Vernetzung zu Gunsten von Flüchtlingen im Allgäu
Die Integration von Flüchtlingen war großes Thema bei einem Informationsaustausch zwischen der Stadt Memmingen und der Allgäuer Arbeitsagentur. Das wichtigste Ziel hatten die Verantwortlichen schnell ausgemacht: Sprachkenntniss ist die Voraussetzung für die Integration.
Auf ausreichende Deutschkenntnisse kommt es an. Sie sind unverzichtbare Voraussetzung für eine gelingende Integration von Flüchtlingen. Darüber sind sich die Fachleute einig, die in Behörden, Arbeitsagentur, Schulen oder anderen Einrichtungen mit Flüchtlingen arbeiten. „Erst wenn ein grundlegender Sprachstand erreicht ist, können wir an eine berufliche Integration denken“, betonte Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, bei einer groß angelegten Vernetzungsveranstaltung in der Memminger Stadthalle für beruflich oder ehrenamtlich mit Flüchtlingen engagierte Menschen. Organisiert wurde das Treffen von der Stadt Memmingen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur.
Rund 2,2 Millionen Euro werde die Arbeitsagentur im Allgäu allein in diesem Jahr zusätzlich bereitstellen für vielfältige Maßnahmen zur Qualifizierung und Ausbildungsbegleitung von Flüchtlingen, informierte Litzka. Rund eine Million Euro will auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) im Regierungsbezirk bis 2018 in Integrationsmaßnahmen investieren, erklärte stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK-Schwaben, Markus Anselment. Neben Sprachunterricht liege ein Schwerpunkt darauf, Betriebe zu begleiten, die Flüchtlinge integrieren. „Es läuft gut“, so Anselment. „Auf Seiten der Wirtschaft haben wir einen großen Willen, sich der Herausforderung zu stellen.“ Eine möglichst passgenaue Vermittlung von Flüchtlingen in Ausbildung strebt auch die Handwerkskammer (HwK) an, betonte Sait Demir, interkultureller Laufbahnberater bei der HwK.
74 anerkannte Flüchtlinge seien aktuell beim Jobcenter in Memmingen gemeldet, informierte Klemens Heinz, Experte zur Grundsicherung beim Jobcenter. Ziel sei es, dass die Flüchtlinge Integrationskurse und Einstiegsqualifikationen möglichst lückenlos durchlaufen können. Ein Drittel von ihnen sei zwischen 15 und 25 Jahre alt. „Wir gehen davon aus, dass wir zehn Prozent in einem Jahr integrieren können.“
45 unbegleitete Minderjährige zwischen 16 Jahren und der Volljährigkeit leben derzeit in Memmingen, informierte Jörg Haldenmayr, Leiter des Stadtjugendamts. Es sind vor allem Afghanen der Geburtsjahrgänge 1998 und 1999. „Sie haben völlig verschiedene Fluchtwege und Erfahrungen, unterschiedliche Bildungsniveaus, Erziehung und unterschiedlichen Fleiß und Willen. Aber eins eint sie alle, sie suchen Schutz und hoffen auf eine gute Zukunft“, betonte Haldenmayr.
Insgesamt leben derzeit rund 575 Flüchtlinge in Memmingen, berichtete Ausländeramtsleiter Walter Neß. 110 Asylbewerber wurden bislang anerkannt. „Nahezu alle anerkannten Flüchtlinge kommen aus Syrien“, erklärte Neß. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger ging auf deren langfristige Unterbringung ein. „In der Stadt haben wir von jeher einen begrenzten Wohnungsmarkt. Jetzt geht es darum, bezahlbare Wohnungen für die anerkannten Flüchtlinge bereitzustellen. Es ist eine große Herausforderung, auch im Bereich der Kindertagesstätten und Schulen, die die Kinder und Jugendlichen aufnehmen.“
Lehrkräfte und Räume werden bei den Schulen zunehmend für Integrationsklassen gebraucht. Zwei Klassen bestehen derzeit an den Memminger Berufsschulen, erklärten die Schulleiter Meinrad Stöhr und Günther Schuster. Bis zum Sommer sollen es fünf Klassen werden. Die jungen Leute würden gerne nach dem Unterricht nachmittags in Betrieben schnuppern und etwas Geld verdienen, erklärten sie. „Die jungen Leute sind nach Deutschland gekommen, um Geld nach Hause zu schicken. Jetzt kommen sie hier in Kurse, Schulen und Ausbildung und werden sechs bis sieben Jahre brauchen, bis sie vernünftig Geld verdienen.“
Viele Jugendliche würden das Ausbildungssystem in Deutschland nicht kennen und nur schwer verstehen, erklärte Jutta Stark vom Jugendmigrationsdienst. Sie appellierte an Betriebe, Praktika zur Verfügung zu stellen und die Jugendlichen in der Arbeit zu begleiten und zu unterstützen.


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