München macht Weg für Liftpläne am Riedberger Horn frei
Der Ministerrat im Bayerischen Landtag hat den Weg für einen Skiliftverbund zwischen Grasgehren und dem Riedberger Horn freigemacht. Eine entsprechende Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP) ist die Voraussetzung, diese tritt nun ab 1. März in Kraft. Der "schwarze Peter" wird damit von München zum Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen geschoben. Die Behörde muss die Pläne der Betreiber und der Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein schlussendlich genehmigen.
Im Bericht aus der Kabinettsitzung wird betont, dass der Alpenplan im LEP zur Eröffnung von Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang geändert werde. Hierzu sollen am Riedberger Horn Flächen von ca. 80 ha aus der Zone C herausgenommen und der Zone B zugeordnet werden. Neu kommen etwa 304 ha unter den strengen Schutz der Zone C. "Es handele sich dabei lediglich um eine „punktuelle“ Änderungen des Alpenplans", heißt es. Trotz dieser Ministerratsentscheidung ist die Umsetzung der Pläne für eine neue Liftanlage noch längst nicht entschieden.
Naturschutzverbände, die SPD und auch die Grünen laufen Sturm, drohen mit Klagen: "Das wird sich auf alle Fälle noch lange hinziehen und am Ende wird das Liftprojekt höchst wahrscheinlich nicht genehmigungsfähig sein“, so der Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Gehring, der aus dem oberallgäuer Gunzesried kommt.
Mit der Verbindung, der so genannten "Skischaukel", zwischen dem Skigebiet Grasgehren und dem Riedberger Horn sollen die Wintersportorte für Touristen attraktiv bleiben. Millioneninvestitionen sollen in die Modernisierung der bestehenden Anlagen investiert werden. Balderschwang und Obermaiselstein befürchten abgehängt zu werden, sollten die Liftpläne scheitern. Eine Abkehr vom Wintersporttourismus wie von Naturschützern gefordert, ist für die beiden Orte bislang nicht vorstellbar.
Der stellvertretende Landrat im Oberallgäu, Alois Ried (CSU), hatte vor über einem Jahr bei Radio AllgäuHIT gesagt: "Die Leute wollen nuneinmal Skifahren und wenn sie das bei uns nicht können, fahren sie nach Österreich und sind unwiederbringlich für uns verloren". Mit alternativen Angeboten wie Rodeln oder Schneeschuwandern seien momentan die zahlreichen Hotels nicht vollzukriegen und damit Arbeitsplätze gefährdet, hatte der Politiker betont. Hinzu komme, dass junge Leute aus den Orten mangels Perspektive abwandern würden.
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