer auch in Gruppen aufgeteilt werden, was die Koordination eines Einsatzes erheblich vereinfacht. Darüber hinaus können mit der neuen Technologie die Funklöcher des bisherigen, analogen Analogfunks überwunden werden.
Funklöcher - vergleichbar mit Netzproblemen im Privatbereich
Insbesondere Funklöcher können die Kommunikation und damit eine Einsatzkoordination erheblich erschweren. Auch die Weitergabe einer Alarmierung sollte möglichst nicht unterbrochen werden. Vergleichbares kann im privaten Bereich nachempfunden werden, wenn in einer bestimmten Region kein oder nur ein eingeschränkter Empfang besteht. Exemplarisch sei die Nutzung eines Online-Spiels oder eines Online-Casinos auf dem Smartphone genannt. Insbesondere bei Online-Spielautomaten kann ein Verbindungsabbruch äußerst störend sein und unter Umständen sogar die Chance auf einen Gewinn nehmen. Auch hier ist eine Veränderung durch Digitalisierung festzustellen. Während vor einigen Jahrzehnten noch physische Spielstätten aufgesucht werden mussten, kann man die verschiedenen Automaten heutzutage einfach online spielen. Allerdings trägt der verstärkte Mobilfunkausbau dazu bei, dass die Bereiche ohne ausreichenden Empfang immer weniger werden.
Notwendige Arbeiten im Allgäu zur Einführung der digitalen Alarmierung
Für die Umstellung auf die Tetra-Funktechnik im Allgäu müssen über 6.000 Meldeempfänger und ungefähr 600 Sirenenempfänger in dem mehr als 3.000 Quadratmeter großen ILS-Einsatzgebiet eingerichtet werden. Die Migration soll im ersten Quartal 2022 beginnen. Der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz (ABuK) Kempten (Allgäu), Herr Brandrat Michael Fackler, unterbreitete den Vorschlag, für zwei Jahre eine eigene Projektstelle zu schaffen. Auf diesem Wege könne vermieden werden, dass jeder Feuerwehrmann und jede Sanitäterin zwischen Bodensee und Rettenbach, Kaufbeuren und Oberstdorf das neue Meldegerät selbst programmieren muss. Die Projektstelle soll für eine „einheitliche Systematik“ sorgen und sämtliche Aufgaben für die „Digitale Alarmierung“ bei sich bündeln. Amtsleiter Fackler wies darauf hin, dass ein funktechnisch besonders versierter Beschäftigter der Behörde in rund zwei Jahren pensioniert werden und die Ergänzung um eine neue Vollzeitstelle die erforderliche Kontinuität sichern würde. Bei der jüngsten Versammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Allgäu (ZRF) wurde der Beschluss gefasst, an dem bayernweiten Projekt „Digitale Alarmierung“ teilzunehmen. Hierdurch können beim Freistaat entsprechende Fördermittel beantragt werden. Perspektivisch sollen sämtliche Behörden und Organisationen des Staates auf eine Digitalfunkkommunikation umgestellt werden. Mittlerweile ist die Umstellung weitestgehend abgeschlossen. Die Bayerische Polizei funkt bereits seit 2016 auf digitalem Wege und kann damit auch verbands- und landesübergreifende Einsätze bewältigen. Die digitale Alarmierung im Allgäu ist die konsequente Fortsetzung der bisherigen Bemühungen und stellt einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Geschichte der regionalen Digitalisierung dar.
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