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Sendung: Der AllgäuHIT-MIX
 
 
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(Bildquelle: AllgäuHIT | Christian Veit)
 
Memmingen
Freitag, 15. Mai 2020

Weiter ein großes Fragezeichen hinter der Regionalliga

In der Bundesliga wird nach der Corona-Zwangspause ab dem Wochenende wieder gespielt - ohne Zuschauer. In der 3. Liga soll es ab 26. Mai ebenfalls mit "Geisterspielen"  weitergehen – was aber wohl erst beim DFB-Bundestag tags zuvor final geklärt wird. Der bayerische Amateurfußball ruht nach einer Vereinsabfrage und einem Verbandsbeschluss bis Ende August. Frühestens im September soll die hier noch laufende Saison fortgesetzt werden, schlimmstenfalls erst im Frühjahr 2021. Die Regionalliga Bayern mit dem FC Memmingen hängt zwischen den Fronten. Wie auch für die anderen vier Regionalliga-Staffeln Südwest, West, Nord und Nordost ist hier noch keine offizielle Entscheidung getroffen worden. Die Verzahnung mit der 3. Liga ist hier maßgeblicher, als mit den Oberligen darunter. Jedenfalls ist die Situation sehr unübersichtlich.

Hier der Versuch, sieben wichtige Fragen nach dem heutigen Stand zu beantworten:

Wie ist die Lage?

Fußball-Deutschland gleicht derzeit einem Flickenteppich. Es gibt 21 Landesverbände (in 16 Bundesländern!). Die Deutsche Fußballliga (DFL) ist für die beiden Bundesligen zuständig, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) für die 3. Liga. Zudem trifft jeder Landesverband seine eigenen Entscheidungen im Amateurbereich. Für die Regionalligen sind - außer in Bayern - jeweils mehrere Landesverbände zuständig. Nur einige wenige wollen wie im Freistaat die laufende Saison bis Ende August ruhen lassen und dann möglichst ab September zu Ende bringen. Immer mehr votieren für Abbruch im Amateurbereich. Bei den anderen vier deutschen Regionalliga-Staffeln heißt die Tendenz übrigens Abbruch. Übrigens aus den gleichen Gründen, warum Bayern für eine Fortsetzung votiert: Geisterspiele sind kein Thema und die Hygienekonzepte wie bei den Profis nicht umsetzbar. Offiziell ist noch nichts, der Ausgang in der völlig zerstrittenen 3. Liga über Fortsetzung oder Abbruch soll abgewartet werden. Über ein Aus müssten die einzelnen Verbände – nicht zuletzt aus Haftungsfragen – auf außerordentlichen Verbandstagen abstimmen lassen. Diese können nur virtuell durchgeführt werden.

Wie ist die Stimmung in der Regionalliga Bayern?

Mit der anfänglichen Solidarität der Clubs untereinander und mit dem Bayerischen Fußballverband (BFV) ist es offenbar nicht mehr weit her. In Medienberichten äußerte sich Geschäftsführer Wolfgang Gruber von der SpVgg Bayreuth, dass sich angeblich 12 der bayerischen Regionalligisten für einen Abbruch ausgesprochen haben, nur noch Memmingen würde dem Verbandsweg mit einer Fortsetzung folgen, der Rest habe sich enthalten. FCM-Vorsitzender Armin Buchmann will das nicht kommentieren, bestätigt aber, dass der Ton zwischen BFV-Präsident Dr. Rainer Koch mit einigen Vereinen und auch der Ton untereinander deutlich rauer geworden sei und zumindest von einem Club unmissverständlich mit Klagen gedroht werde.

Was passiert, wenn die Saison der Regionalliga Bayern abgebrochen wird?

Viele Landesverbände wollen im Abbruchs-Fall zwar Meister und Aufsteiger küren, aber auf Absteiger verzichten. Damit könnte der FC Memmingen als Tabellenvorletzter leben, weil der Regionalliga-Erhalt am grünen Tisch gesichert wäre. Sollte es Absteiger geben und diese nach dem aktuellen Tabellenstand oder nach einer Quotientenregelung ermittelt werden, würde es den FCM erwischen. Ob der Allgäuer Traditionsverein schon allein aus Mitgliederinteresse dagegen widersprechen müsste oder würde, bleibt offen, denn bei der Wertung der Hinrunde hätte Memmingen den Klassenerhalt sicher. Außerdem wurde im Winter in Personal investiert, das sportlich das Ruder noch herumreißen sollte.

