Holz für örtliche Sägewerke
Der Rohstoff Holz ist in aller Munde, der Holzbau erfreut sich wachsender Beliebtheit. Und dies aus gutem Grund: Ein vor Ort nachwachsender Rohstoff, der mit wenig Ressourcenaufwand bereitgestellt wird, sehr vielseitig einsetzbar ist, keinen Abfall produziert und gerade im Bausektor andere, teilweise sehr klimaschädliche Baustoffe ersetzen kann.
Der Staatswald im Revier Kürnach-Nord des Forstbetriebes Sonthofen liefert in erster Linie Fichten und Buchenholz. Revierleiter Markus Pfleghardt, der den Wald in diesem Bereich pflegt, freut sich: „Ein großer Anteil des Holzes aus meinem Revier wird an Sägewerke in nächster Nähe geliefert und so direkt in der Region verarbeitet.“ Ein gutes Beispiel dafür ist das Sägewerk Seltmann, das direkt am Reviereingang liegt. Wertvolles Stammholz, welches die Firma zu Bauholz und Hobelware weiterverarbeitet, wird hierhin geliefert. „Wir beim Forstbetrieb Sonthofen versuchen, mit unseren Kunden eine langfristige Partnerschaft einzugehen, die beiden Seiten gerecht wird. Dabei steht allerdings immer der Wald an erster Stelle“, versichert Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting.
Der ideale Holzerntezeitpunkt für mittelständische Sägewerke sind die Herbst- und Wintermonate. Denn da ist das Holz `aus dem Saft`, wie die Fachleute sagen. Gemeint ist, dass im Winter der Baum den Saftfluss unterbrochen hat und das Holz unter der Rinde trockener ist als im Frühjahr und Sommer. Wenn die Bretter an der Luft getrocknet werden, geht es etwas schneller.
Der Förster darf nicht mehr ernten, als nachwächst und muss auch auf die ökologischen Belange, die Schutzfunktionen des Waldes und den Erholungsverkehr Rücksicht nehmen. „Alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, das ist unsere tägliche, herausfordernde Arbeit am Forstbetrieb. Leider kommt es beim Fällen, Rücken und der Abfuhr des Holzes zu Einschränkungen für die Waldbesucher“, bittet Förster Markus Pfleghardt um Verständnis.
Zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen versucht er, den verschiedenen Ansprüchen am Wald gerecht zu werden. „Dabei müssen alle Interessensgebiete ein paar Abstriche hinnehmen. Nur so können wir sie gleichzeitig auf ein- und derselben Waldfläche verwirklichen. Dies ist eine große Chance: Nachhaltige, regionale Rohstoffgewinnung ohne Flächenverbrauch, bei der Platz bleibt für die Natur und den Naturgenuss durch die Waldbesucher“, ist sich der engagierte Revierleiter Markus Pfleghardt sicher.
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