Fahrradmobilität steigt in der Stadt Lindau
Wie steht es um die Mobilität in der Stadt Lindau? Das wollte AllgäuHit Reporter Norbert Kolz von der Oberbürgermeisterin Claudia Alfons wissen. Am Wochenende wurde die Bahnunterführung Langenweg eingeweiht, explizit für Radfahrer und Fußgänger als Kurzverbindung vom Bahnhof Reutin zur Lindauer Insel. Gerade rechtzeitig fertig gestellt zur kommenden Gartenschau, die am Donnerstag losgeht. Im Notfall können aber auch Rettungswagen durch.
Es geht voran im Hinblick auf die Fahrradmobilität. Wo stehen wir in Lindau?
Das ist ganz klar, in Sachen Mobilität wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viel tun und viel tun müssen. Ich finde, wir sind auf dem richtigen Weg und vieles hat sich auch schon getan in der Vergangenheit. Aber das Ende ist da noch lange nicht erreicht. Wir haben hier jetzt mit der Unterführung Langenweg eine gute Verbindung. Aber wir haben noch Stellen, an denen die Verbindungen für Fahrradfahrer nicht so gut sind. Das müssen wir jetzt sukzessiv angehen.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer plant E-Bikes steuerlich zu fördern. Wäre das die richtige Ergänzung zu städtischen Programmen?
Wir haben Programme mit denen wir E-Bikes anbieten bzw. auch Lasten-E-Bikes anbieten werden für die Bürger, die sie sich ausleihen können. Das ist das eine, was öffentlich zugänglich gemacht wird. Und das andere ist, dass es nun tatsächlich im Umbruch ist, dass man auch als kommunaler Arbeitgeber anbieten kann künftig Jobräder anzubieten. Ohne, dass es sich, wie es bisher war, negativ auf die Bezüge der Arbeitnehmer auswirkt. Diese Hürde scheint jetzt vom Gesetzgeber genommen zu sein. Dann hoffe ich, dass wir das auch anbieten können.
Es wird also sehr viel für die Fahrradfahrer getan. Greifen Sie damit nicht auch in die Rechte der Mobilität der Autofahrer ein?
Was heißt, in die Rechte der Mobilität? Mir geht’s ja um die Mobilität und Mobilität haben wir erst dann, wenn sich wirklich alle gut fortbewegen können. In Lindau haben wir ja das Phänomen, das kenne ich schon seit meiner Kindheit, dass man zumindest im Sommer sich oft gar nicht weiterbewegen kann, weil man im Stau steht. Und dann ist keiner mehr mobil. Insofern würde ich sagen, dass es auch im Sinne der Autofahrer ist, das wir das entlasten und dafür sorgen, dass die, die auf das Auto angewiesen sind, das auch tun können. Aber man muss nicht jede Strecke mit dem Auto zurücklegen. Dafür brauchen wir gute Alternativen. Fuß und Rad ist eine Möglichkeit, aber es gibt auch vieles andere ergänzend dem Stadtbus. Mobilität auf Nachfrage sozusagen, was man da anbieten kann.
Mir ist wichtig, dass sich jeder fortbewegen kann oder sich dorthin bewegen kann, wie er das möchte und da haben die Menschen unterschiedliche Voraussetzungen und Eigenschaften. Dem müssen wir Rechnung tragen.
Wie schaut es denn bei Ihnen Frau Alfons mit dem Fahrradfahren aus?
Grundsätzlich bin ich eine passionierte Fahrradfahrrein. Im Winter bin zu Fuß gegangen, als eine Entschleunigungsmaßnahme. Mein Arbeitsweg ist mit dem Fahrrad nur drei Minuten lang. Und ich dachte, wenn ich zu Fuß gehe, dann habe ich neun Minuten mehr Zeit mir Sachen durch den Kopf gehen zu lassen. Jetzt bin ich wieder aufs Fahrrad umgestiegen, deshalb schaut es ganz gut aus.
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