Memmingen: Fische sterben auf A96 - PETA fordert Denkmal
Dutzende Forellen und Karpfen lagen am vergangenen Wochenende auf der A96 bei Memmingen. Ein Fahrzeug hatte zwei 200-Liter-Fässer mit lebenden Fischen verloren. Die Fische starben. Die Tierschutzorganisation fordert nun Memmingens OB Manfred Schilder auf, eine Gedenktafel für die verendeten Fische zu errichten. Auch solle der Memminger Fischertag nicht mehr stattfinden.
Am Sonntag verlor ein Fahrzeug auf der A96 bei Memmningen Behälter mit lebenden Fischen (wir berichteten). Wie die Polizei berichtet, fielen zwei 200-Liter-Fässer während der Fahrt von einem Anhänger. Vermutlich hatte sich der Spanngurt gelöst, mit dem die Behälter befestigt waren. Der Fahrer sammelte eines der beiden Fässer ein und fuhr weiter. Bis Angehörige des Technischen Hilfswerks an der Unfallstelle eintrafen, waren etwa 20 Forellen und 30 bis 40 Karpfen qualvoll gestorben.
Die Polizei sucht nun den Fahrer, der die Behälter offensichtlich nicht ausreichend befestigt hat. Nun hat die Tierschutzorganisation PETA Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder in einem Schreiben gebeten, an der Unglücksstelle oder am Memminger Stadtrand ein Denkmal für Fische zu errichten. Als Inschrift schlägt die Tierrechtsorganisation vor: „Zum Gedenken an hunderttausende Fische, die täglich qualvoll sterben. Bitte streichen Sie Forellen, Karpfen und andere Tiere vom Speiseplan." Zudem forderte die Organisation das Stadtoberhaupt auf, auch die Tradition des Fischertags in Memmingen zu beenden. Ein Fest, auf dem Tiere getötet werden, sei für viele Menschen befremdlich und für die Tiere mit Angst und Tod verbunden.
„Jedes Jahr werden mehr Fische getötet, als alle anderen Tiere zusammengenommen. Meist ersticken sie langsam oder werden noch lebend aufgeschnitten“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Wassertiere bei PETA. „Das Denkmal soll Autofahrende und die Memminger Einwohnerinnen und Einwohner ermutigen, die sensiblen und sozialen Wasserbewohner und andere Tiere von ihrem Speiseplan zu streichen und auf pflanzliche Alternativen umzusteigen.“
Wie PETA weiter schreibt, leiden aus den Meerestiefen heraufgezogen Fische unter der Druckverminderung, die dazu führen kann, dass ihre Augen aus den Höhlen treten und Organe reißen. Wenn sie nicht bereits in den Netzen zerquetscht werden, ersticken sie an Bord oder werden meist ohne Betäubung aufgeschnitten. Auch auf Zuchtfarmen leiden Fische, da sie ihr gesamtes Leben auf engstem Raum in überfüllten Netzen oder Becken zusammengepfercht verbringen und häufig von Lachsläusen angefressen werden. Auf manchen Zuchtfarmen ist die Zahl der Fischläuse so hoch, dass einzelne Körperteile der Fische bis auf die Knochen abgenagt werden. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien und Gutachten, dass Fische Schmerzen spüren und auch sehr schlaue und soziale Tiere sind; einige Arten benutzen Werkzeuge oder unterscheiden Menschengesichter. Sie schließen teils enge Freundschaften, und manche Rifffische singen wie Vögel in der Morgen- und Abenddämmerung im Chor.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
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