Rekord: 51 Teilnehmer beim Allgäuer Notarzt-Kurs
50 Ärzte werden derzeit in den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren zu Notärzten ausgebildet. Damit soll die regionale Notarztversorgung gestärkt werden. Unter anderem wurde auf dem Fliegerhorst in Kaufbeuren eine Großübung mit verletzten Unfallopfern simmuliert. Um sich am Ende Notarzt nennen zu können, müssen die Teilnehmer noch 50 notärztliche Einsätze absvolieren und die offizielle Prüfung.
Aus Arzt wird Notarzt - auf die regionale Notarztversorgung wird im Ostallgäu und in Kaufbeuren großer Wert gelegt. Auch die Ausbildung zum Notarzt erfährt eine große Nachfrage, wie der zum 6. Mal ausgebuchte Kurs zeigt, der von den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren veranstaltet wird.
Unter höchsten Sicherheits- und Hygienebedingungen veranstalten die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mittlerweile zum sechsten Mal die eigene notärztliche, von der Landesärztekammer anerkannte, Weiterbildung. Geleitet wird der achttägige Kurs von den Chefärzten der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Palliativmedizin PD Dr. Bernd Hartmann und Dr. Joachim Klasen.
„Ziel ist es, die deutschlandweit kritische Personalsituation bei Notärzten durch eigene regionale Ausbildungsmaßnahmen zu stabilisieren.“ so die Chefärzte. Dies ist in den vergangenen Kursen auch in außergewöhnlicher Weise gelungen, so dass insgesamt bereits weit über 200 Ärzte aus der Region und aus ganz Deutschland qualifiziert wurden um die Notarztversorgung in der Region zu unterstützen. Seit Beginn der Kurse im Jahr 2014 konnte die notärztliche Situation an den Standorten Kaufbeuren und Füssen vollständig ohne Personalengpässe im ärztlichen Bereich stabilisiert werden.
Am diesjährigen, 80-stündigen Notarztkurs nahmen 51 Medizinerinnen und Mediziner, darunter viele junge Ärzte, teil. Der Lehrplan richtet sich nach Vorgaben der Bundesärztekammer zur Ausbildung von Notfallmedizinern. Neben den obligaten Themen der Notfälle am Herzen, der Unfälle liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den regionalen Gegebenheiten, z.B. Besonderheiten der Bergrettung. Zudem lernen die angehenden Notärzte besonders intensiv den Umgang mit schwierigen psychischen Problemen. Wiederbelegungsmaßnahmen trainierten die Ärzte im Rahmen des Kurses an einer lebensechten Puppe.
"Für den Kurs konnten wieder hochkarätige Referenten mit entsprechender fachlicher Expertise gewonnen werden", sagen die Chefärzte Dr. Hartmann und Dr. Klasen. Neben zahlreichen Ärzten der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren brachten weitere regional und deutschlandweit renommierte Referenten, u.a. von den Universitätskliniken Augsburg und München ihre jeweilige Expertise zum Nutzen der Notarztausbildung ein.
Da es sich um eine Maßnahme zur Sicherung der regionalen notärztlichen Situation handelt, haben sowohl der Landkreis Ostallgäu als auch die Stadt Kaufbeuren, vertreten durch die Landrätin Maria Rita Zinnecker sowie den Oberbürgermeister Stefan Bosse, die Kurse in ideeller, aber auch finanzieller Hinsicht unterstützt. Der diesjährige Kurs fand wieder im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten („Grünes Zentrum“) in Kaufbeuren statt. Der Amtsleiter, Herr Dr. Paul Dosch, hatte nach Kontaktaufnahme durch die Organisatoren des Kurses sofort wieder seine Bereitschaft erklärt, die Räumlichkeiten für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Der Kursorganisator, Herr Dr. med. Heiko Hübner, Oberarzt der Anästhesieabteilung und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Allgäu, zeigte sich mit dem Ablauf des Kurses hochzufrieden. Auch unter Corona-Bedingungen konnte der so wichtige Kurs störungsfrei abgehalten werden, zudem nahezu alle der Teilnehmer bereits einen vollständigen Impfschutz erhalten hatten.
Auf dem Fliegerhorst in Kaufbeuren wurde am 16.5.2021 zum Abschluss des Notarzt-Kurses die von der Bayerischen Landesärztekammer zwingend vorgeschriebene Großübung zur Sichtung von verletzten Unfallopfern durchgeführt. Das beiliegende Foto wurde unter strengster Einhaltung der aktuellen Corona-Verordnungen aufgenommen.
Nach der Bestätigung der Kursteilnahme für die angehenden Notärzte müssen diese noch insgesamt 50 notärztliche Einsätze unter Aufsicht eines erfahrenen Notarztes absolvieren, bevor sie sich zur Prüfung bei der jeweiligen Landesärztekammer anmelden können. Für 2022 ist der 7. Notarztkurs bereits festgelegt: vom 5. bis 8. Mai sowie vom 26. bis 29. Mai 2022 findet dieser statt.
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