Zu wenig Kinderärzte: Mangelversorgung in Kaufbeuren
Um die ärztliche Betreuung vieler Patienten der Praxis von Frau Dr. Schmölz-Hefele in Kaufbeuren zu fortzuführen, nimmt der Fachpraxenverbund Ostallgäu-Kaufbeuren rund 1200 Heranwachsende von der Kinderärztin auf, die Ende März in ihren wohlverdienten Ruhestand ging.
„Wir übernehmen so viele Kinder von Frau Dr. Schmölz-Hefele, wie es uns möglich ist“, betont Dr. Volkmar Reschke. „Allerdings sind auch unsere Kapazitäten endlich.“ Der Ärztliche Leiter der Fachpraxis für Kinder- und Jugendmedizin in Kaufbeuren erklärt, dass er und sein Team in den vergangenen drei Wochen bereits 1000 neue Patienten aufgenommen hätten. „Sobald wir unsere Praxis in Buchloe Anfang Mai eröffnen, können wir auch dort rund 200 Patienten aus Kaufbeuren versorgen“, so Reschke weiter.
Reschke weiß, dass die derzeitige Situation für die betroffenen Kinder und Eltern nicht einfach ist. Jedoch könne der Wegfall von Frau Dr. Schmölz-Hefele nicht ohne weiteres kompensiert werden. „Kaufbeuren ist nun um eine Kinder- und Jugendärztin in Vollzeit ärmer“, stellt Reschke klar. Jahrelang habe die Kollegin versucht, eine Nachfolge für Ihre Praxis zu finden – leider ohne Erfolg, fährt Reschke fort. „Wir sind letzten Endes eingesprungen, um die kinderärztliche Versorgung zu sichern so gut es geht“, macht Reschke deutlich. „Andernfalls hätten sich alle Patienten der Praxis eigenständig um einen neuen Kinder- und Jugendarzt kümmern müssen.“
Da der kassenärztliche Sitz auch erst noch ausgeschrieben werden muss, hat der Fachpraxenverbund Ostallgäu-Kaufbeuren nun zwei angestellte Ärzte aus der Praxis von Frau Dr. Schmölz-Hefele separat übernommen. Doch auch diese beiden zusätzlichen Kräfte brächten nun einmal ihre eigenen Patienten mit, so Reschke weiter. „Die Lücke, die Frau Dr. Schmölz-Hefele hinterlässt, können wir nicht komplett füllen.“ Reschke hofft darauf, dass im Verbund mit den übrigen Kinderärzten in Kaufbeuren und Umgebung alle ehemaligen Patienten von Frau Dr. Schmölz-Hefele weiter versorgt werden können. „Wir stehen hierzu im Austausch mit den entsprechenden pädiatrischen Praxen“, so Reschke und betont: „Für Notfallbehandlungen, Rezepte und Überweisungen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.“
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