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Sendung: AllgäuHIT am Wochenende
 
 
Im AllgäuHIT SonnTalk waren Sandra Ade und Max Kinker von Fritzis Welt
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Allgäu
Mittwoch, 6. Juli 2022

AllgäuHIT SonnTalk: Max Kinker und Sandra Ade von Fritzis Welt

Im AllgäuHIT SonnTalk waren Sandra Ade und Max Kinker von Fritzis Welt. Fritzi ist ein Frosch, dessen Geschichten Sandra und Max Kindern erzählen, in Lieder vorsingen, in Musicals vorführen oder in Form von Kurzfilmen zeigen. Sie haben also eine eigene kleine Welt um Fritzi geschaffen. Im Beitrag hat AllgäuHIT mit ihnen über die  Idee zu Fritzis Welt, über die Inhalte, die pädagogischen Aspekte bis hin zu Fritzis Welt Musical gesprochen. Das findet vom 14. bis zum 17. Juli in Durach statt. 

Was ist denn Fritzis Welt überhaupt und was macht ihr da eigentlich?

Sandra Ade und Max Kinker: "Fritzi ist ein grüner Frosch der seine Welt in verschiedenen Momenten zeigt mal in Liedern, Büchern und in Fernsehsendungen".

Wie und wann seit ihr dazu gekommen Fritzis Welt aufzubauen? Und wie habt ihr beide zueinander gefunden?
Sandra Ade: "Fritzis Welt habe ich nicht alleine  aufgebaut, den Fritzi, der ist mir mal übern Schreibtisch gehüpft in Form von Liedern und  Geschichten und eigentlich auch für mein Patenkind zur Taufe damals, das erste Stück " Fritzis und das Fest am Teich"  und dann habe ich den Max kennengelernt und dann haben wir zusammen Fritzis Welt aufgebaut".

Bei euch stehen die Kinder ja im Mittelpunkt. Wieso ist euch die Arbeit mit Kindern so Wichtig?
Max Kinker: "Mir ist die Arbeit mit Kindern sehr wichtig, weil Kinder das ehrlichste Publikum sind und ich selbst als Kind im Theater gespielt habe und meine Erfahrungen mit den Kindern teilen möchte".

Sandra Ade: "Es ist wichtig, dass Musik und Theater bei den Kindern weiter erhalten bleibt und sie nicht nur von der medialen Welt berieselt werden und sie kreative Aktivitäten durchführen, was leider bei den Medien ein wenig verloren geht".

Habt ihr das Gefühl, dass sich die Interessen der Kinder über die Jahre hinweg geändert haben?
Sandra Ade: "Auf jeden Fall vor allem im Hinblick auf die Coronazeit und den Lockdown, also man merkt deutlich, dass die Kinder kein Sozialverhalten mehr haben, woher auch".

Max Kinker: "Wie soll das Interesse geweckt werden, wenn ich keinen Input bekomme und sehe wow das möchte ich selber auch mal machen. Auch in den Schulen merkt man diesen Rückgang gerade detulich". 

Gerade auch in Hinblick auf die Kreativität oder?

Sandra Ade: "Also ging uns ja selber so. Wir hatten so viele Ideen, aber haben es gar nicht aufs Papier oder auf eine Tonspur gebracht. Man braucht einfach Input von Personen um sich herum, die dir einen Satz sagen woraus etwas entsteht. Es war aber durch den Lockdown und den damit verbundenen Regeln gar nicht möglich, sich mit anderen Menschen zu treffen und auszutauschen, das hat uns so gefehlt und den Kindern noch viel mehr".

Wie setzt ihr Fritzis Welt um? Ich meine ihr macht ja Geschichten, Lieder, Musicals, kleine Filme und Bücher ist doch eigentlich ein Fulltime Job oder ?

Sandra Ade: "Ja, eigentlich könnte man es als Vollzeit Job gut ausleben. 

Max Kinker: "Die Sandra schreibt die Geschichten und bringt ihre Ideen und ich darf das dann immer mit ausbauen". 

Sandra Ade: "Ich schreibe die Geschichten und Lieder, und dann kriegt die der Max  in die Finger und schreibt dann ein richtig gutes Dialogbuch, wo dann noch sehr nette Sachen dazukommen. Anschließend bringen  wir es dann auf die Bühne das macht der Max, weil das ist Theaterpädagogik , er hat die ganze schauspielerische Leitung  und ich mach dann die Musik dazu". 

Wie lange dauert das schreiben eines Liedes und wo bekommst du deine Inspirationen her?

Sandra Ade: "Das ist immer ganz komisch mich juckt es dann immer zwei, drei Wochen in den Fingern und dann schließe ich mich bei mir daheim ins Badezimmer ein, da die Akustik im Badezimmer besser ist  und dann schreibe ich es auf. Manchmal geht es schneller und manchmal dauert es  länger.  

Was ist euch bei der Inszenierung des Fritzis TV wichtig?
  
