AOK: Weniger Krankmeldungen, aber mehr Krankheitstage in Kempten
Die AOK Kempten-Oberallgäu-Lindau registrierte weniger Krankmeldungen im letzten Jahr. Dafür sehen sie die Corona Schutzmaßnahmen verantwortlich. Dafür sind die Krankheitstage allerdings gestiegen. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankungen ist von 9 auf fast 13 Prozent gestiegen.
Die Corona Schutzmaßnahmen greifen
Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. Das zeigt die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankenstand für 2020. 41 Krankmeldungen je 100 AOK-versicherte Arbeitnehmer gab es im vergangenen Jahr in Kempten wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 50 Krankmeldungen. Weitere 1,4 Arbeitsunfähigkeitsfälle entfielen auf die gesicherte Diagnose COVID-19, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland im März vergangenen Jahres zusätzlich erfasst werden. Muskel-/Skeletterkrankungen verursachten 31,6, Erkrankungen des Verdauungssystems 15,1 und Verletzungen 13,0 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Er-krankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkran-kungen von allen Krankheitsarten immer noch die meis-ten Ausfalltage“, so Thomas Michel von der AOK in Kempten-Oberallgäu-Lindau. Statistisch gesehen war deswegen 2020 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer aus Kempten 5,27 Tage krankgeschrieben. 2,74 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 0,14 Krankheitstage wegen nachgewiesener COVID-19-Erkrankung und 0,13 Krankheitstage aufgrund von Verletzungen.
Weniger Krankmeldungen insgesamt, dafür mehr Krankheitstage
Insgesamt haben sich im Pandemiejahr 2020 weniger AOK-versicherter Arbeitnehmer in Kempten krank gemeldet. „Die Gesamtzahl der Krankmeldungen sank im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 Prozent“, so Thomas Michel. Ein Grund dafür könnten die Corona-Schutzmaßnahmen sein: Abstand halten, Hygienemaßnahmen beachten, Maske tragen – die Ausbreitung anderer Krankheitserreger dürfte dadurch ebenfalls eingedämmt worden sein. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankungen hingegen hat sich um 8,6 Prozent auf 12,6 Tage erhöht. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOKversicherte Arbeitnehmer 14,0 Kalendertage krank. Damit liegt der Krankenstand der AOKversicherten Arbeitnehmer in Kempten mit 4,9 Prozent über dem Bayernwert von 4,8 Prozent.
AOK unterstützt Betriebe auch in Pandemiezeiten
Trotz der Pandemie konnte die AOK Bayern im vergangenen Jahr knapp 2.000 Unternehmen mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) unterstützen. Dafür hat die größte Krankenkasse im Freistaat ihr Angebot auch online ausgebaut. Ein Schwerpunkt sind Angebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit, beispielsweise mit Programmen wie Stress im Griff (www.stress-im-griff.de) oder Gesund Führen (www.aok-gesundfuehren.de). Online-Seminare zu Themen wie „Resilienz“ oder „Gesund im Homeoffice“ konnten über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnen.
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