DAV fordert mehr Rücksicht in Allgäuer Alpen
Der Konflikt zwischen Mountainbikern und Wanderern ist wahrscheinlich so alt wie die Erfindung des Mountainbikes selbst. Auch jetzt in den Sommerferien ist in den Bergen wieder viel los, deshalb ruft der Deutsche Alpenverein Biker und Wanderer zu gegenseitiger Rücksicht auf. Thomas Bucher ist Sprecher des Deutschen Alpenvereins.
Radio AllgäuHit: Herr Bucher wie sieht es genau mit dieser Problematik im Allgäu aus?
Thomas Bucher: Es ist in der Realität nicht so, dass sich Wanderer und Mountainbiker dauernt kloppen. Es gibt da Fälle, die sind auch durch die Medien gegangen und die zeigen nur an, dass insgesamt die Atmosphäre angespannter wird. Das hat sicher auch ein stückweit damit zu tun, dass die Berge voller sind als normal. Sie sind in den Sommerferien sowieso schon voll und jetzt kommt noch die Corona Situation hinzu. Diese Lage, diese angespannte Atmosphäre, haben wir jetzt zum Anlass genommen um nochmal an alle Parteien zu appelieren, rücksichtsvoller und mit mehr Respekt den anderen gegenüber zu begegnen.
Radio AllgäuHit: Wie können die Beteiligten hier am Besten aufeinander Rücksicht nehmen?
Thomas Bucher: Ganaz einfach, die Biker sollten wenn sie an Wanderer hinkommen auf breiteren Wegen langsam fahren, auf sich aufmerksam machen, dass sich Leute nicht erschrecken und auf die Seite springen. Ja also eben langsam vorbeifahren, wenn es schmalere Wege sind, dann werden Mountainbiker absteigen müssen um aneinander vorbeizukommen und umgekehrt müssen die Wanderer auch ein stückweit akzeptieren, dass die Mountainbiker auch in den Bergen unterwegs sind, dass sie auch ein Recht haben in den Bergen unterwegs zu sein und nur so kann das eigentlich gelingen, indem man wechselseitig aufeinander Rücksicht nimmt und auch akzeptiert, dass der andere ein Recht hat da zu sein.
Radio AllgäuHit: Was sagt der DAV zu der Idee für Mountainbiker mehr eigene Strecken bereitzustellen?
Thomas Bucher: Das Problem ist, dass man dann neue Wege bauen müsste und neue Wege sind nicht in unserem Sinne, weil wir sagen die Erschließung der Alpen ist sozusagen abgeschlossen. Es gibt genügend Wege, genügend Infrastruktur, man muss da andere Wege finden, jetzt mal abgesehen davon, dass es Downhillparks gibt, wo sich eh kein Wanderer aufhält. Das wir jetzt neue Wege für Mountainbikes bauen, sehen wir eigentlich nicht.
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