Erfolgreiches 10. Notfallsymposium "Notfallgäu"
Das Klinikum Memmingen veranstaltete in der Memminger Stadthalle das zehnte traditionelle Notfallsymposium "Notfallgäu". Mit beeindruckendem Zuspruch von Notfallmediziner:innen, Einsatzkräften des Rettungsdienstes und Pflegekräften konnte die perfekt organisierte Veranstaltung erneut ihre Position als eine der führenden Veranstaltungen in der Notfallmedizin behaupten.
Mit 500 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz war die Veranstaltung nahezu ausgebucht. Das Team um Chefarzt Dr. Rupert Grashey (Stabsstelle für Notfall- und Katastrophenmedizin Klinikum Memmingen) zog nach monatelanger Vorbereitung ein zufriedenes Fazit. Die präsentierten Themen waren zeitgemäß, die Workshops und Seminare boten direkten Praxisbezug. Gleichzeitig wurde die dringende Notwendigkeit betont, die Notfallversorgung in Deutschland zukunftssicher zu gestalten.
Die Teilnehmenden konnten aus 33 Vorträgen, zehn Workshops und Seminaren sowie einer Sonderveranstaltung der DGINA wählen. In der wissenschaftlichen Leitung engagierten sich Chefarzt Prof. Dr. Lars Fischer und Chefarzt Prof. Dr. Christian Schinkel. Bayerischer Innenminister und Schirmherr Joachim Herrmann lobte in seinem Grußwort die thematische Bandbreite der Veranstaltung, die die Vielschichtigkeit der Notfallmedizin hervorhebt. Kritische Entscheidungen unter Zeitdruck bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern von Patienten aller Altersstufen seien allgegenwärtig.
Die Vortragsreihe begann mit einem Fokus auf Kindernotfälle. Oberarzt Dr. André Gatti behandelte die Atemnot bei Säuglingen und die Rolle des Wärmeerhalts. Kinderärztin Dr. Katharina Rieth aus Tübingen sprach über komplexe Krankheitsbilder bei Kindern und die Notfallverlegung. Professor Dr. Christian Lackner referierte über die Zukunft der Notfallversorgung in Deutschland und betonte die drängenden Probleme, wie den Fachkräftemangel im Rettungsdienst und in den Kliniken, die anstehende Krankenhausreform, Finanzierungsfragen und gefährdete Notarztstandorte.
Dr. Johannes Strobel von der Hamburger Berufsfeuerwehr berichtete über ein achtmonatiges Praktikum bei einer Hubschrauberstation in London und plädierte für eine neue "Wahrnehmungskultur" in der Notfallmedizin sowie ständige Qualitätsverbesserungen.
Nicht nur Chefarzt Dr. Grashey, sondern auch die Teilnehmenden zeigten sich äußerst zufrieden. Der Verein "Region der Lebensretter" nutzte das Symposium für Gespräche und konnte erfolgreich 50 Ärzte, Sanitäter und Pflegekräfte registrieren, die künftig über eine App alarmiert werden, um bei einem Herzstillstand das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungswagens zu überbrücken.
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