SPD: Stadt Kaufbeuren hat wenig vom Eishockey
Die SPD in Kaufbeuren kann sich mit dem Bau eines neuen Eisstadions durch die Stadt nicht anfreunden. Die Sozialdemokraten wollen das Eishockey zwar nicht sterben lassen, plädieren aber für den Neubau eines Eisstadions, dass eher dem Breiten-, statt dem Profisport dienen soll. Allerdings hat der ESV Kaufbeuren Auflagen der Deutschen-Eishockey-Liga (DEL) zu erfüllen, um den Zweitligabetrieb der ersten Mannschaft auf Dauer aufrecht erhalten zu dürfen.
"In den Stadtratssitzungen am 1. und 29. Juli 2014 informierte die Verwaltung umfassend über die Möglichkeiten, ein profitaugliches Eisstadion zu bauen. Dabei ging der Stadtkämmerer Markus Pferner ausdrücklich auf die Risiken für den städtischen Haushalt ein. Er nannte dabei eine Reihe von „Zielkonflikten“, die im Zusammenhang mit einem Profi-Eisstadion entstehen.
Zielkonflikt heißt nichts anderes, als dass der Haushalt der Stadt Kaufbeuren begrenzt und eine gravierende Besserung, etwa durch mehr Steuereinnahmen nicht in Sicht ist. Dringende Investitionen, wie der Ausbau Feuerwehrgerätehaus, zahlreiche Schulsanierungen und Neubau des Jakob-Brucker-Gymnasiums, Sanierung der Fußgängerzone, Entwicklung Fliegerhorst, Neuer Markt (Bauabschnitt 5-7), Turnhallen und Sportstättenbau allgemein müssen auf die lange Bank geschoben werden oder fallen ganz aus. Die Liste ließe sich noch fortführen.
Bekanntlich hat dies eine Mehrheit im Stadtrat anders beurteilt und die Gründung eines Kommunalunternehmens beschlossen. Unter dessen Dach soll der Stadionbau (ca. 21 Mio. Euro), die Finanzierung und der Unterhalt, geschätzte 1,6 bis 2,1 Mio. Euro pro Jahr (ergibt ca. 40 Mio. Euro verteilt auf 20 Jahre) durchgeführt werden. Die Stadt ist Bauherr und es können einige verfahrenstechnische Vorteile genutzt werden (Planungs- u. Bauverfahren, Steuer- u. Zinsvorteile). Der Trick dabei ist, dass die hier durch die Stadt neu aufgenommenen Schulden nicht im Haushalt dargestellt werden müssen. Sie unterliegen damit nicht mehr der Genehmigungspflicht durch die Regierung von Schwaben. Wie gesagt: es ist ein Trick – aber nicht mehr. Die Schulden bleiben. Dies wollen wir im Sinne der Bevölkerung nicht verantworten. Ein Profi-Eisstadion wäre schön, aber es steht sicher nicht an erster Stelle der Aufgabenliste für unsere Stadt.
Gleichbehandlung anderer Institutionen und Vereine
Der ESVK ist unbestritten einer der bekanntesten Vereine in Kaufbeuren. Wenn auch die überregionale Bekanntheit eine nostalgische Verzerrung bedeutet. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der ESVK in den letzten Jahrzehnten der Sportverein mit den meisten Zuschüssen war und ist. Ein Profi-Eisstadion das in der Hauptsache einer Sportart und damit nur einer kleinen Gruppe der Kaufbeurer Bevölkerung dient, ist schon aus Gründen der Gleichbehandlung kritisch zu bewerten. Die gewünschte Multifunktionalität würde das Problem zwar lindern, aber gleichzeitig die Kosten weiter in die Höhe treiben.
Zudem gilt: das gesellschaftliche Leben in Kaufbeuren wird nicht nur vom Sport getragen. Volkshoch- und Musikschule, alle kulturell tätigen Vereine (z. B. Tänzelfestverein, Kulturring usw.) werden ebenfalls regelmäßig durch die Stadt bezuschusst. Da all das freiwillige Leistungen sind, wird hier zuerst der Rotstift anzusetzen sein.
Jugendarbeit
Es wird immer wieder argumentiert, dass die Jugendarbeit und damit auch die Nachwuchsarbeit nicht mehr funktioniert, wenn es kein neues Profi-Eisstadion gibt. Andere Vereine - z. B. Landsberg, haben längst das Gegenteil bewiesen.
Auch ohne große Vorbilder gelingt dies. Die Freude am Sport und die Qualität der Ausbildung zählen, nicht die Größe des Eisstadions.
ESVK als Wirtschaftsfaktor
Aktuelle Berechnungen zeigen, dass der Mittelrückfluß (Steuern aus Beschäftigungsverhältnissen, Spielbetrieb, Gastronomie usw.) einen verschwindend geringen Teil ausmacht. Am Gesamtsteueraufkommen der Stadt liegt er unter 0,5%. Auch der Oberbürgermeister hat frühzeitig vor diesen Rechtfertigungsversuchen gewarnt. Abgesehen davon, wäre es wohl kaum vorstellbar, dass andere Wirtschaftsunternehmen in dieser Höhe von der Stadt bezuschusst würden. Wenn der ESVK für sich beansprucht, ein Wirtschaftsunternehmen zu sein, könnte im Gegenzug gefordert werden, dass er den Verein auch wirtschaftlich führt. Vergangenheit und Gegenwart haben leider ein anderes Bild ergeben. Ohne die „positive Fortführungsprognose“ müsste der ESVK vermutlich schon lange Insolvenz anmelden.
Alternative
Wir wünschen uns ein Stadion, das den finanziellen Möglichkeiten der Stadt Kaufbeuren entspricht. Das kann nach unserer Einschätzung ein Stadion sein, das dem Breitensport dient, aber eben keine sehr hohen DEL Standards erfüllt. Wir wünschen uns, dass der ESVK und seine Fans mit der reinen Forderungshaltung „Wir wollen spielen!“ endlich eigeninitiativ wird, wenn es um Mittelbereitstellung geht. Auch in anderen Städten gibt es z. B. Fördervereine, die Stadionneubauten unterstützt haben. Hier sind kreative Ideen gefragt, zugunsten eines Stadions! Die zahlreichen Fans aus Stadt und Land würden sicher ihre Solidarität auch in dieser Form bekunden." (pm)


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