Max Kinker: "In Fritzis Welt TV kommt einiges von meinen Kenntnissen mit rein, was mir da aber ganz besonders wichtig ist die Leichtigkeit und das Zusammenspiel mit Sandra und mir und das hat sich über die Jahre wunderbar entwickelt.

Was umfasst Fritzis TV denn eigentlich alles?

Max Kinker: "Fritzis TV ist wie Löwenzahn, Sendung mit der Maus und Peter Lustig. Also was mir wichtig ist, ist dass auf einem ganz einfachen Weg Informationen rüberkommen, dass man sein Gehirn nicht großartig anstrengen muss, aber trotzdem viel Wissen rüberkommt. Und wir haben auch ältere Zuschauer das freut mich natürlich am meisten. Man sieht halt einfach, dass es wirklich handgemacht in Form von Zeichentrick. 

Wie viele Kinder spielen im Durchschnitt in Fritzis Musical mit?
Sandra Ade: "Vor Corona haben etwa 150 Kinder mitgespielt, da waren natürlich ganz viele hinter der Bühne die, die Kinder betreut haben. Das war mir immer sehr wichtig, dass die Kinder da gut aufgehoben sind. Jetzt beim Festival haben wir eigentlich gesagt, dass wir nicht so viele Kinder mit ins Boot nehmen, aber dann sind es doch 80 geworden". 

Ist es schwierig die Kinder zu koordinieren?
Sandra Ade: "Man darf nicht mit einen vorgefertigte Bild in die Probe gehen, so können die Kinder auch ein bisschen ihre Ideen mit einbringen und wenn man da als Leitung oder Pädagogin ohne dieses vorgefertigte Bild rein geht und abwartet was bei den Kindern passiert, dann kann und darf das auch entstehen".

 Wenn wir zurückblicken ist einiges passiert: Die Coronapandemie, die Ukraine-Krise, es ist viel passiert. Nicht nur uns Erwachsene hat das bewegt, sondern auch die Kinder. Gerade in dieser Zeit ist es wahrscheinlich sehr wichtig, den Kindern Halt zu geben und sie auch so ein bisschen abzulenken. Was habt ihr denn da für ein Feedback zu bekommen?

Sandra Ade: "Es war natürlich nicht ideal, dass die Kinder während der Coronazeit so viel vor dem PC oder Fernseher gesessen sind, aber es ließ sich auch nicht vermeiden. Wir haben dann natürlich versucht das Ganze zu beleben, indem sie immer mal wieder geschickt wurden und was geholt haben, passend zu dem Lied oder man macht Küchenmusik mit Töpfen und Kochlöffeln".

Max Kinker: "Aber irgendwann hat es dann gereicht. Es ist ja auch uninteressant und sie sollen sich ja auch nicht daran gewöhnen, sich von virtuellen Personen über viele Kilometer berieseln zu lassen. Wir wollten etwas machen, woran sie auch einfach Spaß haben und wenn wir schon was machen über den Bildschirm für die Kinder, dann soll es doch einfach schön sein. Und auch für die Eltern, die soll es nämlich auch mitnehmen, dass die das dann am Besten mit denen zuhause dann auch machen. So eine Folge Fritzis Welt TV haben wir auch schon gehört von jemanden, die schauen sich das an und dann können die da einen ganzen Tag mit verbringen. Flugzeug basteln, dann was kochen und immer mal wieder Lieder singen".

Sandra Ade: "Das haben wir so auch zurückgemeldet bekommen, dass sie sich da schon auch abgeholt gefühlt haben. Wir sind viel gehüpft in dieser Zeit, weil wir in diesem Fritzis Welt TV von einer Welt in die andere hüpfen. Da waren wir in einem Greenscreen, also in einer virtuellen Welt, wo wir uns dann praktisch rausbeamen in die reale Welt."

Max Kinker: "Also da kam einmal ein Kind auf mich zu und hat gemeint, wie das denn ist, ob ich jetzt immer überall hin hüpfen kann, wo ich will. Und dann muss man das natürlich auch erstmal erklären. Zum Beispiel auf dem Weg in den Urlaub, wenn man im Stau steht, da hat es leider nicht funktioniert. Das funktioniert dann tatsächlich nur in der Fritzi Welt. Es ist schon cool, wenn die Kinder das so aufnehmen und sich denken, wow die können sich beamen".

Sandra Ade: "Ja und ich glaube das macht die Fritzi Figur auch aus, das wirkt schon alles sehr leicht und durch das, dass so viel funktioniert, das wir so viel plötzlich können. Aber bei uns ist auch immer ganz klar Mut zur Lücke oder, dass mal Dinge nicht gelingen können und dann ist es kein Beinbruch, dann ist es einfach so. So ist ha der Fritzi auch."

Der Fritzi hat doch bestimmt auch einen pädagogischen Wert, der hat doch bestimmt Eigenschaften, die der Fritzi eben verkörpert und die von den Kindern dann wahrgenommen werden können?

Sandra Ade: "Der Fritzi ist Kinderliebling, aber ich glaube deswegen, weil er nicht immer alles auf den Punkt bringt. Und auch mal eine gewisse Haltung zu etwas hat." 

