Polizei warnt vor Telefonbetrügern - Aktueller Fall aus Lindau
Vergangene Woche gaben sich bislang unbekannte Täter als vermeintliche Polizeibeamte aus und erlangten so einen fünfstelligen Betrag.
Am 25.08.2023 erhielt ein 68-Jähriger einen Anruf einer vermeintlichen Polizeibeamtin. Diese gab an, dass die Tochter des Mannes, einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Abwendung eines drohenden Gefängnisaufenthalts der Tochter, müsse der 68-Jährige eine hohe fünfstellige Kaution bezahlen. Während des Telefonats weinte im Hintergrund die angebliche Tochter und bestärkte so die Aussage der bislang unbekannten Täter. Gegen 13:30 Uhr übergab der 68-Jährige eine niedrige fünfstellige Summe an einen angeblichen Kurier in der Nähe des Amtsgerichts in Ravensburg. Der Geldabholer wurde von dem Mann wie folgt beschrieben. Er sei etwa 35 Jahre alt, etwa 170cm groß, hatte sehr kurze Haare und einen dunklen Teint. Die Kriminalpolizei Lindau ermittelt und bittet Zeugen, welche etwas Verdächtiges gesehen haben, oder Angaben zu dem beschriebenen Täter machen können, sich unter der Telefonnummer 08382/910-0 zu melden.
Wie hoch sind die Schadenssummen?
Im Jahr 2022 wurden im Landkreis Lindau 154 Fälle des Schockanrufs registriert. Dabei erlangten die Betrüger in sechs Fällen insgesamt 342.000 Euro. Im Jahr 2023 kam es bislang zu 27 Fällen, wovon bei einem Betrug ein finanzieller Schaden im fünfstelligen Bereich entstand.
Wie gehen die Täter vor?
„Ihr Sohn hat einen tödlichen Unfall verursacht!“ Bei dieser Art des Schockanrufes fordert der Anrufer Geld im Namen eines Verwandten, um beispielsweise eine drohende Gefängnisstrafe gegen Kaution abwenden zu können. Auch hier schalten sich falsche Polizisten oder Staatsanwälte in die Gespräche ein, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
In vielen Fällen und so war es auch in oben genannte Telefonat, halten die Betrüger das Telefonat über Stunden hinweg. Sie blockieren zum Teil den Festnetzanschluss und den Mobilfunkanschluss durch Dauertelefonate bis zur Geldübergabe.
Wie können Sie reagieren?
Sollten Sie einen Anruf mit einer Schocknachricht erhalten, in Folge dessen das Gegenüber die Bereitstellung einer Kaution fordert, entgegnen Sie diesem mit Misstrauen. Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
Kontaktieren Sie die betroffenen verwandten Personen, um den Wahrheitsgehalt der Schocknachricht zu überprüfen. Geben Sie keinesfalls telefonische Auskunft über Ihre Vermögenswerte und besprechen Sie Geldforderungen unbedingt vorher mit weiteren Angehörigen. Sollten Sie bereits in der Vergangenheit Opfer eines Schockanrufs geworden sein, so zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Nur so kann die Polizei Tatzusammenhänge erkennen und künftige Ermittlungserfolge generieren.
Abschließend bittet die Polizei Sie eindringlich, dieses Phänomen mit Verwandten, Bekannten und Nachbarn zu besprechen.
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