Europaminister Eric Beißwenger war in Lindau und St. Gallen zu Besuch
Bayerns Europaminister Eric Beißwenger besuchte am Montag das schweizerische St. Gallen am Bodensee, um Gespräche über eine verstärkte Zusammenarbeit in der Energieversorgung zu führen. Zusammen mit Marc Mächler, dem Regierungsrat des Kantons St. Gallen, und Vertretern der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell diskutierte er über die Wasserstoffstrategien Bayerns und der Schweiz sowie über eine grenzüberschreitende Energieversorgung im Bodenseeraum.
Das Hauptziel sei es, die Widerstandsfähigkeit gegen zukünftige Energiekrisen zu erhöhen und die Abhängigkeit von einzelnen Weltregionen zu verringern, betonte Beißwenger. Bayern werde in den kommenden Jahren 700 Millionen Euro in seine Wasserstoffstrategie investieren.
Einig waren sich Beißwenger und Mächler darüber, dass die Pläne des italienischen Mineralöl- und Energiekonzerns Eni zum Rückbau der stillgelegten Ölpipeline von Genua nach Ingolstadt gestoppt werden müssen. Stattdessen solle geprüft werden, ob die Leitung für den Transport von Wasserstoff genutzt werden könne.
Auch eine grenzüberschreitende Energieversorgung im Bodenseeraum stand auf der Agenda. Die Schweiz führt derzeit Sondierungsgespräche mit der EU über ein Stromabkommen, das die Einbindung in das europäische Stromsystem sicherstellen soll. Beißwenger betonte die Bedeutung eines starken europäischen Stromverbundnetzes mit Einbindung der Schweiz für die Versorgungssicherheit und die Nutzung erneuerbarer Energien.
Des Weiteren lud Beißwenger die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) im Juni in die Bayerische Vertretung nach Berlin ein, um Entscheidungen für die Region zu forcieren. Er betonte die Wichtigkeit einer gemeinsamen regionalen Zusammenarbeit, da der Bodenseeraum eine der wirtschaftlich stärksten Regionen in Europa sei.
Am Nachmittag besuchte Beißwenger die Obrist Group in Lindau, die eine innovative Methanol-Synthesetechnologie entwickelt hat. Diese Technologie ermöglicht die Herstellung von Methanol aus Kohlendioxid und Wasserstoff. Das Verfahren könnte einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und den Klimaschutz fördern.
Beißwenger zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten des Unternehmens und wünschte ihm viel Erfolg. Er betonte die Bedeutung technologieoffener Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel.
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