Viele Einsätze während der "Rund um" in Lindau
Am Freitagabend starteten ca. 330 Segelboote vor Lindau zur Langstreckenregatta Rund um. Im Gebäude der Wasserschutzpolizei Lindau wurde wieder eine Gemeinsame Einsatzleitung und Koordinierungsstelle für die Langstreckenregatta gebildet. Dort koordinierten Polizeibeamten aus der Schweiz, aus Österreich, Baden-Württemberg und Bayern sowie Angehörige der Wasserwacht Lindau und der DLRG aus Friedrichshafen die angefallenen Einsätze.
Während der Regatta waren insgesamt 22 Einsatzboote rund um den See im Einsatz, vier Boote lagen in Bereitschaft. Trotz der eher ruhigen Wettervorhersage und sehr windarmen ersten Nachthälfte waren einige Einsätze abzuarbeiten. Vor dem Start gab es am Freitagnachmittag einen Bergungseinsatz der Rettungstaucher der Wasserwacht Lindau. Im Lindauer Hafen musste eine Brille vom Seegrund geholt werden. Kurz danach teilte die Wasserschutzpolizei aus Friedrichshafen ein Motorboot mit Motorschaden vor Wasserburg mit. Noch während der Anfahrt des Wasserwachtbootes aus Lindau kam ein anderes Motorboot der manövrierunfähigen Schiffsführerin zu Hilfe und schleppte es ab. Am Freitagabend wurde über die WSP aus Friedrichshafen zunächst ein Heißluftballon gemeldet, der vor Hattnau notwassern würde. Aus dem Heißluftballon wurden dann Skylaternen und zum Schluss ein Wetterballon, der letztendlich vor Immenstaad niedergegangen sein soll. Die eingesetzten Einsatzboote konnten keine Feststellungen mehr treffen. Eine halbe Stunde später wurde über die DLRG Bodenseekreis bekannt, dass vor Kressbronn mehrere Personen im Wasser seien. Nach längeren Ermittlungen wurde bekannt, dass ein 44-jähriger Mann aus Kressbronn eine Stunde zuvor zum Schwimmen ging und bisher nicht zurückkam. Während das Polizeiboot aus Friedrichshafen die Einzelheiten abklärte wurde unter Leitung des Polizeibootes aus Lindau eine Suchkette mit insgesamt sechs Einsatzbooten gebildet. Eine halbe Stunde später meldete sich der Schwimmer an Land beim Einsatzleiter der Feuerwehr, welche das Ufer absuchte. Kurz nachdem die Wettfahrtleitung nach Mitternacht die zweite Bahnabkürzung beschlossen wurde, wurde von den Wetterdiensten aus Stuttgart und Zürich Starkwindwarnung für den gesamten Bodensee ausgelöst. Eine halbe Stunde später teilte die Wettfahrtleitung mit, dass der Katamaran Holy Smoke trotz Starkwind im Überlinger See, Höhe Birnau, treiben würde. Die Einsatzboote der Wasserschutzpolizei Konstanz und der DLRG konnten den Katamaran nicht antreffen. In der Zwischenzeit wurde von einer Anwohnerin vor Haltnau ein Segelboot mit Schwierigkeiten mitgeteilt. Das Segelboot wurde von einem Einsatzboot der DLRG angetroffen. Es ankerte, um den Sturm abzuwettern und anschließend in den Hafen einzulaufen. Der Katamaran Holy Smoke hat nach dem Live Tracker des LSC wieder Fahrt aufgenommen. Der Einsatz war somit erledig. Erst am Sonntag stellte sich heraus, dass der Katamaran offensichtlich aufgrund des Starkwinds gekentert war. Die Starkwindwarnung wurde ca. 1 Stunde nach Auslösung zur Sturmwarnung hochgestuft. Es wurden noch mehrere Regattateilnehmer von den Einsatzbooten angefahren, die sich offensichtlich trotz des guten Windes nicht mehr von der Stelle bewegten. Die angefahrenen Regattateilnehmer zogen es aber lediglich vor, ohne Segel den Sturm abzuwettern. Eine weitere Hilfeleistung war nicht erforderlich. Nachdem sich die Wetterlage am Samstag in den frühen Morgenstunden beruhigte, konnte in der Einsatzleitung Entwarnung gegeben werden. Erst am Samstag am frühen Nachmittag kam es vor Wasserburg noch zu einer Kollision zwischen zwei Segelbooten. Der Schiffsführer eines österreichischen Segelbootes hatte den Vorrang eines Segelbootes aus dem Bodenseekreis missachtet. An beiden Booten entstand Sachschaden in noch unbekannter Höhe. Verletzt wurde niemand. Der Unfall wurde von der Wasserschutzpolizei aus Lindau aufgenommen. Die beiden Segelboote nahmen nicht an der Regatta teil. Kurz vor Regattaende fehlten noch 10 Regattateilnehmer, die sich nicht bei der Regattaleitung abgemeldet hatten. Die internationale Zusammenarbeit hat sich seit der Sturmregatta im Jahr 2001 bewährt.
(PI Lindau/Wasserschutzpolizei-Gruppe)
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