Schwierige Suche
Immer mehr mittelständische Unternehmer suchen vergeblich einen Nachfolger, da es immer weniger geeignete Kandidaten gibt. Rund 40 Prozent der Senior-Unternehmer finden keinen passenden neuen Chef, umgekehrt bleibt die Suche von 46 Prozent potenzieller Übernehmer nach geeigneten Unternehmen erfolglos. Das sind die Ergebnisse des Reports zur Unternehmensnachfolge 2013 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Für den Bericht wurden der IHK-Service zur Unternehmensnachfolge statistisch ausgewertet und die Berater aus allen 80 Industrie- und Handelskammern befragt.
Demnach ist der Bedarf an Beratungen zum Thema Unternehmensnachfolge deutlich gestiegen: 2012 suchten 14 Prozent mehr Senior-Unternehmer ihre IHK auf als im Vorjahr. Gleichzeitig konnten sich 14 Prozent weniger Existenzgründer vorstellen, einen Betrieb zu übernehmen. Die vergebliche Suche der Unternehmer auf der einen und die schrumpfende Zahl von potentiellen Nachfolgern auf der anderen Seite gefährdet die künftigen Übergaben im Mittelstand: Im Jahr 2010 kamen auf jeden von der IHK beratenen Alt-Inhaber noch 1,6 Kandidaten, 2012 ist die Relation auf nahezu 1 gesunken.
Handlungsbedarf in bayerisch-schwäbischen Familienunternehmen
Barbara Klause, Nachfolgerberaterin der IHK Schwaben, kann den bundesweiten Trend für die mittelständischen Betrieben der Region nur bestätigen. „Auch bei den vielen familiengeführten Unternehmen in Bayerisch-Schwaben wird die Suche nach künftigen Chefs immer schwieriger.“ Die Gründe dafür seien komplex, erklärt Klause. Inhaber seien meist emotional stark an ihr Lebenswerk gebunden und würden oft die Nachfolge zu spät vorbereiten: „Zudem wollen die Kinder der Unternehmer nicht mehr selbstverständlich die Betriebe ihrer Eltern übernehmen“, sagt die IHK-Nachfolgeberaterin. Auf der anderen Seite unterschätzten potenzielle Übernahmekandidaten die immensen Anforderungen, die eine Betriebsübernahme mit sich bringt. Künftig gefährde auch die demografische Entwicklung erfolgreiche Nachfolgeregelungen: Bis zum Jahr 2025 wird es sechs Millionen erwerbsfähige Personen weniger geben – die eben auch nicht für eine Unternehmensnachfolge zur Verfügung stehen.
Rechtzeitig um Nachfolger kümmern
Um auch in Zukunft Unternehmen reibungslos an die nächste Generation übergeben zu können, sieht IHK-Nachfolgeberaterin Klause auch Handlungsbedarf bei den Unternehmern. „Das Thema Nachfolge darf kein Tabu mehr bleiben. Wer sich frühzeitig vorbereitet, kann gute Lösungen finden, innerhalb oder außerhalb der eigenen Familie. Die Weichen sollten aber unbedingt frühzeitig gestellt werden, gerade das zeugt von Stärke“, appelliert Barbara Klause.
Vorsorge beginne bereits mit den Grundlagen. Dazu gehört auch ein „Notfallkoffer“, der die wichtigsten Unterlagen des Unternehmens griffbereit für eine Vertrauensperson bündelt. Nur so können die Unternehmensgeschäfte im Notfall problemlos weitergeführt werden. Nach dem DIHK-Report haben solch einen Koffer nur 29 Prozent der Senior-Unternehmer zusammengestellt. Lediglich ein Viertel dieser Unternehmer halten die Unterlagen auch aktuell. Demnach sind durch mangelnde Vorkehrungen für den Fall des plötzlichen Ausfalls des Inhabers in den nächsten fünf Jahren rund 200.000 Arbeitsplätze gefährdet.
Weitere Hürden: Erbschaftssteuer und Finanzierung
Barbara Klause sieht aber auch die Politik in der Pflicht, Hürden der Unternehmensnachfolge abzubauen. „Schon jetzt erschwert die Erbschaftssteuer die Nachfolgen in den Betrieben. Insbesondere durch die hohe Dichte an mittelständischen Familienunternehmen würde die bayerisch-schwäbische Wirtschaft geschwächt, wenn die Erbschaftssteuer weiter verschärft und verkompliziert werden würde“, erklärt die IHK-Beraterin. Eine weitere große Hürde bleibt die Finanzierung. 48 Prozent der übernahmeinteressierten Existenzgründer haben Schwierigkeiten, die Übernahme zu finanzieren. Der Wert ist damit zum Vorjahr zwar um 8 Prozent gesunken, trotzdem bleibt die Finanzierung das größte Hemmnis auf Seiten der Übernehmer. Besonders trifft dies kapitalintensive Branchen aus Produktion und Industrie.
IHK Schwaben fordert bessere Rahmenbedingungen
Aus den Erkenntnissen der Industrie- und Handelskammern mit jährlich 20.000 Kontakten zu Senior-Unternehmern und Existenzgründern fordert die IHK Schwaben gemeinsam mit dem DIHK, die Erbschaftsteuer nicht zu verschärfen, Informationspflichten beim Betriebsübergang abzubauen und die Beteiligungsfinanzierung zu verbessern.
IHK Schwaben berät zur Unternehmensnachfolge
Die IHK Schwaben steht allen Unternehmern und Nachfolgern mit einem breiten Beratungsangebot zur Seite. Ansprechpartnerin ist Barbara Klause, Nachfolgeberaterin IHK Schwaben, Email: barbara.klause@schwaben.ihk.de, Telefon: 08331-8361-19. Weitere Informationen und auch den DIHK-Nachfolgereport 2013 finden sie unter www.schwaben.ihk.de.
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