Flüchtlinge helfen (nicht nur) Flüchtlingen in Kempten
Ein Arztbesuch, der Gang zu einer Behörde - alltägliche Dinge werden auf einmal kompliziert, wenn man in einem fremden Land ist und die Sprache nicht beherrscht. Im Unterallgäu werden Flüchtlinge, die bereits gut Deutsch sprechen, als Laiendolmetscher ausgebildet. Sie können dann Neuankömmlinge in schwierigen Situationen unterstützen. Den zwölf Absolventen der Ausbildung hat Landrat Hans-Joachim Weirather bei einer Feier im Landratsamt Unterallgäu ihre Urkunden überreicht.
Weirather freute sich über diese Win-win-Situation und sagte zu den Absolventen: „Sie sind eine große Hilfe nicht nur für andere Geflüchtete, sondern zum Beispiel auch für die Mitarbeiter im Landratsamt. Und Sie profitieren selbst von der Ausbildung.“
Initiiert hat die Ausbildung Elena Münnich, Integrationslotsin am Landratsamt Unterallgäu, in Zusammenarbeit mit Dolmetscherin Antje Bommel. Zwölf von 28 Bewerbern hatten sich für die Ausbildung qualifiziert. In 30 Stunden wurden sie in Dolmetscher- und Notiztechniken geschult, lernten, wie sie sich in Konfliktsituationen richtig verhalten und erfuhren mehr über Themen wie Schweigepflicht und Neutralität.
In Zukunft können Arztpraxen, Behörden, Beratungsstellen und andere Organisationen, die mit Flüchtlingen zu tun haben, über Integrationslotsin Elena Münnich, Telefon (08261) 995-183, mit einem Laiendolmetscher in Kontakt treten. Momentan stehen Dolmetscher mit den Muttersprachen Arabisch, Dari, Sahoo, Tigrinya, Kurdisch und Paschtu zur Verfügung.(PM)
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