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Memmingen
Sonntag, 28. April 2024

Regionalliga: Memmingen und Greuther Fürth trennen sich 1:0

Der 1:0 Überraschungscoup im Regionalliga-Heimspiel gegen die zweitbeste Rückrundenmannschaft SpVgg Greuther Fürth II tat den Verantwortlichen des FC Memmingen in der Seele gut. Nach einer Flanke von Maximilian Berwein nahm Fabian Lutz den Ball in vollem Vorwärtsgang direkt und traf mit Wucht ins Glück. Dass dies vor 675 Zuschauern in der 19. Minute schon der Treffer des Abends sein würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.

Memmingen führte nach der ersten Halbzeit verdient, war bis dato die aktivere und bessere Mannschaft. Einige gute Torchancen gab es hüben und drüben. In der zweiten Hälfte verteidigten die Memminger den knappen Vorsprung mit etwas Glück, aber durch den enormen kämpferischen Einsatz doch auch mit mehr Geschick gegen das Fürther Team, das zuvor noch die beiden Führenden in der Regionalliga Würzburg und Vilzing entzaubert hatte.

Es war auch ein Geburtstagsgeschenk für Trainer Matthias Günes, der vom „bislang stärksten Gegner“ sprach. Die Fans sprachen darüber, dass es weniger sportliche Sorgen gäbe, hätte die Mannschaft zuvor ein paar Mal mehr eine solche Leistung abgeliefert. Zumindest der eigene Anhang wurde ein Stück weit versöhnt. Es war der erste Heimsieg seit 3. Oktober vergangenen Jahres, damals mit 3:2 gegen den TSV Buchbach. Und es war Spiel eins nach der Bekanntgabe, dass es mit Günes als Cheftrainer und Candy Decker als Assistent auch in der kommenden Saison weitergeht, egal in welcher Liga. Und dass der in Teilen semiprofessionellen Weg im Spielerkader beendet wird. Die Hälfte des 20-köpfigen Kaders gegen Fürth stammte bereits aus dem eigenen Stall.

Die erste Mannschaft soll und muss nach Worten von FCM-Präsident Armin Buchmann noch stärker von der eigenen Jugendarbeit profitieren. Was im Umkehrschluss heißt, dass es die zum Teil semiprofessionellen Strukturen im Spielerkader nicht mehr geben wird. So läuft beispielsweise der Vertrag mit Dominik Stroh-Engel im Sommer aus, Adrian Morina wurde bereits im Winter ausgemustert und der Kontrakt mit dem seit seiner Herbst-Verletzung fehlenden Nikola Trkulja wurde mittlerweile aufgelöst.

Der Weg, in der Vergangenheit eigentlich immer wieder angepeilt, aber nicht in letzter Konsequenz umgesetzt, ist laut Buchmann auch vor dem finanziellen Hintergrund kompromisslos. So flatterten bei den Vereinen in den vergangenen Wochen die Bescheide der Berufsgenossenschaft herein. Den FC Memmingen trifft es mit einem Betrag im oberen fünfstelligen Bereich. Die SpVgg Bayreuth nannte konkrete Zahlen: Bei einer Lohnsumme vom 480.000 Euro müssten 180.000 Euro für die Berufsgenossenschaft entrichtet werden. Zusätzlich wohlgemerkt. Prozentual sei dieser Aufwand mit der Einstufung eine der höchsten Beitragsklassen deutlich höher als für einen Zweitligisten. Die Memminger Zahlen dürften in etwa zur Hälfte den Summen aus Bayreuth entsprechen. Dazu kommen die weiteren Abgaben auf Lohnleistungen. „Das zerreißt die Vereine“, ist Buchmann gleicher Meinung mit Bayreuth. Es sei vor diesem Hintergrund auch nicht verwunderlich, dass Klubs wieder SV Heimstetten und der TSV Landsberg sich heuer erst gar nicht für die vierte Liga beworben haben.

Zurück zum rein Sportlichen: Wie weit der jüngste FCM-Erfolg im Abstiegskampf noch hilft, wird der kommende Samstag zeigen. Dann geht es, wie eigentlich immer in den vergangenen Wochen, ein weiteres Mal um die „letzte Chance“ im Abstiegskampf, mit einem direkten Duell beim FC Eintracht Bamberg. Der Gegner hat am Tag nach Memmingens 1:0 gegen Fürth II für den gleichen Husarenstreich beim designierten Vizemeister DJK Vilzing gesorgt, damit den vom FCM noch anvisierten 16. Tabellenplatz untermauert und selbst jetzt sogar noch Chancen auf den direkten Klassenerhalt. Rang 16 ist bekanntlich der erste Relegationsplatz, mit dem es am Ende in die Entscheidungsspiele gegen die Bayernliga-Zweiten geht, wer in der Regionalliga drin bleibt beziehungsweise noch aufsteigt.

Günes hat einen realistischen Blick auf die Situation und weiß, dass es auch mit einem möglichen Erfolg in Bamberg nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen wäre und Schützenhilfe benötigt würde. Aber angesichts der Leistung ist der Chefcoach überzeugt, dass es seine Truppe in der Relegation dann packen würde, wenn, ja wenn, zuvor das mittlere oder größere Wunder geschafft würde, Rang 16 noch zu erreichen.

Natürlich laufen die Planungen seit geraumer Zeit schon zweigleisig, weil mit dem Gang in die Bayernliga zu rechnen ist. Aber Regionalliga würde dem FC Memmingen natürlich weiter gut zu Gesicht stehen, auch weil eine Klasse tiefer so tolle Fernsehbilder wie am vergangenen Freitag bei der Liveübertragung in BR24Sport mit Kommentator Bernd Schmelzer erst einmal wieder der Vergangenheit angehören würden. Das Regionalliga-Heimspiel am 10. Mai gegen Wacker Burghausen wird noch einmal im Stream des Bayerischen Fernsehens aufwändig übertragen. ()om


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