Mehr Zusammenarbeit bei Asylbewerbern gefordert
Mit großem Nachdruck fordert Landrat Anton Klotz sämtliche Oberallgäuer Gemeinden sowie die Bevölkerung dazu auf, Möglichkeiten zu schaffen, um Asylbewerber unterbringen zu können. Angesichts der aktuellen Entwicklungen könne man der gemeinsamen Verantwortung nur in einer engen Zusammenarbeit von Gemeinden und Landkreis gerecht werden:
"Jede Gemeinde ist hier gefragt, alles Ihr mögliche zu tun, um Wohnraum für die Menschen, die dem Oberallgäu in den kommenden Monaten zugewiesen werden, zur Verfügung zu stellen. Ich danke allen Gemeinden, die bereits Asylbewerber unterbringen. Gleichzeitig fordere ich alle anderen Gemeinden auf, aktiv zu werden und zur Bewältigung der gemeinsamen Aufgabe der Unterbringung beizutragen", so Klotz. Auch alle Wohnungseigentümer wolle er ermutigen, Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten. Nur mit der Hilfe Aller könne man die zahlreichen Flüchtlingsfamilien menschenwürdig in Wohnungen unterbringen.
Derzeit werden dem Landkreis Oberallgäu laut Klotz monatlich 20 bis 30 neue Flüchtlinge zugewiesen, darunter immer mehr Familien aus Syrien mit jeweils mehreren Kindern. Die bestehenden Asylunterkünfte im Oberallgäu sind beinahe ausgeschöpft, neue anmietbare Möglichkeiten werden dringend benötigt. Klotz verweist auf die aktuelle Berechnung der Regierung von Schwaben, aus der sich entnehmen lässt, dass der Zuzug der Asylbewerber auch in unserer Region weiterhin zunimmt. Noch im April wurde mit einer zu erwartenden Unterbringung von weiteren 178 Personen gerechnet. In der Maiprognose ist bereits von 235 Personen die Rede, die in diesem Jahr im Landkreis Oberallgäu noch unterzubringen sind.
Dies zeigt laut Klotz, wie groß der Handlungsbedarf sei. Es gehe hierbei vorrangig um den Schutz von oft verfolgten, ihrer Freiheit beraubten und in permanenter Angst lebenden Menschen. "Unser Grundgesetz fordert uns dazu auf, die grundlegenden Menschenrechte zu schützen. Nur mit vereinten Kräften und der Bereitschaft aller, Verantwortung zu übernehmen, können wir unseren Teil zum Schutz dieser Menschen beitragen." Alle seien gleichermaßen dazu aufgefordert, vorhandenen Wohnraum bereit zu stellen. Grundsätzlich geeignet seien nicht nur Wohnungen, sondern auch leerstehende Gebäude oder etwa gastronomische Betriebe wie Pensionen und Hotels. Die Erfahrungen mit den bereits untergebrachten Asylbewerbern sind laut Ralph Eichbauer, Abteilungsleiter für Soziales und Sicherheit im Landratsamt Oberallgäu, durchweg positiv: "Das, was man diesen Menschen am meisten anmerkt, ist Dankbarkeit."
Gemeinden oder Bürger, die über eine entsprechende Unterbringungsmöglichkeit verfügen, sollen sich an das Landratsamt Oberallgäu, Peter Wagenbrenner, Tel.: 08321/612-558 wenden.
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