Landwirt aus Betzigau weigert sich
Tbc – wohl eindeutig das Unwort der Jahre 2013 und 2014 im Landkreis Oberallgäu. Nach einigen Fällen hat das Landratsamt Anfang 2013 angeordnet, ausnahmslos alle Betriebe auf den Erreger der Tbc zu testen. Mit großem Erfolg, denn von insgesamt 2000 Betrieben konnten bis heute fast alle erfolgreich überprüft werden. Allerdings weigern sich derzeit noch knapp 20 Landwirte die Tests an ihren Rindern durchführen zu lassen.
Der aktuelle Fall kommt dabei aus Betzigau. Franz-Josef Kögel, ein Ur-Kraft-Bauer (wie er sich nennt), weigert sich vehement seine Rinder auf Tbc untersuchen zu lassen. Dazu hat er eine Pressemitteilung an Radio AllgäuHIT geschickt. Er begründet sein Vorgehen folgendermaßen: Da die Rinder gegen seinen Willen mittels Tuberkulin Bovinum auf Tbc getestet werden sollen, sieht er gravierende Gefahren für die Gesundheit seiner Tiere und Mitmenschen. Daher lehnt er nach eigenen Angaben einen solchen Test ab. Eine genaue Begründung konnte Kögel auf telefonische Nachfrage von AllgäuHIT allerdings nicht nennen. Er wolle sich auf Anraten derzeit nicht zu diesem Thema äußern.
Das Landratsamt Oberallgäu hat darauf allerdings längst reagiert und wird den Hof nun „zwangstesten“, so Pressesprecher Andreas Kaenders. Ein Termin hierfür steht bereits fest. Am Montag, den 14.07.2014 ab 13:00 Uhr werden Mitarbeiter der Behörde den Hof und dessen Rinder auf Tbc untersuchen. „Unsere Tests funktionieren und die haben auch bislang funktioniert“ sagt Kaenders im Radio AllgäuHIT-Interview. Auch andere Landkreise machen hier keine Ausnahmen. Jeder Betrieb wird getestet, ob die Betreiber möchten oder nicht.
Dabei verwenden die Amts-Tierärzte einen so genannten Simultantest. Bei diesem Test werden abgetötete Erregerbestandteile in die Zwischenhaut des Tieres gespritzt (Intrakutan). Die Haut weist dann abhängig von der Intensität auf eine vorliegende Infektion mit dem Mykobakterium caprae hin. Für einen Biotest habe diese Variante eine sehr hohe Sicherheit, so Andreas Kaenders abschließend.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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