Ausbildung: fast 1.000 zusätzliche Verträge
Gut vier Wochen nach dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres zeigt sich ein deutlicher Nachholeffekt auf dem Ausbildungsmarkt. Allein im September sind bei der IHK Schwaben noch einmal zusätzlich fast 1.000 Verträge für das laufende Jahr eingegangen. Damit bestätigen sich die Prognosen: „Der coronabedingte Lockdown hat den Findungsprozess im Frühjahr komplett lahmgelegt und viele Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden ausgebremst. Jetzt wird vieles nachgeholt. Auch weil die jungen Menschen erkennen, dass die Wirtschaft sich erholt und beste berufliche Perspektiven bietet“, sagt Peter Leo Dobler, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren und Ostallgäu.
Die Zahl der neuen Auszubildenden ist schwabenweit auf knapp 8.000 gestiegen. Das entspricht fast 90 Prozent des Vorjahresniveaus. Im Landkreis Ostallgäu und in der Stadt Kaufbeuren liegt die Zahl der Neuverträge mit 764 bei mehr als 90 Prozent des Vorjahresniveaus. 2019 waren es zum gleichen Zeitpunkt 846 Neuverträge. Im September sind noch einmal 108 neue Verträge aus dem Landkreis Ostallgäu und aus Kaufbeuren bei der IHK Schwaben eingegangen. „Diese Zahlen stimmen uns zuversichtlich, dass das Minus bis Jahresende noch weiter schrumpft“, sagt Dobler. Insbesondere in den kaufmännischen Berufen gab es in den letzten Wochen noch einmal deutliche Zuwächse.
Wirtschaftliche Unsicherheit schreckt Bewerber ab
Ein Rückgang bei der Zahl der Neuverträge im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem im Bereich Metall und Elektro, im Transportsektor sowie im Hotel- und Gastgewerbe zu verzeichnen. Neben der Corona-Krise dürften Faktoren wie der demografische Wandel oder branchenspezifische Herausforderungen eine Rolle gespielt haben. „Auf Bewerberseite hat sich die coronabedingte Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung deutlich gezeigt“, berichtet Gerhard Schlichtherle, IHK-Vizepräsident für Kaufbeuren und das Ostallgäu. Viele Schulabgänger hätten sich angesichts der konjunkturellen Lage häufiger als in den vergangenen Jahren für eine weiterführende Schule statt für eine duale Ausbildung entschieden. „Auch hier rechnen wir aufgrund der deutlich besseren wirtschaftlichen Situation unserer Unternehmen wieder mit einer Zunahme der Bewerberzahlen“, sagt Schlichtherle.
Mehr offene Stellen als Bewerber
Nach wie vor gibt es einen großen Überhang offener Stellen. Jedem Bewerber standen in Bayerisch-Schwaben rein rechnerisch drei Ausbildungsplätze gegenüber. „Die Chancen für junge Menschen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, stehen auch in diesem Jahr sehr gut“, betont Vizepräsident Schlichtherle. Mit zahlreichen Maßnahmen will die IHK Schwaben in den kommenden Monaten dazu beitragen, den Ausbildungsmarkt weiter zu stabilisieren. „Der Nachwuchs an Fachkräften ist für die Unternehmen im Landkreis Ostallgäu und in Kaufbeuren weiter ein drängendes Thema. Daran wird die Corona-Krise nichts ändern. Daher müssen wir alles daransetzen, das Ausbildungsniveau hochzuhalten“, sagt Dobler. Die IHK Schwaben legt besonderes Augenmerk auf eine gezielte Nachvermittlung. Dabei kümmern sich Experten der IHK in individuellen Beratungen um Unternehmen, die weiter einen Auszubildenden suchen, oder um Schulabgänger, die noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung starten möchten. Dazu steht man in engem Kontakt mit weiterführenden Schulen.
Erfolgreiche Projekte laufen bereits
Flankiert werden diese Bemühungen durch Projekte wie die Schulpartnerschaften oder die Ausbildungsscouts. Sobald es die Corona-Maßnahmen erlauben, werden die Scouts wieder an Schulen zu finden sein. Auch eine digitale Lösung wurde inzwischen entwickelt. Ein neu aufgelegtes Projekt soll Studienabbrecher und -zweifler ansprechen und über die duale Ausbildung als Alternative zur Uni oder Hochschule informieren. Die Kampagne „Elternstolz“, die im Herbst startet, richtet sich vor allem an Eltern, die man für das Thema Berufswahl sensibilisieren will. Bereits zuletzt hatte die IHK Schwaben dem drohenden Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt erfolgreich gegengesteuert: mit digitalen Formaten für das Azubi-Recruiting wie einem virtuellen Speed-Dating, einer weiter ausgebauten Online-Jobbörse unter ihk-lehrstellenboerse.de oder gezielten und individuellen Nachvermittlungsaktionen. „Diese Anstrengungen werden wir fortführen“, sagt Gerhard Schlichtherle.
Kontakt für Unternehmen und Jobsuchende
Junge Menschen, die an einer Ausbildung interessiert sind, sowie Unternehmen, die ausbilden möchten, könnten sich an die Hotline der Berufsorientierung der IHK Schwaben unter 0821 3162-100 wenden.


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