Max Kinker: "Und der Fritzi lernt in den Stücken auch immer etwas. Also er kommt nicht am Anfang an und ist der Superhero, der dann alles gut macht, sondern er hat so einen Prozess in diesen Stücken. Und ich glaube das sehen die Kinder auch, weil man muss ja lernen, man kommt ja nicht perfekt auf die Welt, wer ist das schon". 

Worauf achtet ihr denn bei der Inszenierung, vielleicht auch so mit Hintergrund und Farben und wie macht ihr das denn, dass ihr die Kinder überhaupt erst aufmerksam macht und vor allem dann die Aufmerksamkeit auch bei euch haltet?

Max Kinker: "Was wir schon viel machen ist, dass wir die Szenen sehr knapp und kurz halten und um das geht es eigentlich. Also unsere Hintergründe machen wir mit Greenscreen. Also wir hüpfen eigentlich in meinem Wohnzimmer, aber da ist natürlich nicht der Seerosenteich, der wird dann animiert. Das macht aber auch die Sandra. Ja aber natürlich die technischen Aspekte sind wir schon wichtig, dass das richtig ausgeleuchtet wird, wo wir aber auch dazu lernen mussten in der Zeit. Wir machen das alles mit sehr viel Liebe". 

Vom 14. bis zum 17. Juli findet Fritzis Welt-Festival in Durach statt. Jetzt ist natürlich meine Frage an euch Sandra und Max, was kann ich mir unter diesem Festival überhaupt vorstellen?

Sandra Ade: "Hat wieder ganz einfach begonnen, wir haben, als es absehbar war, dass man wieder zu Bedingungen auftreten kann, die tragbar sind, haben wir gesagt okay wir spielen Fritzi dieses Jahr wieder so richtig. Letztes Jahr haben wir so ein ganz kleines OpenAir gemacht, aber dieses Jahr machen wir wieder etwas Größeres. Eigentlich haben wir immer in der Kultbox aufgeführt und die war dann belegt zu dem Zeitpunkt, genauso wie das Stadttheater. Dann haben wir uns für ein Stück entschieden, eben Fritzi und der Zirkus, das haben wir vor Corona schon einmal gespielt und da wollte ich eigentlich schon, dass wir das in einem Zirkuszelt spielen. 

Max Kinker: "Da muss man aber dazu sagen, das hat jetzt die Sandra alles initiiert. Das war wirklich ihre Idee". 

Sandra Ade: "Ja und dann habe ich mir gedacht ja okay, wir brauchen jetzt ein Zirkuszelt, weil wir wollten auch ein Dach über dem Kopf. Und so ein Zirkuszelt kann man sich vorstellen, ist jetzt nicht ganz so günstig in der Miete und wäre auch viel zu schade, wenn man das nur an einem Tag bespielt und es steht aber auf jeden Fall eine Woche, bevor es wieder abgebaut wird. Deshalb haben wir uns überlegt, dass wir einfach ein paar Gruppen fragen, ob sie Lust dazu hätten, eine Abendveranstaltung zu spielen. 

Max Kinker: "Am 14. Juli geht es um 20 Uhr mit two in Tune los, dann geht es am 15. Juli um 20 Uhr mit Evelyn Huber, einer Harfinistin weiter. Am Samstag ist dann Fritzi Time, da spielen wir dreimal Fritzi und der Zirkus für die Familien und für die Kinder. Und dann ist abends auch noch eine ziemliche coole Veranstaltung von Rootsman Fire um 20 Uhr, also mal ein kompletter Bruch, einfach Party, gute Sounds, Raggae".

Sandra Ade: "Also auch um das noch einmal klar zu machen, Fritzi wird tatsächlich nur an dem Samstag gespielt. Drei Veranstaltungen einmal 11:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:30 Uhr."

Also man hört es schon, es ist für jeden etwas dabei. Was erhofft ihr euch denn jetzt von dem Weltfestival?

Sandra Ade: "Also was mir jetzt ganz besonders wichtig ist bei diesem ganzen Festival, das ist ja geplant worden in der Zeit der Ukrainekrise. Und darum haben wir gesagt, wir müssen auf jeden Fall im Rahmen unserer Veranstaltung Möglichkeiten für Integration bieten. Und das machen wir am Sonntag um 14:00 Uhr und 16:30 Uhr, ein Familienmitmachkonzert namens Märchenzeit. Das sind die Lieder, die wir im Lockdown gespielt haben. Mit ganz viel Tanz und Ideen, die die Kinder mit einbringen können. Es wird auch ins ukrainische übersetzt. Und die Hälfte der Karten geht an geflüchtete Familien. Und was wir mit dem ganzen Festival wollen, ich glaube das ist eine Haltung, die ich zeigen möchte. Dieses nein wir machen es jetzt und egal wie viele Leute in diesem Zelt sitzen, aber die, die drin sitzen sollen Spaß haben und einfach wieder Kultur zu etablieren". 


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