Schönes Sommerwetter - Bergwacht im Dauereinsatz
In den vergangenen Tagen waren bei schönstem (Spät-)Sommerwetter wieder Menschenmassen in den Allgäuer Alpen unterwegs. Oftmals waren auch wieder ungeübte, schlecht ausgerüstete Wanderer unterwegs, was zu zahlreichen Einsätzen der Bergwachten in der Region führte.
Zwar gab es keine solch spektakulären Rettungseinsätze wie kürzlich an der Zugspitze, als ein junges Pärchen aus einem Schneesturm auf der Zugspitze gerettet werden musste. Die beiden hatten das schlechte Wetter komplett unterschätzt und ignoriert, waren unterkühlt und erschöpft als die Bergretter sie auffanden. Der junge Mann war zudem nur in Turnschuhen unterwegs – auf rund 2.500 Metern Höhe. Dennoch gab es auch in den Allgäuer Alpen vergangene Woche zahlreiche Verletzte.
Bereits vor rund einer Woche postete der Klinikverbund Allgäu auf seiner Facebook-Seite recht unschöne Fotos einer Person, die scheinbar mit Sandalen in unwegsamem Gelände unterwegs war, umknickte und sich ein Bein gebrochen hat. Darunter Tipps, wie Unfälle beim Wandern in den Bergen vermieden werden können. So muss die Tour natürlich an das eigene Leistungsniveau angepasst werden und der Wetterbericht sorgfältig studiert. Passende Ausrüstung, Wechselkleidung, Sonnenschutz, Getränke und eine Brotzeit gehören in jeden Rucksack. Besonders wichtig ist das passende Schuhwerk – mit Schuhen ohne ein ordentliches Profil sollte niemand in die Berge gehen. Am besten haben die Schuhe einen hohen Schaft, um Knöchelverletzungen vorzubeugen.
Die Bergwacht Oberstdorf hatte in den vergangenen sieben Tagen insgesamt 19 Einsätze zu bewältigen. Vom Besler über das Lochbachtal, die Breitachklamm, das Rappenalptal, das Oytal bis hin nach Reichenbach zogen sich laut der Facebook-Seite der Bergretter die Einsätze. Zwar dauerten diese wohl meist nicht lange, allerdings gab es vom verstauchten Knöchel bis hin zum schwer verletzten Patienten alles; bei einigen Einsätzen wurde auch ein Rettungshubschrauber benötigt. Dennoch sollte an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass die Mitglieder der Bergwachten allesamt ehrenamtlich arbeiten. Sie „erledigen“ ihre Einsätze in ihrer Freizeit, fehlen deshalb bei der Arbeit und riskieren zum Teil auch ihre Gesundheit wenn nicht gar ihr Leben bei den Einsätzen.
Für die Bergwacht Oberstaufen war der vergangene Sonntag ein enorm einsatzreicher Tag. Innerhalb von nur drei Stunden mussten die Oberstaufener Bergretter fünf Verletzte aus ihrer misslichen Lage befreien: erst eine Fußverletzung am Hochgrat, dann eine Sprunggelenksverletzung auf der Alpe Oberlauch, eine halbe Stunde später eine Gesichtsverletzung und eine Risswunde an der Hand an der Bergstation Hochgrat, zuletzt noch eine Sprunggelenksverletzung auf der Alpe Glutschwand. Zusätzlich, so die Bergwacht Oberstaufen auf ihrer Facebook-Seite, mussten zwei Patienten durch die Bergwacht ins Krankenhaus transportiert werden, da kein Krankenwagen zur Verfügung stand.
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