Allgäuer Kliniken wollen Verständnis für Demenzerkrankte wecken
Die kontinuierlich ansteigende demografische Entwicklung lässt keinen Zweifel daran: Auch in Kempten und im Oberallgäu wird die Zahl dementer Menschen in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Doch wie fühlt es sich an, wenn das Gedächtnis nach und nach schwindet und gleichzeitig die kognitiven Fähigkeiten verloren gehen?
„Extrem anstrengend“, „irritierend“, „schrecklich.“ So lauteten die Kommentare von Besuchern, die beim Tag der offenen Tür des Demenzcafés am Klinikum Kempten den Mut hatten, einmal in die Lebenswelt der Erkrankten einzutauchen. „Jetzt kann ich die Betroffenen noch besser verstehen“, sagte Ursula Liebmann-Brack, die als Altenheimseelsorgerin in Kempten viel mit dementen Menschen zu tun hat.
An einer von 20 Stationen des „interaktiven Demenzpfades“ galt es beispielsweise, die Linien eines Sterns nachzuzeichnen – allerdings spiegelverkehrt. „Warum macht dieser Stift nicht, was ich will?“, war da immer wieder zu hören, „das gibt´s doch gar nicht.“ Derart frustrierend fühlt es sich an, wenn eingespielte Automatismen verlorengehen, erfuhren die Besucher von Markus Proske, Humortherapeut und Initiator des Demenzpfades. Das Gefühl von Scheitern komme auch auf, wenn simple Alltagssituationen nicht mehr gemeistert werden können – etwa das Streichen eines Butterbrotes.
Michael Hartel, Altersmediziner im Klinikverbund Kempten-Oberallgäu, wagte sich ans Eingemachte. Er testete die angebotene Erdbeermarmelade mit einem ungewöhnlich bitteren Aroma. „Rein gar nichts“ schmeckte der Gerontologe beim Kauen von Erdnüssen bei zugehaltener Nase. „Nahezu alle dementen Menschen haben eine Riechstörung“, verdeutlichte Markus Proske, „deshalb empfinden sie das Essen als geschmacklos.“ Hinzu komme, dass sie oft eine Vielzahl von Pillen schlucken. Die Folge: süße Speisen schmecken bitter oder metallisch. Da dürfe man sich nicht wundern, wenn die Betroffenen den Appetit verlieren. „Das Essen für demente Menschen muss stärker gewürzt werden und der Nachtisch sollte süßer sein“, fordert der Experte. „Würzen“ dürfe freilich nicht mit „Salzen“ verwechselt werden.
Durch die abnehmende kognitive Leistungsfähigkeit und reduzierte Sinnesleistungen bewege sich ein Mensch mit Demenz in einer ungewohnten neuen Wirklichkeit. Mit dem „Café Vergiss-mein-nicht“ kommt das Klinikum speziell diesen Patienten entgegen. Denn Menschen mit Demenz würden dazu neigen, in Krankenhaussituationen noch verwirrter als zu Hause zu sein, so Demenzbeauftragte Renate Barnsteiner. Das Angebot im Café steuere diesem Problem entgegen: Innerhalb eines Jahres hätten die ehrenamtlichen Helfer bereits mehr als 1000 Patienten erfolgreich betreut.
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