Kaufbeuren ist Fairtraide-Stadt
„Die Kaufbeurer Bewerbung war außergewöhnlich überzeugend. Die Kriterien wurden weit mehr als erfüllt. Man kann bereits heute in Kaufbeuren alle Bereiche des täglichen Lebens mit fairen Produkten decken.“ Mit diesen Worten übergab Carina Bischke, Bildungsreferentin und Fairtrade-Botschafterin aus Erding Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse und den Vertretern der Steuerungsgruppe die offizielle Urkunde mit dem Titel „Fairtrade-Stadt“ Kaufbeuren. Mit der Auszeichnung ist Kaufbeuren in guter Gesellschaft. Über 2.200 Fairtrade-Towns in 25 Ländern rund um den Globus tragen den Titel, darunter London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen. In Deutschland ist Kaufbeuren die 370. Faire Stadt. Die Kampagne der Fairtrade-Towns will das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen steigern.
Rund 75 Gäste waren der Einladung zur Feierstunde im Foyer des neuen Rathaussaals gefolgt. Oberbürgermeister Bosse freute sich über die Auszeichnung: „Es ist schön zu sehen, wie das Thema in unserer Stadt immer weitere Kreise zieht. Für mich ist das ein Zeichen, dass die Kaufbeurerinnen und Kaufbeurer ihre Verantwortung als Verbraucher kennen und wahrnehmen.“
Marita Knauer, Stadträtin der Grünen, die das Projekt gemeinsam mit Silvia Wolf von Natürlich fair Ethical Fashion und Manfred Pfänder vom Weltladen in der Steuerungsgruppe betreut, hielt fest: „Die Auszeichnung ist erst der Anfang. Wir wollen ein Umdenken in der Gesellschaft anstoßen und das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für nachhaltigen und fairen Handel weiter schärfen. Es geht nicht um Almosen für die Kleinbauern in den Entwicklungsländern, sondern um faire Löhne für gute Produkte. Wenn wir die Kleinbauern weiter in den Ruin treiben, müssen wir uns nicht wundern, wenn auch von diesen Ländern Flüchtlinge zu uns kommen. Der faire Handel bietet den Produzenten eine Chance, ihre wirtschaftliche und soziale Existenz zu sichern, ein Leben in Würde und Investitionen in die Zukunft zu ermöglichen. Es geht um mehr Gerechtigkeit im Welthandel. Nur wenn die Verbraucher hier fairen Handel unterstützen, wird sich langfristig etwas an den Produktionsbedingungen in den Herstellerländern ändern.“
Die musikalische Gestaltung der Feierstunde umrahmte das engagierte Geigentrio mit Maria Hartmann, Anna Weber und Monika Weber.
Das Siegel erhält Kaufbeuren zunächst für zwei Jahre, dann wird von der Dachorganisation überprüft, ob die Kriterien weiterhin erfüllt sind.
Im Anschluss an die Feierstunde konnten die Gäste Speisen aus fair gehandelten Lebensmitteln verkosten und sich eine Ausstellung zu fair gehandelten Produkten ansehen.
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