Italienische Delegation zu Besuch in Sonthofen
Die Alpenstadt des Jahres 2018, Brixen in Italien, besuchte am 19. und 20. Oktober 2018 Sonthofen, um sich über die dortigen Hochwasserschutzmaßnahmen zu informieren. Hintergrund hierfür war, dass die Stadt Brixen schon seit einigen Jahren das Projekt "Stadt - Land - Fluss" vorantreibt. Dieses Projekt bemüht sich, einen Ausgleich zwischen den Interessen von Siedlungen, Infrastrukturen, Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie Energiewirtschaft, Tourismus und Freizeitaktivitäten einerseits und den vielfältigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Funktionen der Fließgewässer andererseits zu finden. Dass dieser Ausgleich dringend nötig ist, zeigt, dass das Schadenspotential bei Hochwasser durch die ökologische Degradierung der Fließgewässer stark angestiegen ist. Aufgrund der Flüsse, die ähnlich wie in Sonthofen durch den Stadtbereich fließen, ist auch die Hochwassergefahr in Brixen hoch.
Nach der Begrüßung im Rathaus berichteten Erster Bürgermeister Christian Wilhelm und Helmut Schratt als Leiter des Ordnungs- und Sozialreferats über die Hochwasserereignisse in Sonthofen insbesondere in den Jahren 1999 und 2005. Damals waren auch weite Teile des Oberallgäus betroffen, es entstanden Schäden in Millionenhöhe. Stefanie Kienle, Leiterin der Abteilung Neubau des Wasserwirtschaftsamts Kempten und zuständig für die Hochwasserschutzmaßnahmen an Iller und Ostrach, ging anschließend darauf ein, welche Hochwasserschutzmaßnahmen auch in Sonthofen getroffen wurden, um bei künftigen Hochwassersituationen gerüstet zu sein. Die Gäste aus Brixen erläuterten ihre Hochwasserproblematik. Anschließend wurden die Hochwasserschutzmaßnahmen an Ostrach und Iller eingehend besichtigt und von Stefanie Kienle und Christian Winkler, Leiter des Fachbereichs Tiefbau der Stadt Sonthofen, vor Ort erklärt.
Am nächsten Tag schloss sich eine Exkursion in das Retentionsbecken bei Seifen an. Dort ging Tobias Rueß vom Sachgebiet Speicherbetrieb des Wasserwirtschaftsamts Kempten auf die Funktionsweise des Retentionsbeckens ein, das durch seine Speicherkapazität eine wichtige Rolle bei Hochwassersituationen spielt, indem hier große Mengen Wasser aufgenommen werden und kontrolliert wieder abfließen können. Tobias Rueß ging im Detail auch auf die nötige Technik ein. Die Gäste aus Südtirol bedankten sich für die interessanten Ausführungen und die Erkenntnisse aus Sonthofen, die sie mit nach Brixen nehmen konnten. (pm)
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