Ausbauarbeiten am Flughafen Memmingen beendet
Um sechs Uhr war es soweit: Pünktlich hob an diesem Dienstagmorgen der
Ryanair-Flug 5174 nach Banja Luka am Flughafen Memmingen ab. Dem ersten
Start nach der zweiwöchigen Schließung folgte nur Minuten später Flug 2409
nach Alicante. „Wir sind wieder in Betrieb und haben eine souveräne
Punktlandung absolviert“, informierte Airport Geschäftsführer Ralf Schmid.
Die zweiwöchige Pause wurde, so sein Fazit, optimal genutzt. Erstmals
starteten die beiden Maschinen auf der nunmehr von 30 auf 45 Meter
verbreiterten Start- und Landebahn.
„Es war ein Kraftakt, aber es war die richtige Entscheidung“, bilanziert
Schmid nach den umfangreichsten Umbauarbeiten in der Geschichte des
Flughafen Memmingen. „Ich kann der gesamten Mannschaft nur ein ganz großes
Kompliment und ein herzliches Dankeschön aussprechen“, hob der Airport
Geschäftsführer hervor. Das minutiös geplante Vorhaben, die komplette Start-
und Landebahn zu verbreitern und zu erneuern sowie den Ausbau des
Instrumentenlandesystems vorzubereiten, klappte wie am Schnürchen. „Am Ende
waren wir unserer Zeit voraus, so dass keinerlei Hektik aufkam.“ Zudem blieb
man nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenrahmen.
Nach dem Abschluss der Asphaltierung wurde mit dem Einbau der neuen
LED-Befeuerung begonnen und wurden die finalen Markierungsarbeiten auf der
neuen Piste durchgeführt. Um wieder als Flughafen an den Start gehen zu
können, musste am Montag noch ein sogenanntes Cleaning-Verfahren durchlaufen
werden. Rund 200 Mitarbeiter von Polizei und Luftamt Südbayern durchkämmten
das Gelände und die Gebäude des Flughafens. Nach einer Abnahme durch das
Luftamt wurden die Sicherheitsbereiche des Airports, die während der
Bauarbeiten temporär umgewidmet wurden, wieder als „Sensibler Teil des
Sicherheitsbereiches“ freigegeben. Am Montagabend landeten bereits die
beiden in Memmingen stationieren Ryanair-Maschinen.
Weitere Arbeiten, die aus logistischen und technischen Gründen nicht während
der zweiwöchigen Pause durchgeführt werden konnten, erfolgen nun in der
Nacht. So soll bis Mitte November die Befeuerung der Mittellinie und der
Aufsetzzonen der Start- und Landebahn neu installiert werden. Im Einsatz
waren während der vergangenen beiden Wochen rund 300 Beschäftigte.
Erfreulich ist auch, dass es während der Arbeiten zu keinerlei Unfällen kam.
Insgesamt wurden rund 57.000 Tonnen Asphalt auf einer Fläche von 165.000
Quadratmetern eingebaut. Rund 100 Lkw waren im Rahmen dieses Großeinsatzes
vor Ort unterwegs. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Bewohnern der
Gemeinden Memmingerberg, Hawangen und Ungerhausen für ihr Verständnis für
das erhöhte Lkw-Verkehrsaufkommen“, betonte Flughafen Geschäftsführer Ralf
Schmid.
Zu den nächsten Baumaßnahmen zählt die Erweiterung der Gepäckhalle östlich
des Terminals mit einer Grundfläche von rund 2.100 m². Sie beginnt je nach
Witterung im Dezember. Mit der Fertigstellung wird Mitte nächsten Jahres
gerechnet. Im kommenden Jahr wird das neue Instrumentenlandesystem für die
Anflugrichtung 06 installiert und kann nach Festlegung der An- und
Abflugrouten Ende 2020 in Betrieb gehen. Der Bau eines Eidechsenhabitats auf
dem Südgelände ist bereits erfolgt. Mit einem Abschluss der gesamten
Arbeiten ist im Jahr 2021 zu rechnen.
Bis jetzt wurden Aufträge im Wert von rund 20 Millionen Euro vergeben. Der
Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 14,5 Millionen Euro. Das weitere
Kapital wurde durch die privaten Gesellschafter in Form von Eigenkapital
aufgebracht. In den kommenden drei Jahren werden bei weiteren Projekten noch
einmal rund 5,5 Millionen Euro investiert.
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