Messengerdienst-Betrüge reißen im Allgäu nicht ab
Obwohl die Betrugsmasche nun schon seit einigen Monaten kursiert, gelingt es Betrügern immer wieder, dass Opfer auf die Nachricht mit der angeblich nicht bezahlten Rechnung hereinfallen. So entstand in diesem Jahr schon ein Schaden von mehr als 162.000 Euro.
Fakten:
Folgende Fälle wurden im Laufe der Woche bei der Polizei angezeigt:
IMMENSTADT. Bereits Ende Mai erhielt eine 65-Jährige eine Mitteilung von einer unbekannten Nummer über einen Messengerdienst. Eine Person, die sich als ihr Sohn ausgab, teilte mit, dass er eine neue Telefonnummer habe, aber er damit noch nicht telefonieren könne. Außerdem müsse er dringend zwei Rechnungen in Gesamthöhe von rund 1.748 Euro bezahlen, sein Konto wäre aber gerade gesperrt.
Die 65-Jährige, die sich mit ihrem Mann auf einer Auslandsreise befand, schenkte der Nachricht Glauben und bat eine Bekannte, für sie das Geld auf das angegebene Konto zu überweisen, was diese auch tat.
Erst im Nachhinein, als das Ehepaar wieder zu Hause war, stellte sich heraus, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen war.
KAUFBEUREN. Im Laufe des vergangenen Montagabends, 13.06.2022, erhielt eine ebenfalls 65-jährige Frau eine Nachricht ihres (vermeintlichen) Sohnes über Messengerdienst, der um sofortige finanzielle Unterstützung wegen seines defekten Handys bat.
Nach Übermittlung der Kontodaten transferierte die Geschädigte zunächst von ihrem (richtigen) Sohn verwahrtes Geld auf ihr Konto, um die Überweisung in Höhe von mehreren tausend Euro auf ein deutsches Bankkonto durchführen zu können.
Nach einem Telefonat mit ihrem Sohn stellte die Seniorin dann am nächsten Tag erschreckt fest, dass sie nicht Kontakt mit ihrem ebenfalls in Kaufbeuren lebenden Sohn hatte, sondern Opfer der aktuellen Betrugsmasche wurde.
Zahlen:
Im Landkreis Oberallgäu waren es 40 Fälle, bei denen in 12 Fällen mehr als 33.000 Euro Schaden entstand. In Kaufbeuren wurden 14 Fälle gemeldet, 5 verliefen für die Betrüger erfolgreich. Hier erbeuteten sie mehr als 11.000 Euro.
Im Zuständigkeitsbereich des gesamten Präsidiums registrierten die Beamtinnen und Beamte nahezu 200 Fälle, insgesamt hatten die Gauner bereits in 69 Fällen, also rund einem Drittel aller angezeigten Straftaten, Erfolg. Dabei erbeuteten sie alleine in diesem Jahr bereits mehr als 162.000 Euro.
Schutz:
Fragen Sie sich bei Empfang von Nachrichten über einen Messengerdienst:
Meldet sich ein neuer, unbekannter Kontakt?
Gibt der Kontakt sich als Angehöriger aus?
Will er Geld von Ihnen?
Kann er angeblich nicht anrufen oder eine Sprachnachricht senden?
Wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können: Vorsicht – Betrug!
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