Attraktive Mobilität statt Kameraüberwachung im Allgäu
Um öffentliche Plätze zu überwachen ist der Einsatz von Kameras beispielsweise in England längst Gang und Gebe. Auch im Allgäu, am Schrecksee, werden Kameras eingesetzt um gegen Wildcamper vorzugehen. Die Jungen Liberalen aus dem Oberallgäu verstehen die Sicherheitsmaßnahme, fordern aber auch, dass diese Form nicht die Lösung für alle Probleme sein kann. In einem Interview mit Michael Käser, dem Schatzmeister der Jungen Liberalen, sprach Radio AllgäuHIT über die Thematik.
Radio AllgäuHIT: Woher kommt die Sorge der Jungen Liberalen vor den Kameras?
Michael Käser: Es ist so, dass bereits seit letztem Jahr die Gemeinde Bad Hindelang am Schrecksee Kameras angebracht hat zur Überwachung des Areals. Um eben Leute abzuschrecken, die dort, in diesem wunderschönen Gebiet, zelten und sich dort illegalerweise aufhalten über Nacht. Das ist natürlich auf der einen Seite eine Abschreckung. Aber auf der anderen Seite haben wir da auch unsere Bedenken. Weil da ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte vorgenommen wird. Generell stehen wir immer sehr kritisch der Kameraüberwachung gegenüber und da gibt es andere Alternativen.
Radio AllgäuHIT: Gibt es Pläne für weitere Kameraüberwachung im Allgäu?
Michael Käser: Bisher ist mir darüber nichts bekannt. Allerdings würde ich das sehr kritisch sehen, wenn man hier jetzt die Allgäuer Alpen flächendeckend mit Kameras überwachen wollte. Irgendwo muss man den Bürgern und Touristen auch noch ihre Freiheit lassen.
Radio AllgäuHIT: Was schlagen die Jungen Liberalen als Alternative vor?
Michael Käser: Wir haben uns überlegt, dass wir statt Verboten ein alternatives Angebot schaffen. Es ist ja aktuell ein Trend. Die Leute zieht es in die Berge und die Hütten allein reichen den Wanderern nicht. Sie wollen dieses Erlebnis in der Natur zu Zelten und warum sollten wir ihnen nicht die Möglichkeit schaffen? Zum Beispiel mit sogenannten "Wildcamping-Areas", man muss sich vorstellen: Ein begrenztes Gebiet in dem man sich legal, über Nacht in den Bergen aufhalten und zelten darf. Das Ganze soll dann auch überwacht werden von Rangern und man muss sich vorher anmelden. So hat man ein legales Angebot geschaffen für alle Leute, die dieser besonderen Leidenschaft, das Campen in den Allgäuer Alpen, nachkommen wollen.
Radio AllgäuHIT: Sind solche "Wildcamping-Areas" machbar?
Michael Käser: Das wäre durchaus möglich. Man müsste nur vorher solche Gebiete identifizieren - gemeinsam mit den Naturschutzverbänden und den entsprechenden Behörden (z.B. dem Landratsamt Oberallgäu). Natürlich darf der Naturschutz und die Artenvielfalt in den Bergen nicht beeinträchtigt werden. Aber wenn man da einen guten Kompromiss findet, dann lässt sich so eine Lösung sicherlich machen. By the way, biwakieren, also das Übernachten ohne Zelt, ist erlaubt, das Zelten selbst aber nicht. Warum das so ist konnte mir bisher noch keiner erklären.
Radio AllgäuHIT: Würden solche Angebote aber nicht noch mehr Touristen anlocken? Wie steht man bei den Jungen Liberalen zur Parkplatzproblematik durch die Tagestouristen?
Michael Käser: Das ist nicht nur eine Plage, sondern hat durchaus seine Vorteile und seine Berechtigung. Aber wir müssen gucken, wie wir die Leute kanalisieren und da halte ich die Idee einer modernen Mobilität für absolut gehbar und wichtig. Wir müssen attraktive Mobilitätsangebote schaffen, damit die Leute beispielsweise ihr Auto auf einem Park&Ride- Parkplatz stehen lassen und dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Berge fahren. Zum Beispiel autonome Fahrzeuge, Monorail-Bahn, aber auch autonome Busse könnte ich mir vorstellen. Da muss man auf jeden Fall noch viel Gehirnschmalz investieren, um da die passenden Angebote auf den Weg zu bringen und letztendlich auch zu realisieren.
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