Klimafreundliche Verbrenner überzeugen Hagen im Westallgäu
Wie groß die Bedeutung von klimaneutralen Kraftstoffen für die Zukunft ist, zeigt sich an der aktuellen Debatte um synthetische Treibstoffe und neue Technologien für Verbrenner-Motoren. Bei der Firma Obrist überzeugten sich der Allgäuer FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Dominik Spitzer und sein Kollege, der FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Hagen von den technischen Möglichkeiten der sogenannten aFuels®️.
Auch informierten sie sich bei ihrem Besuch im Westallgäu über weitere Aufgaben zur Mobilität in der Region und besichtigten dabei die beiden Lindauer Bahnhöfe und den geplanten Bahnhof in Schlachters.
Auf dem ehemaligen Wankel-Gelände am Bodensee wird an der klimaneutralen – ja sogar klimaverbessernden – Zukunft eines globalen Energieträgers, der auch für Verbrennungsmotoren geeignet ist, geforscht. Durch sogenannte aFuels®️ wird ein Verbrennungsmotor betankt, der Strom erzeugt, mit dem dann ein Elektromotor betrieben wird. Mit diesem Fahrzeugkonzept können 90 Prozent aller Fahrstrecken rein batterieelektrisch durchgeführt werden. Durch die Unterstützung der Batterie mit dem Verbrennungsmotor reicht eine um 80 Prozent geringere Batteriekapazität im Vergleich zu einem reinen Elektroauto. Hierdurch wird eine immense Kostenreduktion ermöglicht.
Bei aFuel®️ handelt es sich um den synthetischen Kraftstoff Methanol mit einer integrierten Kohlenstoffsenke. „Bei der Verbrennung des synthetischen Methanols wird nur ausschließlich das CO² ausgestoßen, welches zuvor für dessen Herstellung aus der Atmosphäre gezogen wurde. Bei Produktion des Kraftstoffs fällt auch noch zusätzlich reiner Kohlenstoff an, der sich zuvor in der Atmosphäre befunden hat. Aus diesem lassen sich viele wertvolle Produkte herstellen. Solange solche Produkte nicht verbrannt werden, ist der Kohlenstoff dauerhaft der Atmosphäre entzogen. Hierin besteht die klimaverbessernde Wirkung des aFuel®️ Konzeptes. Unterm Strich zieht also jeder Liter Kraftstoff zusätzliches Treibhausgas aus der Atmosphäre“, erläutert Frank Obrist, Gründer und Präsident von Obrist.
Der aFuel®️ müsse dafür am besten in sonnenreichen Gebieten wie z.B . einer Wüste hergestellt werden, könne aber zur Lösung unseres Versorgungsproblems mit Energie beitragen“, so Obrist weiter. Zustimmung erhält er von Martin Hagen: „Vor diesem Hintergrund wäre ein Verbot des Verbrennungsmotos, wie es die EU ab 2035 geplant und die FDP zum Glück verhindert hat, kompletter Wahnsinn. Ich bin froh, dass sich die Technologieoffenheit am Ende durchgesetzt hat.“ Gekrönt wurde der Austausch mit einer Spritztour im Prototyp eines E-Autos mit Verbrenner-Zuschaltung – dem sogenannten Hyper-Hybrid -, bei dem Hagen am Steuer sitzen durfte.
Auf Einladung des Lindauer Stadtrats Ullrich Jöckel (FDP) machten sich die Abgeordneten auch ein persönliches Bild von der Bahnhofsituation in Lindau. Jöckel kritisierte den jetzigen Stand und forderte die Politik dringend zum Handeln auf: „Die Zwei-Bahnhofs-Lösung war an sich ein Fehler, da sie zu teuer ist. Reutin braucht ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Konzept. In seiner jetzigen Form ähnelt der Bahnhof leider eher einem Bahnhalt. Er ist zu klein und die Bahnsteiglängen sind noch nicht optimal, mit nur drei längeren „Durchfahrtsgleisen“ und zwei Bahnsteigen aber auch nicht erweiterbar. Das muss sich ändern. Leider wurden in der Vergangenheit auch die Chancen verpasst, angrenzende Entwicklungsflächen von der Bahn zu erwerben. Diese müssten durch die Stadt nun sehr teuer nachgekauft werden.“
Zur Zukunft des viel diskutierten Inselbahnhofs äußerten sich Spitzer und Hagen offen für Veränderungen. Jedoch gelte dies nur, wenn der Bahnhof Reutin entsprechend ausgebaut würde. „Wir werden uns beim Bundesverkehrsminister, als auch beim bayerischen Verkehrsminister für eine zügige und umfassende Lösung des Problems einsetzen“, unterstrich Hagen im gemeinsamen Gespräch mit Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. In die gleiche Kerbe schlugen die beiden Liberalen beim anschließenden Treffen mit Sigmarszells Bürgermeister Jörg Agthe in Schlachters, wo die Fläche des geplanten Bahnhalts besichtigt wurde. „Für die Verkehrswende sind neue Bahnhalte unabdingbar, alte müssen wiederhergestellt werden. Gerade in Schlachters würde sich ein solcher anbieten, um die Region für die Zukunft bestens aufzustellen“, so Spitzer.
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