Was passiert, wenn die 3. Liga zu Ende spielt?

Dann müsste die Regionalliga Bayern für die nächste Saison 2020/21 einen Aufsteiger stellen, auch wenn die eigene Runde noch nicht beendet wäre. Der BFV hat für diesen Fall die Entscheidung getroffen, dass bei der verschobenen und noch nicht feststehenden Meldefrist dann der aktuelle Spitzenreiter – derzeit Türkgücü München mit neun Punkten Vorsprung vor dem FC Schweinfurt – als Aufsteiger gemeldet würde. Sollte die Drittliga-Meldefrist vor der Meldefrist für die DFB-Hauptpokalrunde liegen, dann würde wohl Schweinfurt für den DFB-Pokal gemeldet. Bayreuth spricht von einem „Kuhhandel“ und droht auch für diesen Fall mit einer Klage, was nicht wundert. Denn nach der Vorrunde war die Spielvereinigung selbst Tabellenzweiter. Inwieweit dann die Fortsetzung der Saison tatsächlich Sinn macht, ist fraglich – denn es würde „nur“ noch um die Abstiegsfrage gehen, der Rest nur um die „Goldene Ananas“ spielen.

Kann und will Türkgücü München überhaupt aufsteigen?

Daran bestehen nach jüngsten Berichten in der Münchner Presse offenbar große Zweifel. „Projekt vor dem Aus“, wird hier nach mehrdeutigen Äußerungen von Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny spekuliert. Die aktuelle Corona-Lage mit drohenden „Geisterspielen“ und fehlenden Einnahmen auch in der neuen Drittliga-Saison spielen wohl eine Rolle, wie auch die ungeklärte Stadionfrage. Dass im Grünwalder Stadion mit 1860, Bayern II und Türkgücü drei Münchner Mannschaften in der gleichen Klasse spielen dürften, schließt der DFB aus.

Was passiert mit dem laufenden BFV-Toto-Pokal?

Einer der beiden bayerischen Plätze für die DFB-Pokal-Hauptrunde wird ja über die Regionalliga an das beste Amateurteam vergeben (siehe auch Punkt 4). Der andere über den Landes-Pokalwettbewerb, bei dem der FC Memmingen gegen 1860 München und Viktoria Aschaffenburg gegen die Würzburger Kickers im Halbfinale stehen. Es verlautet, dass selbst im Fall eines Saisonabbruchs, dieser Wettbewerb im Herbst zu Ende gebracht werden soll, denn auch der Beginn der DFB-Hauptrunde wird sich ins letzte Jahresdrittel hinein verschieben. Sollte der Landespokal nicht zu Ende gebracht werden kann, ist wohl mit einem Losentscheid unter den vier verbliebenen bayerischen Mannschaften zu rechnen.

Wie soll es mit der Zwischenebene zwischen Profi- und Amateurfußball grundsätzlich weitergehen?

Der DFB-Bundestag wird am 25. Mai über einen überraschend gestellten Antrag abstimmen, die 3. Liga künftig zweigleisig mit jeweils 18 Mannschaften zu fahren. Bisher sind es 20 Clubs in einer bundesweiten Staffel. Der Antrag kommt vom Südwest-Regionalligisten SV Elversberg und dem Saarländischen Verband. 27 Regionalligisten sollen zu den Unterstützern gehören, aus Bayern der FC Schweinfurt, die SpVgg Bayreuth und Viktoria Aschaffenburg sowie aus dem Südwesten unter anderem auch der SSV Ulm 1846. Die aktuellen Drittligisten lehnen den Vorschlag schon im Vorfeld ab. Der DFB sieht keine Möglichkeit zur kurzfristigen Umsetzung.


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Fußball Regionalliga Coronavirus Problem


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