Polizeipräsidium Ravensburg: Ruhiges Silvester, zwei große Brände
Ein im Vergleich zu anderen Wochenendnächten erhöhtes, wenngleich für eine Silvesternacht als normal zu bezeichnendes Einsatzaufkommen bilanziert das Polizeipräsidium Ravensburg für den Jahreswechsel.
Das Führungs- und Lagezentrum entsandte im Zeitraum zwischen dem Silvesterabend, 18 Uhr, und dem Neujahrsmorgen, 6 Uhr, Streifenwagenbesatzungen im Präsidiumsgebiet zu rund 200 Einsätzen. Während die erste Nachthälfte ruhiger verlief, verstärkte sich das Notrufaufkommen nach Mitternacht.
Nach jetzigem Stand mussten die Beamtinnen und Beamten neben einer größeren Anzahl von Ruhestörungen, Unfug oder ähnlichen Konflikten bei sieben tätlichen Auseinandersetzungen sowie etwa gleichvielen anderweitigen Körperverletzungen schlichten und teilweise Ermittlungsverfahren einleiten. Bei drei Einsätzen wurde gegen die polizeilichen Maßnahmen teils erheblicher Widerstand geleistet und in einem Fall ein Beamter dadurch leicht verletzt.
An einem in Bad Wurzach im Rahmen von Ermittlungen abgestellten Streifenwagen traten Zeugenangaben zufolge zwei Jugendliche auf einen der Außenspiegel ein. Das Gehäuse konnte von den Beamtinnen und Beamten wieder zusammengefügt werden, sodass augenscheinlich kein Sachschaden entstand.
Während die Polizei zu etwa einem Dutzend kleinerer Brände von Mülleimern oder Hecken gerufen wurde, war in zwei Fällen ein größerer Einsatz der Rettungskräfte erforderlich:
Kurz nach 2 Uhr wurde im Hyllerweg in Friedrichshafen der Brand eines Carports gemeldet. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte das Feuer bereits auf einen nebenstehenden Pavillon sowie den Dachstuhl eines angrenzenden Mehrfamilienhauses übergegriffen. Zwei der insgesamt vier in dem Gebäude befindlichen Bewohner konnten sich selbst ins Freie in Sicherheit bringen, die beiden anderen mussten von der Feuerwehr aus dem Haus gerettet werden. Alle vier wurden vom Sanitätsdienst medizinisch betreut und mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung teilweise auch ins Krankenhaus gebracht. Der hier entstandene Sachschaden wird auf rund eine halbe Million Euro geschätzt, das Haus ist aktuell nicht mehr bewohnbar.
Ebenfalls im Bereich eines Carports dürfte ein Brand ausgebrochen sein, der gegen 6.45 Uhr in Pfullendorf-Gaisweiler gemeldet wurde und auch auf das angebaute Wohnhaus übergriff. Der Bewohner selbst war durch ein lautes Geräusch aufgewacht und hatte das Feuer bemerkt. Er konnte sich selbst in Sicherheit bringen. Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr ist das Haus aktuell ebenfalls nicht mehr bewohnbar und teilweise einsturzgefährdet. Hier wird der entstandene Sachschaden vorläufig auf rund 400.000 Euro geschätzt.
In beiden Fällen sind die Brandursachen bislang unklar. Ob diese im Zusammenhang mit Silvesterfeuerwerken stehen oder andere Gründe hatten, müssen die polizeilichen Ermittlungen ergeben.
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