Zwei neue Biotope in bayerischen Staatsforsten im Oberallgäu
Mehr Lebensraum für Amphibien wie Frösche, Kröten oder Molche: in Gunzesried und Ofterschwang im Oberallgäu haben die bayerischen Staatsforsten zwei neue Biotope angelegt. Ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität im Allgäu. Der verantwortliche Revierleiter Hubert Heinl, der unter anderem den Staatswald im westlichen Illertal pflegt, hat uns mehr darüber erzählt.
Was hat es mit den beiden Biotopen auf sich? Was ist der Hintergrund dafür?
„Grundsätzlich legen wir immer dort, wo es passt, Feuchtbiotope an, um die Laich-Lebensräume für Amphibien deutlich zu verbessern. In diesem speziellen Fall hat es im Bereich Ofterschwang und Gunzesried eine sehr schwierige Situation gegeben, da sich potenzielle Laich-Gebiete als Todesfallen erwiesen haben. Die Amphibien sind entweder nicht mehr hingekommen oder die Gewässer sind im Frühjahr zu schnell ausgetrocknet.“
Wo befinden sich diese beiden Biotope genau?
„Unterhalb von Ofterschwang ist ein Hochwasserrückhaltebecken. Diese Becken werden im Lauf der Jahre von der Wasserwirtschaft nicht mehr geräumt und durch dieses Verlanden sind keine oder nur sehr flache Wasserstellen da. Das zweite Biotop ist direkt angrenzend an das Speicherbecken der Ofterschwanger Skigebiete, an der Alpe Geißrücken.“
Das heißt, da kann man auch ganz leicht hinlaufen, oder?
„In Ofterschwang geht ein Wanderweg direkt daran vorbei. Man läuft von Westerhofen nach Ofterschwang durch das Tobel. In Gunzesried ist er ein bisschen versteckt an einem Forstweg gelegen. Somit nicht direkt am Hauptweg, aber ungefähr 50 Meter daneben in einer Geländemulde, neben dem Speicherteich.“
Haben wir irgendwelche besonderen Amphibien-Arten im Allgäu?
„In den Bergen haben wir den Bergmolch, der speziell in den Alpen vorkommt und nicht außerhalb. Wir haben schon eine besondere Verpflichtung, den Arten so gut es geht zu helfen – ohne sie in eine Rangfolge bezüglich der Wichtigkeit einzuteilen. Bei den Arten ist immer die Frage: Für wen sind sie wichtig oder unwichtig? Für uns ist es immer bedeutsam, diese Arten zu erhalten.“
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