Sonthofens Bundeswehrflächen werden 2018 frei
Mit einem Geständnis hat Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm das elfte Unternehmerforum im Haus Oberallgäu eröffnet. Er gab zu, in den ersten Tagen als neuer Rathauschef unbequeme Dinge wie Kontostand und Co, zunächst auf die Seite gelegt zu haben. Viel Verständnis war ihm dafür sicher, zumal das Defizit zu diesem Zeitpunkt rund 1,5 Millionen Euro betragen hatte. Lieber gratulierte er seinen Mitarbeitern zum Geburtstag. Ehrliche Worte, die bestens bei den zahlreich anwesenden Unternehmern ankamen.
Inzwischen hat sich das Blatt selbstverständlich gedreht: „Ich kann sagen, dass ich meinem Traumberuf nachgehe“, sagte er im Saal des Veranstaltungszentrums, nur wenige Meter vom Rathaus entfernt. Die gestapelten Dinge wurden nach und nach erledigt und insgesamt stellten die Unternehmer fest: Christian Wilhelm ist ein eifriger, fortschrittlicher und anpackender Bürgermeister, der noch viel vor hat mit seiner Stadt. Und eins steht fest: Es warten noch große Aufgaben auf ihn. So will er trotz klammer Kassen eine gewisse Grundlage an Leistungen erhalten - Keinesfalls soll es in Sonthofen so kommen, wie in Immenstadt, meinte Wilhelm.
Bundeswehrabzug kommt planmäßig
Hauptthema wird die Bundeswehrkonversion in den kommenden Jahren sein. Diese findet nun doch im ursprünglich vorgegebenen Zeitrahmen statt. Heißt: 2018 ist die General-Oberst-Beck- Kaserne (Burg) endgültig umgebaut. Die Grünten- und die Jägerkaserne in der Stadtmitte werden nicht mehr benötigt und sollen umgewandelt werden. Sonthofen kann damit ein großes Problem lösen: Gewerbeflächen sind dann wohl keine Mangelware mehr. Auch Wohnraum und viele weitere Szenarien spielen eine Rolle.
Geld für Konversion - Bahnhofsumbau muss warten
Der Umbau kostet aber auch Geld: Und ausgerechnet bei den Finanzen klemmt es in der oberallgäuer Kreisstadt. Wilhelm stellt fest: Alles auf einmal geht nicht. Der nicht gerade einladende Anblick des Bahnhofs bleibt den Sonthofern deshalb erst einmal erhalten. Das Geld muss zunächst in die Schaffung einer Ganztageseinrichtung für Kinder im Stadtteil Rieden investiert werden. Die benötigten 3,5 Millionen Euro spart er lieber für die so genannte Konversion. Kleinere Verschönerungen am Bahnhofsgebäude sollen aber drin sein. „Gespräche mit der Bahn finden auf jeden Fall statt“, so Wilhelm.
Gebühren in Kindergärten und -krippen steigen
Bürgermeister und Stadtrat müssen aber noch an anderen Enden sparen: Zum nächsten Kindergartenjahr müssen Eltern nicht nur für das erste, sondern auch das zweite Kind bezahlen. Zwar nur die Hälfte des Ersten, allerdings war das zweite Kind bislang kostenfrei. Dies ist jetzt erst ab dem dritten Kind so. Insgesamt geht es alleine in diesem Bereich um Kosten von 140.000 Euro, die aufgefangen werden müssen.
Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm: „Wir bieten den Kindern sehr viel. Unsere Bildungseinrichtungen sind allesamt auf dem neuesten Stand. Ich hoffe, dass das der Bürger auch so sieht.“
Unternehmer müssen zusammenhalten
Gemeinsam sind wir stark - Das versuchte Wilhelm den Unternehmern mit auf den Weg zu geben. Und die Herausforderungen sind groß: Die Digitalkäufe machen den Gewerbetreibenden auch in Sonthofen zu schaffen. Insgesamt hielten sich die Leerstände in Sonthofen aber noch in Grenzen. Mit der Frequenz in der Innenstadt könne man grundsätzlich zufrieden sein. Es müsse aber auch überlegt werden, wie einige Punkte noch mehr belebt werden könnten, wie z.B. die „Feine Meile“.
Antwort auf Interneteinkauf finden - Bildungsangebot und Forschungseinrichtungen
Hans Fili, Sprecher des Gewerbeverbands ASS (Attraktive Stadt Sonthofen) will den lokalen Einkauf weiter voran bringen: „Wir wollen ein attraktiver Standort bleiben, mit einer lebendigen Innenstadt, wo man zum Einkaufen hingehen kann“.
Rund um die Bundeswehrkonversion hofft Fili darauf, dass es durch die neuen Flächen keine Dezentralisierung geben wird. Gerade für junge Leute, soll es ein entsprechendes Bildungsangebot geben - Eine Art Campus schwebt Fili hier vor. Rund um die Digitalwirtschaft habe Sonthofen, aber auch ganz Deutschland den Trend verschlafen. Hier müssten dringend Konzepte her, um sich auch in diesem Bereich entsprechend aufzustellen. Im schlimmsten Fall gehen Experten davon aus, dass 70 Prozent der jetzigen deutschen Unternehmen vom Markt verschwinden. Realistisch fanden diese drastische Zahl dann aber weder Fili, noch die anderen Unternehmer.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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