Kontoauszüge künftig auf Papier aus heimischen Wäldern
Einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung ökologische Zukunft haben die allgäuer Raiffeisenbanken und das Holzforum Allgäu jetzt getan. Künftig werden Kontoauszüge bundesweit auf Papier aus heimischen Wäldern gedruckt. Die komplette Umstellung auf das sogenannte PEFC-zertifizierte Papier soll helfen, die Umwelt zu schützen, gleichzeitig aber auch die heimische Holzwirtschaft zu unterstützen.
Hans Peter Fickler, Geschäftsführer des Säge- und Hobelwerks Waltenhofen und Mitglied im Holzforum Allgäu:
"Bisher wurden diese Kontoauszüge, die im Umlauf sind, auf sogenanntem FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Hier können bis zu 50 Prozent nicht-zertifizierte Hölzer als Rohstoffe dabei sein und zudem aus aller Welt kommen. Für mich hat sich generell die Frage gestellt: muss eine regionale Bank ein Papier benutzen, wo die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass es aus sibirischen Wäldern oder südamerikanischen Tropenwaldplantagen kommt."
Durch diese Umstellung soll nun künftig sichergestellt werden, dass das verbrauchte Papier aus garantiert nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, sagt Hans Peter Fickler:
"Jetzt kommt das Papier aus PEFC-zertifiziertem Holz, es kann also auch aus dem Allgäu oder aus Bayern kommen."
Bereits seit Jahren setzt sich das Holzforum Allgäu für die Verwendung von PEFC zertifiziertem Papier ein. Die Vorstände der Bank davon zu überzeugen war auch nicht schwer, bestätigt Vorstandssprecher Rainer Schaidnagel von der Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu. Immerhin werden täglich deutschlandweit 100-tausende Kontoauszüge gedruckt, ein enormer Papierverbrauch also:
"Es kommt natürlich auch darauf an, wieviele Buchungen über unsere Konten laufen. In der heutigen Zeit gibt es ja auch viele Kunden, die ihre Auszüge nicht mehr ausdrucken. Das kann man hier also nicht genau bewerten. Ich kann Ihnen aber die letzte statistische Zahl nennen und da sind es immerhin 4,5 Millionen Kontoauszüge pro Jahr, die allein aus den Kontoauszugsdruckern der Raiffeisenbamk Kempten-Oberallgäu laufen."
Bereits vor wenigen Wochen hat die Bank mit der Umstellung auf das PEFC-zertifizierte Papier begonnen, der Startschuss fiel in der Geschäftsstelle in Waltenhofen. In den nächsten Wochen sollen alle anderen Geschäftsstellen nachziehen, das betrifft deutschlandweit rund 14.000 Kontoauszugsdrucker. Es geht aber nicht nur um`s Papier, sagt Rainer Schaidnagel:
"Für uns ist der größte Unterschied der, dass wir ein gutes Gefühl haben und wissen, dass wir dazu beitragen, die heimische Holzwirtschaft zu unterstützen. Zudem tragen wir dazu bei, dass jegliche Ressursen in nachwachsenden Rohstoffen auch richtig eingesetzt werden und nicht irgendwelche Dinge verwendet werden, die aus Ländern kommen, wo wie nicht beurteilen können unter welchen Bedingungen und wie dort produziert wurde."
Damit schliesst sich ein Kreis, denn immerhin hat der Wald und Holzbau auch eine sehr alte Tradition im Allgäu. Für die Förderung der Allgäuer Wälder kann aber auch jeder selbst etwas tun, ergänzt Hans Peter Fickler, indem man beim Einkauf generell einfach nur auf PEFC-zertifizierte Produkte achtet.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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